Obstfelderschmiede. Ein halbes Hundert Mitbringsel mit jeweils besonderem Bezug zum historischen Verkehrsmittel sind im Angebot

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Der Spruch des Dichters Matthias Claudius ist wohlbekannt. Er handelt von der Sehnsucht, der unterwegs Gewesenen, ihre Sinneseindrücke auf die verschiedensten Weise im Langzeitgedächtnis unterzubringen, sie von Erlebnissen zu Erinnerungen zu machen.

Die meisten Menschen machen heute Bilder, viele längst auch Filme, spätestens seit dem Siegeszug der Smartphones ist das auch keine Gewichts- oder Qualitätsfrage mehr. Postkarten hingegen habe es heute schwerer als früher, was nicht nur eine Preis- oder sondern auch eine Frage der Bequemlichkeit ist.

Welchen Platz haben in all dieser digitalen Schnelllebigkeit die schlichten Souvenirs? Es gibt sie, und ihr Erfolg ist ungebrochen.

Von Kräuterschnaps bis Stocknadel

Das macht die aktuelle Entscheidung der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn klar, die hauseigenen Souvenirs die bisher im Bergbahnshop an der Talstation von Inhaberin Ina Minkmar-Hennig alias „Herta von der Bergbahn” mit unverwechselbarem Charme an den Mann oder die Frau gebracht werden, auch im Online-Shop anzubieten.

Das war nur konsequent, denn die technische Infrastruktur ist seit der Möglichkeit, auch Tickets und Gutscheine dafür auf diesen Weise zu vermarkten, ja schon vorhanden.

Jetzt aber breitet sich die Vielfalt nicht mehr nur in der Umsteigepause von Schwarzatal auf Bergbahn aus, sondern kann in Ruhe analysiert werden.

Und für Statistiker kommt sogar beim Durchzählen eine neue Qualität zusammen: Rund ein halbes Hundert Artikel zählt der Online-Shop: Neben Autoaufkleber, Basecap oder Anstecknadeln, über Bücher und Filme zu den technischen Details der Bergbahn, sind nicht zuletzt die musikalischen Botschafter, also die Rennsteigkusteln und natürlich die Bergbahnkönigin beliebte Zugpferde.

Da gibt es für Kinder etwa ein Puzzle, für die leiblichen Sünden Kräuterschnäpse – aus dem Land, wo der Kümmerling erfunden wurde, oder Bonbonnieren, verewigt sich das Bergbahnmotiv auf nützlichen Dingen, wie Zollstöcken, Brillenputztüchern, Tassen Kühlschrankmagneten, Kugelschreibern und Mehrweg-Beuteln. Allein die Postkarten-Auswahl ist zweistellig und außer der Karte gibt es auch jenes Souvenir, das den Wanderer in grauer Vorzeit untrüglich als Globetrotter auswies: Die Stocknadel als Zierde für den eigenen Wanderstock.

Noch hat Marketing-Fachfrau Astrid Apel keine Zahlen, was am besten geht, dazu fehlen wenige Tage nach dem Start noch belastbare Werte, doch die Hoffnung, dass auch der Shop aus der Ferne den Impuls für einen Ausflug auslöst ist da.

Denn schließlich hat auch Matthias Claudius noch weitererzählt und die letztlich einzig richtige Erwartung des Herstellers an seine Souvenirs formuliert: „Drum nähme ich den Stock und Hut, und tät das Reisen wählen.”

Tag der Sommerfrische am Sonntag, 25. August: Dann kann von 9 bis 18 Uhr das Maschinarium in der Bergstation kostenfrei besucht werden. An der Talstation ist zur gleichen Zeit ein Goldwäscher zu Gast, der Trockengoldwaschen für Kinder anbietet.