München. Die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler hatte bei Maskendeals Millionen kassiert. Jetzt sitzt sie in U-Haft.

Andrea Tandler, die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler (86), ist mit einem weiteren Beschuldigten festgenommen worden. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatten die beiden bei Maskendeals 48 Millionen Euro an Provisionen kassiert. Wegen Steuerermittlungen sitzen sie jetzt in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft München hatte gegenüber der "Welt" bestätigt, dass Andrea Tandler und ihr Partner im Zuge der Affäre um überteuerte Lieferungen von Corona-Schutzmasken festgenommen worden seien. Sie sollen einem Haftrichter vorgeführt worden sein. Hintergrund des Ermittlungsverfahrens seien laut einer Sprecherin der Behörde "steuerrechtliche Vorwürfe".

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Maskendeals: Provision von 48 Millionen Euro

Die Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs hatte mit ihrem Partner 2020 für die Schweizer Firma Emix den Verkauf von Corona-Schutzmasken an mehreren Ministerien in Deutschland vermittelt. Das habe vor allem über CSU-Kanäle stattgefunden. Dass die beiden dafür Provisionen in Höhe von 48 Millionen Euro kassierten, führte zu Empörung – auch in der CSU.

Die Staatsanwaltschaft in München ermittelt zunächst wegen einem Geldwäscheverdacht und dann auch wegen mutmaßlicher Steuerdelikte. Bei Ersterem hatten die Ermittlungsbehörden keinen Erfolg.

Verdacht der Steuerhinterziehung

Der Verdacht der Steuerhinterziehung liegt aber weiterhin vor. Tandler und ihr Partner sollen mehrere Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Die beiden haben von Beginn an allen Vorwürfen widersprochen.

Warum es jetzt zu einer Verhaftung kam, obwohl die Ermittlungen seit 2021 laufen, ist derzeit noch unklar.

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