Berlin. Nicht nur bei Öl und Gas – auch bei Strom sind die Preise zuletzt gestiegen. Doch wie viel kostet eine kWh heute am 20. Oktober genau?
Er ist unverzichtbarer Bestandteil des modernen Lebens: Strom. Doch die Kosten für die Energie sind infolge des Kriegs in der Ukraine in der Ukraine deutlich gestiegen. Deutschland steckt in der Energie- und Preiskrise, die Inflation steigt immer weiter. Für Verbraucherinnen und Verbraucher heißt das vor allem eines: mehr bezahlen. Doch wie viel kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom aktuell? Das ist der Strompreis von heute (20. Oktober).
Strompreis am 20. Oktober: Das sind die aktuellen Preise für eine Kilowattstunde
Der Strompreis in Deutschland hat sich bisher moderat entwickelt, eine Prognose deutet aber steigende Preise ab 2023 an. Das Vergleichsportal Verivox berichtet, dass die Verteuerung anderer Energieträger wie Kohle oder Gas die Strompreise an der Börse vervielfacht habe. Das führe zu teureren Beschaffungspreisen für die Stromversorger, die die Mehrkosten pro Kilowattstunde (kWh) an die Verbraucher weitergeben. Der Wegfall der EEG-Umlage dämpfe die Entwicklung der Strompreise nur etwas, berichtet das Vergleichsportal.
Stromtarif (Neuverträge) | Preis pro kWh am 20. Oktober |
Grundversorger | 38,33 Cent |
günstigster Ökostromtarif | 66,38 Cent |
günstigster Alternativtarif | 45,25 Cent |
Quelle: StromAuskunft.de
Die Folge: Schon jetzt ziehen mehrere Stromanbieter die Preise für ihre Kunden deutlich an – zum Teil sogar enorm. Und selbst Verbraucher, die im Moment noch einen moderaten Preis pro kWh Strom zahlen, müssen sich in Zukunft auf teurere Preise einstellen. Markus Barella – Gründer der Stromberaterfirma First Energy mit Sitz in Hessen – vermutet, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, da die Strompreise noch nicht dem Preisniveau an den Börsen entsprechen. Er glaubt, dass sich die Verbraucher ab 2023 auf das doppelte Preisniveau einstellen müssen.
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Strompreis in Deutschland: Wie sich der Preis pro kWh seit 2018 entwickelt hat
Die Prognose der Strompreise ab 2023 – über die Barella zuvor in der Sendung "plusminus" vom 12. Oktober gesprochen hat – würde für eine vierköpfige Familie bedeuten, dass sich ihre Kosten bei einem Verbrauch von 4.000 kWh pro Jahr auf bis zu 250 Euro im Monat erhöhen könnten. Im Vergleich dazu fällt die bisherige Entwicklung der Strompreise in Deutschland moderat aus, was auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass viele Stromanbieter 2021 noch zu günstigen Preisen an der Börse eingekauft haben. Die Tendenz der letzten fünf Jahre zeichnet trotzdem ein klares Bild ab:
Jahr | Strompreis pro kWh |
2022 | 39,92 Cent |
2021 | 30,73 Cent |
2020 | 29,36 Cent |
2019 | 29,51 Cent |
2018 | 27,82 Cent |
Quelle: Verivox
In den Jahren 2018 bis 2021 ist der Strompreis in Deutschland nur geringfügig angestiegen – der Sprung von 2021 auf 2022 ist im Vergleich dazu gewaltig. Etwa neun Cent mehr zahlen Verbraucher im Schnitt für eine kWh. Die Preise sind allerdings primär für Neukunden interessant, die einen Vertrag abschließen wollen. Ist man Bestandskunde, zahlt man weiter den Strompreis, der mit dem Anbieter vereinbart ist. Den aktuellen Prognosen zufolge ist jedoch davon auszugehen, dass auch Bestandskunden tendenziell mit steigenden Strompreisen rechnen müssen.
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Strompreis nach Bundesland: Wo die kWh Strom am 20. Oktober am meisten kostet
Dabei ist es ausschlaggebend, wo man wohnt und bei welchem Stromanbieter man Kunde ist. Tendenziell sind in der Energie- und Preiskrise die Grundversorger am günstigsten. Am meisten bezahlen Kunden, die in Ökostrom-Tarifen sind oder aktuell einen neuen Vertrag abschließen müssen. Von Bundesland zu Bundesland kann der Preis pro kWh sehr unterschiedlich ausfallen. Einen einheitlichen Wert gibt es nicht. Die Hauptgründe sind Berichten von StromAuskunft.de zufolge die Netz-Nutzungsentgelte und der Wettbewerb der Stromanbieter vor Ort. In der folgenden Tabelle werden daher nur die Grundversorger verglichen:
Bundesland | Strompreis (kWh) Grundversorger am 20. Oktober |
Baden-Württemberg | 40,92 Cent |
Bayern | 37,41 Cent |
Berlin | 35,93 Cent |
Brandenburg | 38,24 Cent |
Bremen | 25,23 Cent |
Hamburg | 37,08 Cent |
Hessen | 38,98 Cent |
Mecklenburg-Vorpommern | 42,31 Cent |
Niedersachsen | 37,21 Cent |
Nordrhein-Westfalen | 38,83 Cent |
Rheinland-Pfalz | 36,33 Cent |
Saarland | 31,48 Cent |
Sachsen | 35,02 Cent |
Sachsen-Anhalt | 35,86 Cent |
Schleswig-Holstein | 39,17 Cent |
Thüringen | 45,55 Cent |
Deutschland gesamt | 38,31 Cent |
Quelle: StromAuskunft.de
Am meisten müssen am 20. Oktober die Verbraucher in Thüringen für eine Kilowattstunde Strom bezahlen – Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern folgen. In beiden Bundesländern liegt der Preis pro kWh Strom ebenfalls über 40 Cent. Am günstigsten kommen die Stromkunden in Bremen weg, wo die kWh beim Grundversorger mit 25 Cent deutlich unter den Preisen in Thüringen und anderen Bundesländern liegt.
Strompreis in Deutschland: Steuer, Umlagen und Co. – so setzt sich der Preis zusammen
Der Preis pro kWh setzt sich bei jedem Stromanbieter aus verschiedenen Faktoren zusammen, weshalb die Preise von Region zu Region mal mehr und mal weniger voneinander abweichen können. Die Faktoren sind:
- Stromsteuer (2,05 Cent/kWh)
- Umsatz- oder Mehrwertsteuer (19 Prozent)
- Konzessionsabgabe an die Kommunen
- KWK-Umlage (finanziert Strom aus Kraft-Wärme-Koppelung)
- § 19 Umlage (entlastet Industrie bei Netzentgelten)
- Offshore-Netzumlage (finanziert Netzanbindung von Offshore-Windparks)
- Kosten für Erzeugung und Vertrieb
- Netzentgelte, Messung, Abrechnung – die Kosten für den Stromtransport
Allein die Steuern, Umlagen und Abgaben machen nach Informationen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute etwa 29 Prozent des Strompreises aus. Netzentgelte machen Berichten von Vergleiche.de rund 22 Prozent des Strompreises pro kWh aus – die eigentliche Stromerzeugung und die Beschaffung fallen beim Preis pro kWh mit circa 49 Prozent zu Buche. Daher ist auch der Gestaltungsspielraum der Stromanbieter auf den Preis recht beschränkt, da ein Großteil des Preises von Abgaben, Umlagen und Entgelten bestimmt wird.