Das RKI meldet rund 30.000 Infektionen und eine weiter sinkende Inzidenz. Intensivmediziner fordern neue Corona-Regeln. Mehr im Blog.

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  • Millionen Dosen Impfstoff drohen in Deutschland zu verfallen
  • Das RKI meldet weiter deutlich sinkende Corona-Zahlen
  • Die Corona-Inzidenz fällt bundesweit auf 1080
  • Experten drängen trotzdem auf ein Beibehalten des Masketragens
  • Bundesgesundheitsminister Lauterbach verliert nach dem Scheitern der Impfpflicht an Zustimmung

Berlin. Die jüngste Corona-Welle flacht weiter ab, die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz geht immer stärker zurück. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen mitteilte, liegt der Wert nun bei 1080,0. Am Vortag hatte er 1097,9 betragen, vor einer Woche lag er noch bei 1424,6.

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 30.789 – nach 55.471 am Vortag. Doch Experten geben noch keine Entwarnung in der Pandemie. Weil die Gesundheitsämter nicht alle Fälle registrieren, dürften die tatsächlichen Ansteckungen deutlich höher liegen. Fachleute rechnen spätestens im Herbst mit der Notwendigkeit neuer Corona-Regeln - insbesondere, da die Impfpflicht im Bundestag gescheitert ist.

Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

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Corona-News von Montag, 11. April – Bundesregierung: Covax nimmt zurzeit keine Impfstoffspenden an

14.04 Uhr: Überschüssige Corona-Impfstoffdosen drohen in Deutschland zu verfallen, anstatt an ärmere Länder abgegeben zu werden. Die Initiative Covax nehme zurzeit keine Spenden mehr an, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin. Die Impfstoffe seien schwierig im Transport und in der Handhabung. Über die internationale Pandemiebekämpfungs-Initiative ACT-Accelerator werde versucht, Ländern zu helfen, die entsprechende Logistik aufzubauen.

Allerdings müsse auch die Nachfrage da sein, sagte der Ministeriumssprecher. Die sei "dann doch deutlich geringer, als es gut wäre". Nach seinen Worten gibt es in Deutschland überschüssige Corona-Impfstoffdosen. Wie vielen der Verfall und damit die Entsorgung droht, konnte er nicht genau beziffern. Eine aktuell gute Nachricht sei, dass der Impfstoff von Biontech länger gelagert werden könne als zunächst angenommen, erklärte der Sprecher. Damit reduziere sich die Zahl der Biontech-Dosen, denen ein Verfall Ende Juni droht, von zehn auf drei Millionen.

Folgen der Corona-Pandemie treffen Geringverdiener besonders hart

13.27 Uhr: Die Folgen der Corona-Pandemie treffen laut Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag insbesondere Beschäftigte in prekären Arbeitsverhältnissen. Bei Minijobbern, Leiharbeitern oder befristet Beschäftigten fiel der Erwerbsrückgang demnach mit minus 5,2 Prozent mehr als drei mal höher aus als bei Normalbeschäftigten, wie die "Rheinische Post" am Montag aus der Antwort zitierte. Besonders betroffen waren demnach Minijobber, die keinen Anspruch auf Sozialleistungen hatten.

Laut Angaben der Regierung fiel der Erwerbsrückgang in bestimmten Bereichen noch deutlich höher aus, im Gastgewerbe etwa um 27 Prozent. Zwar hätten Menschen mit befristeten Arbeitsverhältnissen oder in Zeitarbeit Anspruch auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld. Da die Löhne in diesen prekären Beschäftigungsverhältnissen jedoch häufig deutlich niedriger seien, fielen auch die Ansprüche geringer aus als bei regulär Beschäftigten.

Angestellte im Gastgewerbe bekommen die Folgen der Pandemie auf ihrem Lohnzettel besonders deutlich zu spüren.
Angestellte im Gastgewerbe bekommen die Folgen der Pandemie auf ihrem Lohnzettel besonders deutlich zu spüren. © Frank Rumpenhorst/dpa

Anzahl der Unternehmensgründungen 2021 wieder auf Vorkrisenniveau

12.55 Uhr: Im vergangenen Jahr haben laut der Förderbank KfW wieder mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. "Die Corona-Pandemie hatte 2020 massive Auswirkungen auf die Gründungstätigkeit in Deutschland", erklärte die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Montag. Viele Menschen hatten ihre Gründungspläne demnach jedoch "coronabedingt nur auf Eis gelegt" und im vergangenen Jahr dann doch umgesetzt. So wurden im Vorjahresvergleich 13 Prozent mehr Unternehmen gegründet.

Das Gründungsgeschehen konnte laut Köhler-Geib 2021 somit "den Corona-Knick hinter sich lassen". Insgesamt 607.000 Neugründungen gab es im vergangenen Jahr, das waren rund 70.000 mehr als im Vorjahr 2020.

Queen war offenbar schlimmer krank

11.20 Uhr: Die britische Königin Elizabeth II. hat sich während ihrer Covid-Erkrankung im Februar offenbar schlechter gefühlt als damals vom Palast dargestellt. "Das macht einen sehr müde und erschöpft, stimmt's?", sagte die Queen in einem am Sonntag veröffentlichten Video eines Gesprächs mit einem ehemaligen Corona-Patienten in einer nach ihr benannten Station eines Londoner Krankenhauses. Im Februar hatte der Palast dagegen angegeben, die Königin leide lediglich unter “milden erkältungsartigen Symptomen".

