Berlin. Die Preise steigen im September drastisch um 10 Prozent. Das Geld und die Ersparnisse verlieren an Wert. Was Verbraucher tun können.

Jeder spürt es beim Einkaufen, im Restaurant, an der Tankstelle oder durch höchst unerfreuliche Briefe der Gas- und Stromversorger. Die Preise für die Lebenshaltung steigen drastisch an. Im September hat die Inflation 10 Prozent erreicht – ein Anstieg wie seit 70 Jahren nicht mehr. Damit schmilzt der Wert aller Ersparnisse und Einkommen, weil man sich immer weniger von seinem Geld leisten kann.

Das Schlimme: Die Inflation trifft alle, aber besonders jene, die sowieso vergleichsweise wenig Geld zur Verfügung haben. Immer mehr Menschen müssen jeden Euro umdrehen, um über die Runden zu kommen. Einige sparen bereits bei Lebensmitteln und größeren Anschaffungen. An Sparen ist bei manchen gar nicht mehr zu denken.

Inflation: Energiepreise sind die größten Preistreiber

Auslöser des Preisanstiegs ist der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine mit seinen Folgen für die weltweiten Lieferbeziehungen. Hauptpreistreiber sind die explodierenden Energiepreise, die sich auf alle Lebensbereiche auswirken – von der Herstellung von Gütern, Maschinen, Lebensmitteln bis hin zum Heizen oder Kochen. Energie ist der Treibstoff einer funktionierenden Wirtschaft, ohne sie läuft nichts und ist sie teuer, wird vieles unerschwinglich.

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Beate Kranz ist Wirtschaftsredakteurin der Funke Mediengruppe.
Beate Kranz ist Wirtschaftsredakteurin der Funke Mediengruppe. © Reto Klar | Reto Klar

Dies wirkt sich auch auf den Wohlstand aus. Wo weniger ausgegeben wird, wird weniger konsumiert. Doch der Privatkonsum ist eine wichtige Stütze unserer Volkswirtschaft. Bleibt zu hoffen, dass der Arbeitsmarkt robust bleibt und die Beschäftigten ihre Jobs behalten. Eine Trendwende bei dem Preisauftrieb ist jedenfalls noch nicht erkennbar.

Erst die geplanten Hilfspakete und die Gaspreisbremse der Bundesregierung dürften für die Bürgerinnen und Bürger etwas Entlastung bei der Finanzierung ihrer Alltagskosten bringen.

Energie: Neue Lieferanten gebraucht

Voraussetzung für ein Ende des drastischen Preisauftriebs ist es aber, die Energieversorgung durch neue verlässliche Lieferpartner neu aufzustellen und den Ausbau der heimischen Energieproduktion – insbesondere der erneuerbaren Energien – konsequent voranzutreiben.

Bis dahin heißt es leider für viele, den Gürtel enger zu schnallen und bei geringeren Wohnungstemperaturen über den Winter zu kommen. Denn durch die Senkung des eigenen Energiebedarfs kann jeder seine persönlichen Kosten aktuell wohl am wirkungsvollsten senken.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.