Jena. Erstmals wird es vom 30. April bis 17. Mai in Jena ein Inklusionsfestival geben, das sich an Menschen mit und ohne Behinderungen wendet.

Es soll richtig was los sein in Jena. Rund 100 Veranstaltungen sind angekündigt, wenn vom 30. April bis 17. Mai das erste Inklusionsfestival in Jena steigen soll. So werden alle großen Kultureinrichtungen der Stadt mit von der Partie sein, wie Jenakulturchef Jonas Zipf versichert – Jenaer Philharmonie, Theaterhaus, Museen, Ernst-Abbe-Bücherei, Kassablanca und die „Trafo“-Halle im alten E-Werk.

Aktion Mensch hilft

Das von der Bürgerstiftung Jena getragene Festival hat starke Verbündete. Die Stadt Jena mit Jenakultur und dem Behindertenbeauftragten Marcus Barth gehören ebenso dazu wie Friedrich-Schiller-Universität und Ernst-Abbe-Hochschule. Bei der Bürgerstiftung Jena freut man sich zudem, dass es gelungen ist, die Aktion Mensch als finanziellen Unterstützer zu gewinnen. Von ihr kommen allein 188.000 Euro an Fördergeldern für das Festival.

Genannt seien schon mal drei Großveranstaltungen: Auf dem Marktplatz wird es am 2. Mai einen Markt der Möglichkeiten geben. Dabei vermischen sich Vertreter von Behindertenvereinen und anderer Vereine mit Händlern des Grünen Marktes und bieten ihre Leistungen an oder suchen ganz bestimmte Angebote anderer. Eine Woche später kommt es zu einem großen Inklusions-Sportfest auf den Anlagen des Universitätssportvereins (USV). Und der 17. Mai bringt schließlich einen festlichen Tag auf der Rasenmühleninsel. Übrigens wird es auch zu einer Sondersitzung des Jenaer Stadtrates kommen. Er will am 13. Mai die Fortschreibung des Jenaer Inklusionsplanes diskutieren.

„Menschen mit und ohne Behinderung sollen bei dem Festival einander näherkommen, sich besser kennenlernen und verstehen“, sagt Jenas Behindertenbeauftragter. Jonas Zipf hofft auf Nachhaltigkeit dieses Festivals. Es sollten sich Kontakte verstetigen und das Zusammenleben aller Teile der Stadtgesellschaft neue Impulse erhalten. Auf jeden Fall, so der Jenakultur-Werkleiter, ist angestrebt, das Inklusionsfestival zu einer neuen Tradition werden zu lassen. Es könnte alle zwei Jahre stattfinden.

Tour mit Rollfiets

Für konkrete Beiträge und Aktionen zum Festival wurde zudem ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Dafür konnten 10.000 Euro für sechs Projekte vergeben werden. Unter anderem für das Projekt von Querwege-Verein und Abbe-Bücherei für eine mobile Bibliothek sowie für die Jenaer Gruppe des ADFC und den Beirat für Menschen mit Behinderungen für eine Fahrradtour, bei der umgebaute Fahrräder für Rollstuhlfahrer (so genannte Rollfiets) mitfahren können. Aber auch Projekte des Reparatur-Cafés sowie ein Theaterstück, bei dem Menschen mit Sinnesbehinderungen auf der Bühne eingebunden werden können, gehören dazu.

Demnächst soll ein Programmheft mit allen Details erscheinen. Auch Helfer sind noch sehr willkommen, die als Begleiter von Menschen mit Behinderungen oder auch als Unterstützer für Veranstaltungen mitwirken können.

Meldungen an Marcus Barth, Jenaer Beauftragter für Menschen mit Behinderungen, E-Mail: marcus.barth@jena.de