Die Station im Royal London Hospital war innerhalb weniger Wochen errichtet worden, um die steigende Zahl von Covid-Patienten bewältigen zu können. Dem Bautrupp der Station sagte die Queen, es sei schon "sehr interessant“, wie alle zusammenarbeiteten, "wenn es um eine lebenswichtige Sache geht“. "Ist das nicht wunderbar?“

Börsen in China und Hongkong gehen abwärts

10.22 Uhr: Vor dem Hintergrund neuer Unsicherheiten sind die Börsen in China und Hongkong am Montag deutlich gefallen. Der Hongkonger Hang Seng Index fiel um 3,15 Prozent auf 21 183 Punkte. In China ging der Shanghai Composite Index um 2,61 Prozent auf 3167 Punkte zurück, während der Shenzhen Component Index um 3,67 Prozent auf 11 520 Punkte fiel.

Analysten wiesen als mögliche Gründe auf Sorgen über die schlimmste Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren, höher als erwartete Erzeugerpreise in China und neue Vorschriften für die Regulierung von chinesischen Internet-Plattformen.

Wohl mehr als 600 Verfahren wegen Corona-Testbetrug bundesweit

8.14 Uhr: Bundesweit haben Behörden einem Medienbericht zufolge mindestens 642 Verfahren wegen Abrechnungsbetrugs bei Corona-Testzentren eingeleitet. Das ergab eine bundesweite Umfrage des "Handelsblatts" unter Staatsanwaltschaften und Landeskriminalämtern. Vielfach stehen die Ermittlungen demnach noch ganz am Anfang, weshalb sich auch der Gesamtschaden durch Testbetrug noch nicht beziffern lässt. Doch allein in fünf Verfahren in Bochum, Offenburg, Freiburg und Mannheim beträgt der mutmaßliche Schaden dem Bericht zufolge 49,5 Millionen Euro.

Mehr als die Hälfte der Fälle kommen aus Berlin, wo das Landeskriminalamt (LKA) 347 Verfahren einleitete. In Baden-Württemberg ist die Fallzahl laut LKA dreistellig. Das Stuttgarter Gesundheitsministerium zeigte sich demnach besorgt, dass "halbseidene Betreiber bis hinein ins kriminelle Milieu" Teststellen betrieben und rechnet mit einer hohen Dunkelziffer in Großstädten.

Menschen warten in der Stuttgarter Innenstadt vor einem Corona-Testzentrum auf ihren Abstrich.
Menschen warten in der Stuttgarter Innenstadt vor einem Corona-Testzentrum auf ihren Abstrich. © dpa

Bayern kündigt Milde bei Verstößen gegen Pflege-Impfpflicht an

7.46 Uhr: Nach dem Scheitern der allgemeinen Corona-Impfpflicht will die bayerische Staatsregierung Verstöße gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht nur bedingt bestrafen. "Wir werden in Bayern in Bezug auf Sanktionen großzügig verfahren und prüfen, den bundesrechtlichen Bußgeldrahmen nicht auszuschöpfen, sondern nur deutlich reduziert anzuwenden", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Der Freistaat werde dazu alle Spielräume ausnutzen, die das Gesetz hergebe, erläuterte der Minister.

Seit dem 15. März gilt die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht in Krankenhäusern und in der Pflege. Damit müssen Beschäftigte ihrem Arbeitgeber eine Corona-Impfung oder -Genesung oder eine Kontra-Indikation nachweisen.

Bayerischer Gesundheitsminister: Klaus Holetschek.
Bayerischer Gesundheitsminister: Klaus Holetschek. © dpa

Deutlich mehr Existenzgründungen – Corona-Knick wettgemacht

6.30 Uhr: Viele Menschen in Deutschland haben ihre in der Corona-Krise auf Eis gelegten Pläne für eine berufliche Selbstständigkeit im vergangenen Jahr umgesetzt. Nach Daten der staatlichen Förderbank KfW realisierten 607.000 Menschen ihre Ideen zur Existenzgründung. Das waren 70.000 oder 13 Prozent mehr als im Krisenjahr 2020. Damit habe das Gründungsgeschehen den Corona-Knick hinter sich gelassen und in etwa das Vorkrisen-Niveau des Jahres 2019 erreicht, berichtete KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Gründerinnen und Gründer wagten im vergangenen Jahr häufiger den Sprung in die Selbstständigkeit, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Der Anteil der sogenannten Chancengründungen stieg der KfW zufolge auf 82 Prozent (2020: 80 Prozent).

Mehr Magersucht seit Corona – auch Jüngere betroffen

6.17 Uhr: Die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen ist Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen. "Dadurch, dass die Zahlen so zugenommen haben, fehlen Therapieplätze", sagt der Vorsitzende Andreas Schnebel vom Bundesfachverband Essstörungen. "Auch in den stationären Einrichtungen wird es eng." Und er sieht noch eine andere besorgniserregende Entwicklung: Die Patientinnen werden jünger.

