Rudolstadt. Fußball, Oberliga: Der FC Einheit Rudolstadt bleibt ohne Torerfolg und verliert sein Heimspiel gegen den VfL 96 Halle 0:1 (0:1).

Nun hat es auch die Einheit erwischt. Sie verlor in der vierten Begegnung erstmals. Dabei bezeichnete Renè Behring, der Trainer des VfL Halle 96, den Erfolg seiner Mannschaft als verdient. Gegenüber Holger Jähnisch hatte dieser Einschätzung diesmal nicht so sehr viel Argumente entgegenzusetzen, außer dem, dass die sechs, sieben Aktionen in der Offensive, vor allem durch den flinken Sven Rupprecht, mindestens zu einem Tor hätten reichen müssen.

Aber besonders mit der ersten Halbzeit war der Rudolstädter Coach höchst unzufrieden. Denn schon nach 30 Sekunden herrschte Alarmstufe Rot im Einheit-Strafraum. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld tat sich auf der linken Abwehrseite eine große Lücke auf. In die stieß ein Hallenser, hatte freie Bahn, doch die Hintermannschaft konnte mit vereinten Kräften irgendwie noch zum Eckstoß klären. Danach waren die Hausherren bemüht, das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, aber das gelang einfach nicht.

Die Einheit war erneut im Glück, als es nach einem weiteren Ballverlust im Mittelfeld wiederum vor der eigenen Box lichterloh brannte, aber man das Ärgste gerade noch verhindern konnte (19.). Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe auch die Einheimischen gefährlich im VfL-Sechzehner auftauchten. Doch der Sturmlauf von Rupprecht wurde unterbunden. Wenig später dann die spielentscheidende Szene. Erneut war ein Patzer der Grün-Gelben, ein Kopfball in der gegnerischen Hälfte in die Beine eines Hallensers, der Ausgangspunkt. Danach ging die Post über rechts ab, wobei drei Abwehrspielern drei Hallenser gegenüber standen. Konstantin Eder nutzte seinen Freiraum und seine Schnelligkeit, um die Kugel überlegt ins Eck zu lupfen (33.). Danach kamen auch die Rudolstädter zu Chancen, aber weder ein weiteres Dribbling von Rupprecht (36.) noch zwei Kopfbälle von Marco Riemer (24., 37.) brachten Zählbares.

Den zweiten Abschnitt begannen die Gastgeber so, wie sich das Holger Jähnisch schon zu Beginn gewünscht hatte, mit viel Druck. Wiederum war Rupprecht der Ausgangspunkt. Er wurde zwar noch abgeblockt, erreichte aber mit seinem Rückpass Patrick Schlegel, doch der traf aus 13 Metern nur den Pfosten (46.). Halle suchte Lücken bei Kontern. Eine davon hätte Adel Aljindo fast mit Tor Nummer zwei abgeschlossen, aber er hämmert das Spielgerät an den Pfosten (56.). Die Antwort der Platzelf war eine weitere Aktion von Rupprecht, der sogar noch den Torhüter umspielte, aber beim Abschluss den Ball nicht richtig traf, so dass ihn ein VfL-Akteur noch von der Linie bugsieren konnte (61.).

Dann der zweite schnelle Gegenangriff in Richtung Kasten von Adam Marcuk. Und erneut wurde das Leder vom Aluminium aufgehalten, diesmal, abgeschlossen von Sven Schlüchtermann, an die Latte (64.). Man kann der Einheit sicher nicht den Vorwurf machen, nicht alles versucht zu haben, um die Niederlage zu verhindern. Aber die Schüsse von Tim Rühling (79., 90.+1) und auch der Kopfball von Mateusz Szymanski (83.) behielten den Status von Chancen.

Trainer Holger Jähnisch urteilte so: „Ich stelle mir vor, dass wir künftig in jedem Spiel von Anfang so wie in den ersten 25 Minuten der zweiten Halbzeit auftreten und nicht so herz- und mutlos und so lasch, wie wir es heute zeitweise getan haben“.