Berlin. Die schlechte Performance der Ampel-Koalition zählt kaum merklich bei CDU und CSU ein. Das sollte Friedrich Merz zu denken geben.

Die Lage ist nicht schlecht für Friedrich Merz. Im Gegenteil, etwas Besseres kann sich der CDU-Chef und Oppositionsführer doch gar nicht wünschen: Die Regierung verzettelt sich in Nachtsitzungen, streitet seit Wochen über jeden einzelnen Cent im Haushalt und liefert Gesetze, die mehr Fragen als Antworten bei den Bürgerinnen und Bürgern hinterlassen.

Hintergrund: So will Friedrich Merz die nächste Bundestagswahl gewinnen

Ja, die Ampel-Koalition hat mit Ukraine-Krieg, Inflation und Energieknappheit gleich drei Krisen auf einmal, durch die sie das Land steuern muss. Und ja, Deutschland ist nicht zuletzt durch die solide Krisenreaktion der Ampel als Ganzes glimpflich durch den Winter gekommen. Aber das, was sich SPD, Grüne und FDP gerade an unnötigem Gezerre und gesetzgeberischem Gegurke leisten, wirkt erschütternd dilettantisch.

Politik-Korrespondentin Julia Emmrich
Politik-Korrespondentin Julia Emmrich © Anja Bleyl

Schlechte Performance der Ampel zählt kaum merklich bei CDU und CSU ein

Die Ampel-Parteien haben die Rechnung für ihren schlechten Lauf in diesem Frühjahr schon kassiert: Fast drei Viertel der Deutschen bewerten das Verhältnis von SPD, Grünen und FDP in der Koalition als mies. Die FDP machen 29 Prozent als hauptverantwortlich aus, 19 Prozent sehen die Grünen in dieser Rolle, vier Prozent geben allein der SPD die Schuld. Wäre am nächsten Sonntag Bundestagswahl, käme die SPD auf 19 Prozent und damit auf zwei Prozentpunkte weniger als Mitte März. Auch die Grünen verloren zwei Prozentpunkte und landen jetzt bei 17 Prozent. Um zwei Punkte verbessern könnte sich dagegen die FDP auf sieben Prozent.

Sonntagsfrage: Nur jeder Dritte glaubt, dass die Union es besser könnte

Was Friedrich Merz zu Denken geben sollte: Die schlechte Gesamtperformance der Ampel zählt kaum merklich bei CDU und CSU ein. Die Union käme aktuell auf 30 Prozent – gerade mal einen Punkt mehr als zur Monatsmitte. Heißt: Nur jeder dritte glaubt, dass es die Union besser machen könnte. Deutschlandweite Sehnsucht nach einem Wechsel, Sehnsucht nach einem Kanzler Merz sieht anders aus.