Magersucht betrifft vor allem Mädchen in der Pubertät. In der Münchner Beratungsstelle, die Schnebel leitet, tauchen seinen Angaben nach seit einigen Jahren aber auch immer jüngere Mädchen auf, teilweise schon 8- oder 9-Jährige. "Das hängt damit zusammen, dass heute alles früher anfängt, wie die Pubertät und der Zugang zu sozialen Medien", sagt der Fachmann.

Verschiedene Studien stützten diese Vermutungen, sagt Silja Vocks, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Osnabrück. Die früher einsetzende Pubertät könne dazu führen, dass die körperliche Reife möglicherweise nicht kompatibel mit der psychischen Reife sei. Gleichzeitig seien Kinder und Jugendliche immer früher in den sozialen Medien unterwegs, wo sie permanent mit geschönten Bildern konfrontiert würden. "Je fragiler das Körperbild, desto offener ist man für diesen Einfluss."

Virologe drängt auf Beibehalten der Maske

6.01 Uhr: Der Virologe Helmut Fickenscher rät zur Abwehr des Coronavirus weiterhin zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Offenkundig lege die weit überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin Wert darauf, sich mit Masken zu schützen, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Auch ohne Maskenpflicht gebe es keinen Grund dafür, das Verhalten zu ändern. "Sollte aber die Disziplin nachlassen, wäre wieder mit einem raschen Ansteigen der Fallzahlen nicht nur bei Covid-19, sondern auch bei der Grippe zu rechnen."

Nach dem starken Anstieg der Fallzahlen infolge der Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 im Dezember und Januar habe es in Schleswig-Holstein besonders lang gedauert, bis nun ein deutlicher Rückgang zu beobachten sei. Im Laufe des Frühlings und Sommers sei eher mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.

Eine Passantin hat in einer Fußgängerzone ihre FFP-2 Maske dabei, auch wenn  die Pflicht zur Maske  nicht mehr besteht.
Eine Passantin hat in einer Fußgängerzone ihre FFP-2 Maske dabei, auch wenn die Pflicht zur Maske nicht mehr besteht. © dpa | Boris Roessler

Corona-News von Sonntag, 10. April: Nach Dinner verbreitet sich Corona bei Polit-Prominenz in Washington

22.45 Uhr: Nach einer hochrangig besetzten Abendveranstaltung in Washington breiten sich Corona-Fälle unter der Polit-Prominenz in der US-Hauptstadt aus. Nach dem traditionellen Dinner des Gridiron-Clubs, einer prestigereichen Journalisten-Vereinigung, am ersten April-Wochenende wurden mehrere Kabinettsmitglieder, Kongressabgeordnete und Regierungsmitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet.

Mehrere US-Medien, darunter die "Washington Post", berichteten am Sonntag unter Berufung auf die Veranstalter, mindestens 67 der rund 630 Gäste hätten sich seit dem festlichen Abendessen vor einer Woche mit dem Virus infiziert.

Wegen Corona-Lockdown: Franzosen in Shanghai können nicht wählen

18.48 Uhr: Exil-Franzosen in der chinesischen Metropole Shanghai können wegen des strikten Corona-Lockdowns dort nicht an der Wahl des nächsten französischen Präsidenten teilnehmen. Die dortigen Wahllokale wurden am Sonntag auf Geheiß der chinesischen Behörden nicht geöffnet, wie die französische Botschaft in Peking mitteilte. Man setze alles daran, den Franzosen in Shanghai eine Abstimmung beim zweiten Wahlgang am 24. April zu ermöglichen.

Betroffen sind laut der Zeitung "Le Monde" mehr als 4500 Menschen, die ihr Wahlrecht in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl nicht ausüben können.

Ministerium: Impfstoff wird "in nicht wenigen Fällen" vernichtet

17.32 Uhr: Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Corona-Impfstoff "in nicht wenigen Fällen" vernichtet wird. Das Ministerium begründete das gegenüber der "Welt" damit, dass die Impfstoffe weiterhin nur in Mehrdosenbehältnissen verfügbar sind, die bei Anbruch gemäß Zulassung nur wenige Stunden haltbar seien.

"Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Impfkampagne ist nicht davon auszugehen, dass sich vor Ort in jedem Fall eine hinreichende Anzahl zu impfender Personen findet, um die in einem Mehrdosenbehältnis verfügbaren Impfdosen in Gänze aufzubrauchen", teilte das Ministerium mit. Weiter hieß es: "Ein Verwurf von Impfstoff dürfte in diesem Fall derzeit in nicht wenigen Fällen erfolgen."

Corona-Experte fordert neues Infektionsschutzgesetz nach Aus für die Impfpflicht

16.07 Uhr: Nach dem Scheitern des Gesetzentwurfs zur Impfpflicht im Bundestag werden Forderungen nach einer neuerlichen Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes laut. "Wenn wir ohne Schutzmaßnahmen in den Herbst und den Winter gehen, droht eine ziemliche Überlastung des Gesundheitswesens", sagte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe).

"Ich befürchte, dass wir dieses Jahr viele Infektionskrankheiten parallel haben werden", sagte der Leiter des Intensivpatienten-Registers der Notfallmedizinervereinigung Divi. Auch für die Intensivstationen würde das eine starke Belastung bedeuten. Er finde es schwierig, "dass das Infektionsschutzgesetz so zusammengestrichen worden ist", fügte das Mitglied des Corona-Expertenrates hinzu. "Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir temporär noch mal eine Maskenpflicht brauchen."

