Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist rückläufig. Die Inzidenz sinkt laut RKI auf 758,5. Entwarnung gibt es aber nicht. Mehr im Blog.

  • Arztpraxen behandeln Hunderttausende Patientinnen und Patienten mit Post-Covid-Symptomen
  • Noch immer sind 2,7 Millionen Deutsche über 60 nicht gegen Corona geimpft
  • Das RKI meldet am Freitag eine Inzidenz von 758,5
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt bei 101.610
  • Die Gesundheitsminister der Länder haben sich wohl auf eine Verkürzung der Isolation geeinigt
  • Wochenbericht: Das RKI kann die Fallzahlen nach Ostern nur eingeschränkt bewerten

Berlin. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 758,5 an. Am Vortag hatte der Wert bei 826,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 733,4 (Vormonat: 1703,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 101.610 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 161.718 registrierte Ansteckungen.

Dabei wird laut Experten ein Großteil der Fälle aber gar nicht mehr erfasst – nicht nur in Deutschland geht die Zahl der Corona-Tests stark zurück. Unterdessen steigt die Impfquote unter den über 60-Jährigen nur noch langsam. 2,7 Millionen Deutsche in dieser Altersgruppe sind noch immer nicht gegen Corona geimpft.

Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Freitag, 29. April: Höchste Corona-Inzidenz weiterhin in Niedersachsen

10.35 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Niedersachsen ist am Freitag deutlich gesunken – aber die höchste aller Bundesländer geblieben. Sie ging nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf 1088,6 zurück – nach 1228,2 am Vortag. Damit liegt das Land vor Schleswig-Holstein (1031,0), in allen anderen Ländern blieb der Wert unter der Marke von 1000.

Niedersachsen hat auch im Vergleich der Landkreise bundesweit die höchsten Infektionsraten. An der Spitze lag der Landkreis Wittmund mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2403,1, gefolgt vom Landkreis Cloppenburg (2018,7) und dem Landkreis Nienburg (1782,2).

Apple spürt massive Folgen der Corona-Einschränkungen in China

7.55 Uhr: Apple stellt sich nach einem beeindruckenden Lauf in der Corona-Pandemie auf einen kräftigen Rückschlag im laufenden Quartal ein. Der iPhone-Konzern rechnet damit, dass der Umsatz vor allem wegen der Corona-Lockdowns in Shanghai um vier bis acht Milliarden Dollar niedriger ausfallen könnte. "Wir sind nicht immun gegen solche Herausforderungen", sagte Konzernchef Tim Cook. Die Schwierigkeiten würden die meisten Produktkategorien treffen.

Auch der Stopp des Geschäfts in Russland als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine werde das Umsatzwachstum bremsen, sagte Finanzchef Luca Maestri. Bei der Corona-Situation rund um Shanghai sieht Cook dagegen Anzeichen für Optimismus. Zugleich schränkte er ein, es sei schwer vorherzusagen, wie viel von den im laufenden Quartal entgangenen Geschäft später nachgeholt werden könne.

Tim Cook präsentiert Neuheiten aus der Apple-Welt.
Tim Cook präsentiert Neuheiten aus der Apple-Welt. © dpa

Arztpraxen behandeln 300.000 Menschen mit Post-Covid-Symptomen

7.48 Uhr: In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres sind laut einer Auswertung rund 300.000 Menschen mit länger anhaltenden Beschwerden nach Corona-Infektionen in Arztpraxen behandelt worden. Seit dem 1. Januar 2021 können Post-Covid-Patienten mit einem eigenen Abrechnungscode identifiziert werden, erläuterte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Dieser wurde demnach in den ersten drei Quartalen bis Ende September 2021 für 303.267 Patienten dokumentiert – im ersten Quartal erstmalig bei knapp 110.000 Menschen, im zweiten bei 125.000 und im dritten bei 68.000 Menschen.

Im Verhältnis zu den 4,2 Millionen Covid-19-Fällen, die bis Ende September 2021 bestätigt worden seien, falle die Häufigkeit zum Glück eher gering aus, erläuterte Instituts-Chef Dominik von Stillfried. "Post-Covid entwickelt sich nicht zu einer neuen Volkskrankheit." