Berlin. SPD-Chefin Esken betont, dass ihre Partei bei der Klimawende Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen nicht im Stich lassen werde.

BITTE DUPLIZIEREN

SPD-Chefin Saskia Esken hat davor gewarnt, die soziale Gerechtigkeit beim Klimaschutz zu vernachlässigen. "Wir verfolgen in der Ampel das gemeinsame Ziel, bis spätestens 2045 klimaneutral zu wirtschaften und zu leben", sagte Esken dieser Redaktion. "Für uns Sozialdemokraten ist dabei klar: Gerade da, wo die Menschen in ihrem täglichen Leben betroffen sind, also bei der Wärmewende, bei der Verkehrswende und bei der Ernährung, müssen wir gleichzeitig ambitioniert und pragmatisch vorgehen, ökonomisch vernünftig und natürlich sozial gerecht!"

Die SPD werde Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen nicht im Stich lassen und Landbewohner nicht überfordern, betonte Esken: "You’ll never walk alone (Du wirst nie alleine gehen) - dieses Versprechen der SPD gilt auch beim Klimaschutz!"

Klimaschutz: Saskia Esken reagiert auf Aussagen von Ricarda Lang

Esken reagierte damit auf die Mahnung von Grünen-Chefin Ricarda Lang, die Koalitionspartner SPD und FDP sollten sich stärker für den Klimaschutz einsetzen. „Ich wünsche mir, dass alle drei Ampelpartner eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz verspüren. Und dann auch konkret handeln“, sagte Lang dieser Redaktion. "Die Klimakrise trifft diejenigen als erstes und am härtesten, die ohnehin schon benachteiligt sind. Es macht mir große Sorgen, wenn soziale Gerechtigkeit zur Ausrede verkommt, statt dass sozial gerechte Klimapolitik umgesetzt wird."

Beim jüngsten Koalitionsausschuss habe sie die Haltung der SPD zum Klimaschutzgesetz „ein bisschen überrascht“, kritisierte Lang. „Das war ja ein Erfolg der großen Koalition.“

Auf die Frage, ob Kanzler Olaf Scholz (SPD) sein Wahlkampfversprechen gehalten habe und ein Klimakanzler geworden sei, sagte die Grünen-Vorsitzende: „Wir sind eine Regierung, die beim Klimaschutz vorangeht – aber nicht immer so schnell, wie ich mir das wünschen würde. Da brauchen wir insgesamt noch mehr Tempo.“

Lang fügte hinzu: „Olaf Scholz muss selbst entscheiden, ob er seinem Versprechen gerecht wird.“ Klimaschutz hänge aber nicht an einer Person und dürfe nicht an einer Partei hängen, wenn er erfolgreich sein solle. „Klimaschutz ist die Verantwortung aller demokratischen Parteien.“ (gau)

Lesen Sie hier das ganze Interview mit Ricarda Lang: Ist Olaf Scholz wirklich ein Klimakanzler, Frau Lang?