Christian Karagiannidis bei einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie.
Christian Karagiannidis bei einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie. © dpa

Tschechien hebt Maskenpflicht in Bus und Bahn auf

14.12 Uhr: Tschechien hebt die wegen der Corona-Pandemie eingeführte FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn zum Gründonnerstag auf. Die Lage in den Krankenhäusern verbessere sich stetig, und die Zahl der positiven Fälle gehe zurück, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Rechtzeitig vor der Oster-Reisesaison hatte die liberalkonservative Regierung bereits alle Corona-Einreiseregeln auslaufen lassen. In Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gilt die Maskenpflicht vorerst weiter. Binnen sieben Tagen gab es nach jüngsten Zahlen 295 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

Corona-Impfstoff: Union kritisiert Einkaufspraxis von Lauterbach

12.56 Uhr: Der Bund hat derzeit rund 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager, die zum Teil demnächst ihr Verfallsdatum erreichen. Der Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge kritisierte deswegen in der Zeitung "Welt am Sonntag" Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Der Minister kennt bei den Impfstoffbestellungen keine Grenzen mehr. Er ordert, was immer da ist - der tatsächliche Bedarf und die Kosten spielen für ihn keinerlei Rolle mehr", sagte Sorge. Lauterbach sei "im Einkaufsrausch". Sorge forderte Auskunft über die Kosten, die dem Bund dadurch entstehen.

Karl Lauterbach während einer Pressekonferenz zur weiteren Entwicklung der Corona-Lage.
Karl Lauterbach während einer Pressekonferenz zur weiteren Entwicklung der Corona-Lage. © dpa

Umfrage: Mehrheit der Deutschen wünscht sich Impfpflicht ab 60 Jahren

12.01 Uhr: Einer Umfrage zufolge hat sich eine Mehrheit der Deutschen eine Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gewünscht. Insgesamt 57 Prozent der Befragten bewerten die Entscheidung des Bundestags am Donnerstag gegen eine allgemeine Impfpflicht als falsch, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" (Montag) hervorgeht. 46 Prozent halten es für "eindeutig falsch", dass es vorerst keine Impfpflicht ab 60 geben wird, 11 Prozent für "eher falsch".

Dagegen begrüßen 38 Prozent der Befragten, dass es die Impfpflicht ab 60 Jahren vorerst nicht geben wird, 32 Prozent halten dies für "eindeutig richtig", sechs Prozent für "eher richtig". Lediglich fünf Prozent der Befragten sind unentschieden. Unterstützung hätte eine Impfpflicht ab 60 Jahren vor allem in einer Gruppe gehabt, die von dem Gesetz betroffen gewesen wäre: Sieben von zehn der Über-65-Jährigen in Deutschland bedauern laut Umfrage das Scheitern der Pläne.

Wüst kritisiert Ablehnung der Impfpflicht durch den Bundestag

10.29 Uhr: Nach der Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht durch den Bundestag mehren sich kritische Stimmen zu dieser Entscheidung. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU) sagte beim Talk "RND vor Ort" von Redaktionsnetzwerk Deutschland und "Kölner Stadt-Anzeiger" am Freitag in Köln, dass er dies "ein falsches Ergebnis" finde. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln rechnete indessen wegen des Scheiterns der Impfpflicht mit weiteren einschränkenden Maßnahmen für Kinder im Herbst.

Am Donnerstag war im Bundestag die Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gescheitert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der vehement für die Pflicht eingetreten war, hatte erkennen lassen, eventuell noch einmal einen Versuch zu unternehmen, um einen Kompromiss zu finden. Am Abend hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies quasi ausgeschlossen.

Ärzteverband: Kliniken müssen wegen Corona Patienten verlegen

9.43 Uhr: Immer mehr Kliniken sind aufgrund massiver coronabedingter Personalausfälle und vieler Covid-Patienten überfordert. "In 60 Prozent der Häuser müssen planbare Eingriffe verschoben werden, in sechs von zehn Kliniken werden die Pflegepersonaluntergrenzen unterschritten", sagte der Präsident des Verbandes leitender Krankenhausärzte, Michael Weber, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag): "In drei von zehn Kliniken müssen Patienten in andere Kliniken verlegt werden, und das auch aus großen Kliniken."

In einer deutschlandweiten Umfrage des Verbands unter seinen Mitgliedern hätten 20 Prozent der leitenden Krankenhausärzte berichtet, dass die Notfallversorgung gefährdet sei. Gut zehn Prozent der Betten auf den Allgemein- und Intensivstationen seien demnach weiter von Patienten mit einer Corona-Infektion belegt.

Angesichts der angespannten Situation kritisierten die leitenden Mediziner die Corona-Politik von Bund und Ländern scharf. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und der zunehmende politische Streit gefährdet die Versorgungslage", sagte Weber. Aus Sicht der Kliniken seien an vielen Stellen die Hotspot-Kriterien erfüllt, sodass Eindämmungsmaßnahmen verhängt werden müssten.

