Drei Fragen an: Mario Liebmann, Kleingastronom in Gebersdorf bei Gräfenthal.

1. Herr Liebmann, Sie betreiben ein relativ kleines Hotel im ländlichen Raum. Wie schwer trifft Sie die Corona-Krise bisher?

Noch ist es zwar nicht existenzbedrohend, das könnte in einigen Wochen schon ganz anders aussehen. Uns bricht ja unter anderem das Ostergeschäft weg. Auch die Absage des Rennsteiglaufs am 16. Mai werden wir merken. Da hatten wir bisher immer einige Gäste, Neuhaus ist ja nicht weit weg. Bis in den Mai hinein ist alles storniert worden, viele buchen langfristig.

2. Ein Gastronom ohne Gäste. Wie nutzen Sie die unfreiwillige, verordnete Freizeit?

Meine fünf Mitarbeiter sind seit Mittwoch auf „Kurzarbeit Null“. Wir haben seit unserer Schließung viel geputzt, repariert und einige kleinere Ausbesserungen erledigt. Im Moment sind wir dabei, einen Straßenverkauf für warme Speisen außer Haus aufzuziehen, wir sind ja auch Restaurant. Der wird bisher nur sporadisch angenommen, muss sich aber auch erst etablieren. Ein ganz leeres Haus sind wir trotzdem nicht, denn Dienstreisen und Montagen sind von der Regelung ausgenommen. Gerade haben wir einen Arbeiter bei uns zu Gast.

3. Wie geht es jetzt weiter?

Ich habe Hilfen bei der Thüringer Aufbaubank beantragt und versuche außerdem, Einkommenssteuern und Kredite zu stunden. Dabei erlebe ich große Kulanz. Persönlich glaube ich, dass die Allgemeinverfügung verlängert wird.

Es fragte Robin Kraska