Jena. Trotz lähmender Temperaturen nahmen fast 800 Menschen am Stifterlauf teil

„Krass!“ Mit diesem Wort reagierte Stefanie Handke, die Pressesprecherin der Bürgerstiftung Zwischenraum, gestern Abend auf den Zwischenstand der Teilnehmer beim 7. Stifterlauf auf der Rasenmühleninsel in Jena. Sie hatte kurz ihren Streckenposten verlassen, um in der Anmeldung nachzufragen. Als sie die Zahl „793“ hörte, fiel ihr nur das Wort mit den fünf Buchstaben ein.

„Wir hatten zwar insgeheim wieder mit 750 Läufern gerechnet. Angesichts der hohen Temperaturen hätten wir es auch niemanden verübeln können, wenn er nicht erschienen wäre“, sagte Handke.

Die siebte Auflage des Benefizlaufes gehörte ganz sicher zu den wärmsten. Als die Läufer schon eine Stunde unterwegs waren auf der knapp einen Kilometer langen Strecke, zeigte das Thermometer im Schatten immer noch 30 Grad Celsius an. „Wir können nur hoffen, dass alle Teilnehmer ausreichend trinken und auch zum Obst greifen“, sagte Handke. Für die Versorgung war ein Partner aus Jena-Isserstedt zuständig. Dass das Wasser in den Plastebechern etwas wärmer war, störte niemanden von den Läufern. „Zu kaltes Wasser ist bei dem Wetter auch nicht gut“, sagte eine der Helferinnen an dem Stand.

Die Bürgerstiftung Zwischenraum hatte eingeladen. Im Vorfeld gingen bereits 700 Startnummern weg. Am Lauftag kamen noch einige andere Starter dazu. Nicht alle Teilnehmer wählten in den drei Stunden die laufende Bewegung. Es gab viele, die spazierten die Runde ab. Das Saale Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena gGmbH stellte in diesem Jahr gleich 67 Teilnehmer – und damit so viele wie noch nie. Zu den Startern gehörten Mitarbeiter, Beschäftigte der Werkstätten und Bewohner. „Bis auf einen Lauf, ich glaube es war der vierte, waren wir immer dabei. Für unsere Einrichtung ist der Stifterlauf Pflicht. Wir tun heute etwas für andere. Das ist ein schönes Gefühl“, sagte Mieke Hagenah, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Lebenshilfe.

Der Stifterlauf war auch gestern sehr international. 150 Studenten aus 40 verschiedenen Nationen machten mit. Viele von ihnen zeigten mit einer kleine Fahne, die sie während des Laufes in der Hand hielten, ihr Herkunftsland.

Wie viel Geld der Stifterlauf gestern einspielte, steht erst in einigen Tagen fest. Das Geld kommt aktuellen Projekten der Bürgerstiftung zugute. „Wir haben zwar die Gelder aus den Startgebühren und einige Spenden. Es gibt aber noch viele, die eine Spende angekündigt haben. Wenn wir am Ende wieder um die 10.000 Euro zusammen bekommen könnten, wäre das klasse“, sagte Handke.