Auf einer Intensivstation in Halle wird ein Corona-Patient versorgt.
Auf einer Intensivstation in Halle wird ein Corona-Patient versorgt. © epd-bild / Steffen Schellhorn

Lauterbach verliert nach Scheitern der Impfpflicht massiv an Rückhalt

8.40 Uhr: Nach dem Scheitern der Impfpflicht und dem Hin und Her um die Isolations-Pflicht für Corona-Infizierte hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stark an Zuspruch in der Bevölkerung verloren. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "Bild am Sonntag" sind 55 Prozent der Menschen in Deutschland mit Lauterbachs Arbeit unzufrieden. Nur 36 Prozent sind zufrieden.

Beim Antritt der Ampel-Regierung im Dezember hatten demnach noch 53 Prozent erwartet, dass Lauterbach ein guter Minister wird. 26 Prozent dachten, er würde seinen Minister-Job schlecht machen.

Die Ablehnung der Impfpflicht ab 60 Jahren durch den Bundestag finden laut der Insa-Umfrage 47 Prozent der Befragten richtig, 46 Prozent halten die Entscheidung für falsch. Die Umfrage hatte Insa am Freitag 1003 Menschen befragt.

RKI meldet Corona-Zahlen – Inzidenz sinkt

8.03 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1097,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1141,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1457,9 (Vormonat: 1388,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 55.471 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.18 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 74.053 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 36 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 22.647.197 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,51 an (Donnerstag: 6,50). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Karl Lauterbach (l, SPD), Bundesminister für Gesundheit, und Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, sorgen sich um die aktuelle Corona-Lage.
Karl Lauterbach (l, SPD), Bundesminister für Gesundheit, und Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, sorgen sich um die aktuelle Corona-Lage. © dpa

Corona-News von Samstag, 9. April: 77 Millionen Dosen Impfstoff auf Halde

21.45 Uhr: Deutschland hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte am Samstag einen Bericht der "Welt am Sonntag", wonach zum Stichtag 4. April diese Anzahl an Dosen im zentralen Lager des Bundes vorrätig waren.

Wie außerdem aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag hervorgeht, werden bis Ende Juni mehr als 10 Millionen Dosen ihr Verfallsdatum erreichen, im dritten Quartal sind es 50 Millionen. Die Antwort liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums wurden zuletzt nur noch einige Zehntausend Dosen pro Tag verabreicht. Im vergangenen Dezember waren es manchmal täglich mehr als eine Million Impfungen am Tag.

Das Ministerium teilte mit, die Haltbarkeit für den Impfstoff von Biontech habe bereits von sechs auf neun Monate verlängert werden können. Auch Moderna habe die Haltbarkeit für seinen Impfstoff von sieben auf neun Monate verlängert und sei aufgefordert worden, entsprechende Daten für eine weitere Verlängerung vorzulegen.

Umfrage: Corona-Folgen und Fahrermangel belasten Busfirmen

17.10 Uhr: Ein eklatanter Fahrermangel und die Corona-Folgen machen der deutschen Busbranche besonders zu schaffen. Im touristischen Verkehr steigen die Buchungszahlen im Inland langsam wieder, bleiben aber für ausländische Ziele sehr niedrig. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen (BDO) hervor, die am Samstag in Berlin veröffentlicht wurde.

Der größte Teil der befragten Unternehmen (82 Prozent) geht nur von einer langsamen Erholung der Fahrgastzahlen nach Eindämmung der Corona-Pandemie aus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (58 Prozent) rechnet damit, dass Verluste bei den Fahrgastzahlen bestehen bleiben werden. Knapp ein Viertel der Firmen (24 Prozent) erwartet eine langsame, aber vollständige Erholung über mehrere Jahre hinweg.

Söder positiv auf Corona getestet - Golf-Reise abgesagt

13.40 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte er am Samstag selbst auf Twitter mit. Eine für die kommenden Tage geplante Reise in die Golf-Region musste er deshalb kurzfristig absagen. "Jetzt hat es mich nach zwei Jahren doch noch erwischt", schrieb Söder. Im Vorfeld seiner Reise sei am Samstag ein PCR-Test positiv gewesen. "Obwohl ich die ganze Woche täglich zweimal Schnelltests gemacht hatte - immer negativ. Den letzten sogar noch heute Morgen."

"Der Wert des PCR-Tests ist übrigens so, dass eine Ansteckung bisher äußerst unwahrscheinlich war", schrieb er. "Trotzdem heißt es jetzt in die Isolation. Die Auslandsreise ist damit leider abgesagt." Eigentlich hätte Söder am Sonntag zu einer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Saudi-Arabien aufbre chen wollen.

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Lauterbach empfiehlt Tests und Masken zu Ostern

11.21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich auf Twitter zu den sinkenden Corona-Zahlen geäußert und Empfehlungen für Ostern abgegeben. So solle sich jeder vor eine Reise testen lassen oder selbst testen. "Ich rate auch weiter zum freiwilligen Tragen der Maske in Innenräumen", schrieb der SPD-Politiker.

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Ärzteverband: Saudi-Arabien lässt wieder eine Million Pilger zur Mekka-Wallfahrt

10.34 Uhr: Nach starken Corona-Beschränkungen in den vergangenen Jahren lässt Saudi-Arabien in diesem Sommer bei der muslimischen Wallfahrt nach Mekka wieder eine Million Gläubige zu. Während in den vergangenen beiden Jahren nur Pilger aus dem Königreich zur Hadsch nach Mekka durften, können nun wieder Muslime aus dem Ausland anreisen, wie das saudische Hadsch-Ministerium am Samstag mitteilte. Zugelassen sind jedoch nur Gläubige unter 65 Jahren, die gegen Corona geimpft sind.

