Eisenberg. Zum dritten Mal öffnete in Eisenberg das Reparier-Café. Hier bringen ehrenamtliche Helfer kleine Geräte wieder zum Laufen.

Als Otto Fergen (68) aus Thiemendorf am Sonntag das Reparier-Cafe im Wasserturm betrat, wirkte er noch skeptisch. „Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Da bin ich mal hergekommen“, sagte der Rentner. In der Hand hielt er eine Plaste-Tüte. Darin war ein Ladegerät für einen Akkuschrauber. „Ich habe keine Ahnung, eshalb das nicht mehr funktioniert. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.“ Es dauerte nicht lange, da schaute sich Mario Grünewald aus Eisenberg das Ladegerät an. „Ich bin Mechaniker. Ich würde versuchen, den Kasten aufzuschrauben.“ Das klappte nicht. Am Nachbartisch hatte gerade Carsten Lang sein Werkzeug ausgebreitet. Er schaute herüber und meinte: „Kommt mal mit dem Ding zu mir rüber.“ Im Reparier-Cafe ist Lang einer der „Elektriker.“ Eigentlich arbeitet er bei Zeiss, in der Computer-Branche. „Elektrische Sachen sind mein Ding. Man kann hier einen Schrumpf-Schlauch aus Kunststoff drüber ziehen. Und dann werde ich die Stelle mit Heißkleber schützen“, sagte er.

Otto Fergen, Rentner, der in den letzten zehn Berufsjahren hinterm Steuer eines Lkw saß, staunte nicht schlecht. „Das sieht richtig professionell aus.“ Um 14.22 Uhr war sein Ladegerät wieder ganz. „Super! Und was kriegst du dafür?“ Lang zeigte zur Theke. Da stand ein Gefäß. „Da kannst du was in die Kaffee-Kasse werfen, wenn du willst.“ Der Thiemendorfer griff in seine Hosentasche, lief zur Theke und steckte was in das Gefäß. „Ich werde bestimmt wiederkommen, wenn ich was Kleines zum Reparieren habe. Man muss ja nicht alles gleich wegschmeißen“, sagte der 68-Jährige.

Detlef Poller, Leiter vom Wasserturm und Initiator des Reparier-Cafes, wird die Worten gern hören. Denn Fergen war mit seiner Geschichte ein Parade-Beispiel für das Anliegen des Angebotes, das es seit September gibt. Die Helfer, wie Mario Grünewald und Carsten Lang, arbeiten kostenlos, ehrenamtlich.