Nöbdenitz. Das Schneeverbrennen in Nöbdenitz lockt zahlreiche Besucher hinter dem Ofen vor.

Eiskalt war der Wind, der uns am Sonntagnachmittag um die Ohren wehte. Das hat die Nöbdenitzer und ihre Gäste aber nicht davon abhalten können, beim Schneeverbrennen dabei zu sein.

Die Mitglieder des Ortsverschönerungsvereins hatten aber vorgesorgt und eine Plane gespannt, damit die Besucher, im Unterstand geschützt, ihren Glühwein genießen konnten. Fast 40 Liter des wärmenden Getränks, dazu noch Grog, sind ausgeschenkt worden.

„Seit etwa zehn Jahren machen wir unsere Glühweinparty. Im Januar hängen die Leute sonst nur in ihren warmen Hütten rum“, erzählt Frank Wunderlich vom Verein, weshalb man sich zu der Freiluftveranstaltung mitten im Winter entschieden hat. Und wie schon in den Vorjahren, ist auch die 2020-er Auflage gut angenommen worden. „Hier kann man sich treffen, quatschen und Glühwein trinken. Manche einen, manche zehn“, sagt er lachend. Wunderlich freut sich, dass auch aus den Nachbardörfern wie Posterstein Besucher nach Nöbdenitz gekommen sind.

Frank Wunderlich wirft einen Baum.
Frank Wunderlich wirft einen Baum. © Katja Grieser

Franziska Weidner stammt aus Nöbdenitz, wohnt jetzt aber in Schmölln. „Mein Vati mischt im Verein mit und ich bin hier, um Bekannte zu treffen“, sagt die junge Frau. Und im Januar sei ja sonst nicht sonderlich viel los. So sieht es auch Conny Iljin. Die Nöbdenitzerin war zum ersten Mal beim Schneeverbrennen dabei und hat sich gut unterhalten. Beim Tannenbaumweitwerfen hat sie allerdings nicht mitgemacht.

Silvio Großmann siegt bei den Männern

Am Sonntag sind dennoch zahlreiche Bäume durch die Luft geflogen. Der Weihnachtsbaumweitwurf ist der Höhepunkt der Veranstaltung. „Wir mussten dafür relativ kleine Bäume nehmen wegen des Windes. Wenn ein Baum groß ist und viele Äste hat, kann es sein, dass er zurückkommt. Das haben wir schon erlebt“, erzählt Frank Wunderlich schmunzelnd. So einfach, wie es klingt, ist es tatsächlich nicht, einen Baum zu werfen. Doch die Teilnehmer waren mit Herzblut bei der Sache. Bei den Männern hat Silvio Großmann mit 6,70 Metern gewonnen. Zweiter wurde Julian Degner mit 6,40 Metern und Dritter Tino Fleischer mit 6,30 Metern. Bei den Frauen gewann Nicole Heilmann mit 4,10 Metern vor Antje Langner mit 4,00 Metern und Dagmar Porzig mit 3,60 Metern. Bei den Kindern gewann Max Heilmann mit 4,00 Metern vor Franz Steinert mit 2,10 Metern und Aaron Pohle mit 1,70 Metern.

Während es für die einen Weihnachtsbäume durch die Luft ging, wartete auf andere das Feuer. Die Mitglieder des Ortsverschönerungsvereins hatten die Bäume in Nöbdenitz eingesammelt und schließlich in einer großen Feuerschale verbrannt.

Günter Effenberger bringt ein Stück Holz mit Hilfe einer Kettensäge in Pilzform.
Günter Effenberger bringt ein Stück Holz mit Hilfe einer Kettensäge in Pilzform. © Katja Grieser

Eine ganz andere Verwendung von Holz hat Günter Effenberger. Der Rentner aus Lohma hat mit Hilfe einer Kettensäge aus den Stücken unter anderem Pilze geformt. Die Art des Holzes spiele dabei keine Rolle. „Ich nehme, was ich in die Hände kriege“, sagt Effenberger, der die Holzdekoration verschenkt oder verkauft und beim Schneeverbrennen Kostproben seiner Handwerkskunst gab.