Die Wallfahrt in die für Muslime heilige Stadt Mekka beginnt in diesem Jahr Anfang Juli. Vor der Corona-Pandemie nahmen rund zwei Millionen Pilger teil. Im vergangenen Jahr ließ das Königreich aus Furcht vor einer Ausbreitung des Virus nur rund 60.000 Menschen zu.

Corona: Kinderärzte rechnen mit weiteren Einschränkungen

9.17 Uhr: Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rechnet wegen des Scheiterns der Impfpflicht mit weiteren einschränkenden Maßnahmen für Kinder im Herbst. "Es ist zu erwarten, dass spätestens im Herbst eine nächste Corona-Welle einsetzt und erneut zu zahlreichen Erkrankungen führt", sagte der Sprecher des Verbands, Jakob Maske, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag).

Dies werde vor allem die ungeimpften Erwachsenen betreffen, die sich eigentlich hätten um den eigenen Schutz kümmern könnten, sagte Maske. Vor allem Kinder und Jugendliche hätten dann unter den Schließungen von Kitas und Schulen zu leiden. Zudem könnten sie erneut die einzige Gruppe sein, die sich regelmäßig anlasslosen Tests unterziehen und Maske tragen muss.

60 Prozent der Kliniken müssen wegen Corona Patienten verlegen

8.10 Uhr: Ein Großteil der deutschen Krankenhäuser ist nach Angaben des Verbandes leitender Krankenhausärzte wegen coronabedingter Personalausfälle und vieler Corona-Patienten überlastet. "In 60 Prozent der Häuser müssen planbare Eingriffe verschoben werden", sagte Verbandspräsident Michael Weber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. In sechs von zehn Kliniken würden Personaluntergrenzen beim Pflegepersonal unterschritten und in drei von zehn Kliniken müssten Patienten in andere Kliniken verlegt werden. Betroffen seien auch große Kliniken.

Der Verband hatte laut "NOZ" deutschlandweit seine Mitglieder befragt. In der Umfrage gaben demnach 20 Prozent der leitenden Krankenhausärzte überdies an, dass die Notfallversorgung gefährdet sei. Gut zehn Prozent der Betten auf Allgemein- und Intensivstationen sind demnach weiter von Patienten mit einer Corona-Infektion belegt.

Auf einer Intensivstation in Halle wird ein Corona-Patient versorgt.
Auf einer Intensivstation in Halle wird ein Corona-Patient versorgt. © epd-bild / Steffen Schellhorn

RKI registriert 150.675 Corona-Neuinfektionen

5.02 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat den tiefsten Stand seit Ende Januar erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1141,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1181,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1531,5 (Vormonat: 1319,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 150.675 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 196.456 Ansteckungen.

Corona-News von Freitag, 8. April: Söder verlangt Corona-Fahrplan für den Herbst

  • Nach dem Scheitern der allgemeinen Impfpflicht hat CSU-Chef Markus Söder von der Bundesregierung einen neuen Plan zur Corona-Bekämpfung verlangt. "Der Bundesgesundheitsminister muss jetzt ein Herbst-Konzept vorlegen", sagte der bayerische Ministerpräsident unserer Redaktion.
  • Erstmals seit Ende Oktober ist die Zahl der erwachsenen Corona-Patienten und -Patientinnen auf deutschen Intensivstationen unter die Marke von 2000 gefallen. Die Intensivmedizinervereinigung Divi meldete am Freitag 1991 Fälle.
  • Eine mit Beteiligung Deutschlands ausgerichtete Geberkonferenz hat am Freitag Zusagen in Höhe von mehr als 4,8 Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro) für die globale Impfkampagne gegen Corona gebracht.
  • Die Zahl der Organspenden ist Anfang dieses Jahres massiv zurückgegangen. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) berichtete am Freitag in Frankfurt von einem Einbruch um 29 Prozent im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sieht eine Verbesserung der aktuellen Corona-Situation in Deutschland, aber noch immer ein Infektionsgeschehen auf hohem Niveau. Das RKI geht aber davon aus, dass die Zahl der Corona-Fälle in Deutschland weitaus höher ist als offiziell erfasst.
  • Nach der Entscheidung des Bundestags gegen eine Corona-Impfpflicht sieht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) keinerlei Möglichkeiten mehr für einen weiteren Abbau der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Pandemie.
  • Karl Lauterbach hat in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler die Nichteinführung der Impfpflicht ab 60 Jahren als bittere Niederlage bezeichnet. Es sei auch eine Niederlage für alle, die sich seit zwei Jahren um Corona-Patienten kümmerten und das weiter täten, so der Gesundheitsminister.
  • Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat die Union nach dem Scheitern der Corona-Impfpflicht im Bundestag kritisiert. Der Eindruck dränge sich auf, dass es neben dem Virus, "das wir alle gemeinsam eigentlich bekämpfen sollten, auch ein Virus gibt, das sich Parteitaktik nennt", sagteer im ZDF-"Morgenmagazin".
  • Nach dem Scheitern der Corona-Impfpflicht im Bundestag will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine neue Impfkampagne starten.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht bedauert, sieht aber keine Basis für einen erneuten Anlauf. Die Aussage des Parlaments sei sehr klar gewesen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in Berlin.
  • Europäische Unternehmen in China haben sich besorgt über die Einschränkungen durch Ausgangssperren und andere strikte Maßnahmen im Kampf gegen die neue Corona-Welle in der Volksrepublik geäußert. Es könnte zu unterbrochenen Lieferketten, Transportproblemen, hohen Frachtkosten, Reisebeschränkungen und Mangel an ausländischen Fachkräften kommen.

