Berlin. Verbraucher fürchten die Energiekosten in diesem Winter. Die Regierung muss nun schnell Klarheit schaffen – bevor die Stimmung kippt.
Der Herbst ist da und mit ihm kühlere Temperaturen. Wer hat an einem der vergangenen Abende noch nicht darüber nachgedacht, die Wohnung zu heizen? In vielen Haushalten dürfte die Heizung auch schon gelaufen sein. War das Drehen des Wärmereglers in der Vergangenheit ein gedankenloser Handgriff, ist die Entscheidung in diesem Jahr als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine mit schwerwiegenden Fragen verbunden: Wird das Gas in diesem Winter reichen? Und was kostet es mich, zu heizen, zu duschen oder zu kochen? Antworten darauf gibt es bislang nicht.
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Damit in den kommenden Monaten das Gas nicht knapp wird, ruft die Bundesregierung zum Sparen auf. Vor den Kosten müssen Haushalte wie Unternehmen bangen. Dabei ist seit Monaten absehbar, dass die Energiepreise das Riesenproblem des Winters werden. Im Sommer kündigte die Ampel-Koalition wirksame Beschlüsse für den Herbst an. Eine nächtliche Marathonsitzung gebar Anfang September ein drittes Entlastungspaket. Davon umgesetzt ist – bisher nichts.
Gaspreisbremse: Vielen Betrieben läuft die Zeit davon
Bund und Länder streiten so sehr um die Finanzierung, dass der letzte – offenbar schlecht vorbereitete – gemeinsame Krisengipfel ganz ohne Beschlüsse endete. Ein fatales Bild. Für die ebenfalls vor über einem Monat angekündigte Gaspreisbremse muss das Konzept erst noch von einer Expertenkommission erarbeitet, dann von der Politik beraten und beschlossen werden.
Dabei rennt vielen kleinen Unternehmen wie etwa Bäckerbetrieben die Zeit davon. Familien wissen nicht, ob sie ihre nächsten Rechnungen zahlen können. Verunsicherung und Zukunftsangst haben große Teile der Gesellschaft erfasst. Die Regierung muss jetzt Tempo machen, bevor die Stimmung im Land kippt.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.