Orlamünde. Mitglieder des Orlamünder Carnevals Vereins führten das Publikum durch einen etwas anderen „Kessel Buntes“.

Helga Hahnemann, die Ulk-Nudel der DDR, hat auch fast 30 Jahre nach ihrem Tod nicht an Beliebtheit verloren. Am Sonnabend gab es ein Wiedersehen mit dem Berliner Original im „Kessel Buntes“ im Rathaussaal in Orlamünde. Der Orlamünder Carnevals Verein, kurz OCV, hat sein Motto der aktuellen 49. Saison der bekanntesten Sonnabend-Abendsendung des DDR-Fernsehens gewidmet.

Eine echte Rampensau

Und wenn man über den „Kessel“ spricht, darf die Helga, die Hahnemann nicht fehlen. Als am Sonnabend ihr bekanntester Titel „Jetzt kommt dein Süßer“, der 1983 erschien, über die Lautsprecher ertönte, fühlte sich im Saal und auf der Empore nicht nur die Generation 40 plus angesprochen. Birgit Bauriedl, am 31. Januar 50 Jahre alt geworden, verkörperte die Powerfrau. Bauriedl, die in der Vergangenheit schon oft mit Helga Hahnemann verglichen wurde, erwies sich als echte Rampensau. Sie rockte den Saal, sie rockte die Bühne. „Ich war früher im Ballett beim OCV. Da war ich 15. Da war ich noch schüchtern. Dann wurde ich älter und selbstbewusster. Jetzt spiele ich die Sketche mit. Ich liebe die Bühne, die liebe das Publikum. Mir macht das einfach Spaß“, sagte Bauriedl.

Eigentlich gehört sie zur Formation „K-G-B“. In dieser Saison müssen die Fans aber auf das Trio verzichten. Das Duo Birgit Bauriedl und ihre Freundin Kati Güther, die die Yvonne Jensen in der Olsenbande-Reihe spielte, brillierten beim Programmpunkt der „Kesselflicker“. Genial war der Übergang. Erst verkündete Mike Renner, der mit Christiane Schweiger den Abend moderierte, in fast überzeugender Manier einen Diebstahl am Saale-Eingang: „Die haben die Kasse geklaut.“ Doch dann klärte sich der Satz auf. Er war der Einstieg für den nächsten Programmpunkt.

Die Olsenbande marschierte ein mit Ulf Nattermüller als Egon Olsen, Mike Gruner als Benny und Sebastian Lange als Kjeld. Und dann erschien noch die bezaubernde Yvonne. Als sich herausstellte, dass die Kasse fast leer war, wollte sie der Olsenbande endlich mal zu Geld verhelfen. Da Benny Klavier spielen kann, kam ihr die Idee mit dem Musizieren.

Der Neuauflage des „Kessel Buntes“ stand nichts mehr im Wege. Das Wiedersehen nationaler und internationaler Stars wie Amanda Laer, Herbert Roth, Al Bano und Romina Power, Mireille Mathieu und Frank Schöbel, die von den OCV-Mitgliedern genial parodiert wurden und dazu noch eigene Texte auf die bekannten Titel legten, kam an beim Publikum.

„Es war ein gelungener Start in die Faschingssaison“, sagte Birgit Bauriedl. Musik, Tanz und Satire, dafür steht der Fasching in Orlamünde. Das Männerballett war genauso zu erleben wie das Duo „Herr Fröhlich und Frau Schön“ und die Tanzformationen „Die Hühnergarde“, „Der Flohzirkus“, „Der Funkenfloh“, „Die Funkengarde“ und das OCV-Ballett. Sebastian Lange, der OCV-Präsident, war zufrieden. „Gedanklich stecken wir alle schon in den Vorbereitungen auf unser 50-Jähriges. Eine Festveranstaltung wird es auf jeden Fall geben“, sagte Lange.