Corona-News von Donnerstag, 7. April: Ärztevertreter fordern stärkere Anstrengungen zur Steigerung der Impfquote

  • Nach dem Scheitern der gesetzlichen Impfpflicht im Bundestag fordern Ärztevertreter stärkere Anstrengungen zur Steigerung der Impfquote.
  • Kinderärzte haben das Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht massiv kritisiert.
  • Bei der derzeitigen Corona-Welle liegt der Höhepunkt aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) mittlerweile eindeutig in der Vergangenheit.
  • Die Kosten der Corona-Impfzentren und der mobilen Impfteams werden bis zum Jahresende zu gleichen Anteilen von Bund und Ländern weiter finanziert.
  • Die vier grünen Ressortchefs für Gesundheit in den Bundesländern haben das Scheitern einer gesetzlichen Corona-Impfpflicht bedauert.
  • Patientenschützer begrüßen die Ablehnung einer allgemeinen gesetzlichen Impfpflicht durch den Bundestag als Stärkung der Selbstbestimmung.
  • Die Grünen-Fraktion hat enttäuscht auf das Scheitern einer Corona-Impfpflicht im Bundestag reagiert und die Union wesentlich dafür verantwortlich gemacht.
  • Forscherinnen und Forscher haben einen neuen Subtypen der Omikron-Variante in Großbritannien entdeckt. Bei dem sogenannten Typ "Omikron XE" handelt es sich um eine Rekombination aus den Subtypen BA.1 und BA.2.
  • Die Krankenhäuser haben enttäuscht auf das Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht im Bundestag reagiert. "Schlussendlich stehen wir jetzt vor einem Scherbenhaufen, den alle Parteien zu verantworten haben", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der "Rheinischen Post".
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
    hat besorgt auf das Scheitern eines Entwurfs im Bundestag für die Einführung einer Corona-Impfpflicht in Deutschland reagiert.
  • In der Bundestagsabstimmung zum Thema einer möglichen Corona-Impfpflicht ist auch ein Antrag der Union durchgefallen.
  • Die Corona-Impfpflicht für ältere Menschen ist im Bundestag gescheitert. Das Parlament lehnte am Donnerstag mit der Mehrheit der Stimmen den zuletzt zwischen Politikern der Ampel-Koalition vereinbarten Kompromiss für eine Impfpflicht ab 60 Jahren ab.
  • Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat im Bundestag die Linie von CDU/CSU verteidigt, nicht von ihrem eigenen Antrag zur Impfpflicht abrücken zu wollen.
  • Der Prozess gegen einen falschen Impfarzt vor dem Landgericht Traunstein zieht sich weiter hin.
  • Wegen Personalengpässen beim Flughafenbetreiber Fraport müssen Airlines am Frankfurter Flughafen zu Beginn der Osterreisewelle Flüge streichen.
  • Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat in der Debatte um eine Impfpflicht gegen Corona eine Bevormundung kritisiert. Wie gut die Impfung gegen künftige Virusmutationen schützen werde, sei nicht bekannt, argumentierte sie am Donnerstag im Bundestag.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in der abschließenden Beratung des Bundestags über eine Corona-Impfpflicht eindringlich an die Union appelliert, dem Kompromiss-Antrag für eine Impfpflicht ab 60 Jahren zuzustimmen.
  • Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) muss wegen der Bundestagsabstimmung über eine Corona-Impfpflicht vorzeitig vom Nato-Treffen in Brüssel abreisen.
  • Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann hat für breite Zustimmung zum Kompromissvorschlag für eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahren geworben.
  • Nach einer Rekordsumme bei den deutschen Gesundheitsausgaben im ersten Coronajahr 2020 geht das Statistische Bundesamt für 2021 von einem weiteren Anstieg aus.
  • AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat engagiert gegen die Einführung einer Impfpflicht gegen das Coronavirus argumentiert. Die Regierung handele verfassungsfeindlich, wenn sie sich anmaße, das Recht auf körperliche Unversehrtheit "nach Belieben umzubiegen", sagte sie am Donnerstag im Bundestag.
  • In der abschließenden Debatte zur Corona-Impfpflicht im Bundestag hat der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge unterstrichen, am eigenen Antrag der Union festhalten zu wollen.
  • SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt hat für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahren als Vorsorge für den Herbst geworben.
  • Der Bundestag befasst sich am Donnerstag abschließend mit vier verschiedenen Vorschlägen zur möglichen Corona-Impfpflicht. Für die Debatte sind rund 70 Minuten vorgesehen, anschließend wird namentlich über die einzelnen Vorlagen abgestimmt.
  • Nach der Kehrtwende von bei den künftigen Corona-Isolationsregeln hat Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach scharf attackiert.
  • Corona-Infizierte haben einer Studie zufolge bis zu ein halbes Jahr nach der Ansteckung ein erhöhtes Risiko für die Bildung schwerer Blutgerinnsel.

Corona-News von Mittwoch, 6. April: Grünen-Chefin appelliert an Unions-Abgeordnete: "Endlich den Teufelskreis der Pandemie durchbrechen"

  • Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat an die Abgeordneten von CDU und CSU appelliert, dem überparteilichen Kompromissvorschlag für eine Impfpflicht zuzustimmen.
  • Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Befürchtung geäußert, dass manche der radikalen Corona-Gegner mit dem Auslaufen der Schutzmaßnahmen neue Strategien nutzen könnten, um weiterhin Stimmung gegen Politik und Regierung zu machen.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat seinen überraschenden Rückzieher bei den geplanten Corona-Isolationsregeln gegen scharfe Kritik verteidigt.
  • Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hält derzeit eine vierte Corona-Impfung für alle Bürger nicht für notwendig. Für eine generelle Empfehlung sei es momentan zu früh, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam gemeinsam mit der EU-Gesundheitsbehörde ECDC mit.
  • Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat die Union aufgefordert, im Bundestag eine Kompromisslösung für eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland mitzutragen.
  • In dem bei Deutschen beliebten Urlaubsland Spanien soll die Maskenpflicht Medienberichten zufolge nach Ostern weitgehend aufgehoben werden.
  • Deutschland hat mittlerweile 104 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an ärmere Länder gespendet. Weitere 33 Millionen Dosen seien darüber hinaus bereits für eine Auslieferung bereitgestellt, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin mit.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einer Mehrheit für den jüngsten Kompromissvorschlag zur Impfpflicht am Donnerstag im Bundestag.
  • In der schlimmsten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren steigt die Zahl der Infektionen weiter rasant. Die Gesundheitskommission in Peking meldete am Mittwoch mit mehr als 20.000 Fällen landesweit einen Höchststand.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich zu seiner persönlichen Mitverantwortung für das Hin und Her bei der Neuregelung der Corona-Isolation bekannt.
  • Einer aktuellen Studie zufolge sind die Corona-Infektionen in England im März auf ein Rekordniveau angestiegen.
  • Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen dessen Zurückrudern bei der geplanten Aufhebung der Corona-Isolationspflicht kritisiert.
  • US-Schauspieler Matthew Broderick (60, "Ferris macht blau") hat nach positiven Coronavirus-Tests seinen Auftritt in dem Broadway-Stück "Plaza Suite" kurzfristig abgesagt.
  • China hat am Mittwoch mehr als 20.000 Corona-Infektionen gemeldet – ein neuer Höchststand seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Die Nationale Gesundheitskommission erklärte, es gebe 20.472 Corona-Ansteckungen, aber "keine neuen Todesfälle".
  • Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1322,2 an.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich nach scharfer Kritik nun doch gegen eine Freiwilligkeit bei der Isolation von Corona-Infizierten ausgesprochen.

Corona-News von Dienstag, 5. April: US-Regierung will Millionen Corona-Impfdosen für Kinder spenden

  • Die US-Regierung will ärmeren Ländern Millionen Dosen Corona-Impfstoff für Kinder und Jugendliche spenden. Dafür werde mit dem Hersteller Pfizer zusammengearbeitet, sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients, am Dienstag.
  • Die Corona-Pandemie wirkt sich deutlich auf die Krankenstände im Gebäudereiniger-Handwerk aus.
  • Der nordrhein-westfälische Landtag stärkt die Patientenrechte. Dazu hat das Landesparlament am Dienstag eine Gesetzesänderung mit den Stimmen von CDU und FDP verabschiedet.
  • In das Ringen um einen mehrheitsfähigen Kompromiss für eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland kommt Bewegung. Die beiden Abgeordnetengruppen im Bundestag, die jeweils eigene Gesetzentwürfe für eine Impfpflicht eingebracht haben, verständigten sich am Dienstag auf einen gemeinsamen Vorschlag für eine Pflicht vorerst ab 60 Jahren.
  • Die SPD wirbt kurz vor der Abstimmung im Bundestag weiter um Unterstützung für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht.
  • Ermittler haben im gesamten Bundesgebiet zahlreiche Wohnungen von mehr als 90 mutmaßlichen Abnehmern gefälschter Impfpässe durchsucht.
  • Der Bremer Senat hat sich gegen eine Corona-Hotspot-Regelung für das Bundesland entschieden.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat das weitgehende Ende amtlich angeordneter Isolationspflichten für Corona-Infizierte gegen Kritik verteidigt.
  • Die Krankenhausbehandlungen sind laut einer Studie auch im zweiten Corona-Jahr 2021 zurückgegangen.
  • Personalausfälle infolge der Omikron-Welle setzen zu Beginn des Frühjahrs vielen mittelständischen Firmen in Deutschland zu.
  • Nachdem die Behörden in China erst kürzlich eine neue Omikron-Variante entdeckt hatten, gibt es nun offenbar auch in Südafrika Hinweise auf einen neuen Subtyp der Omikron-Variante BA.2.
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Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Montag, 4. April, finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.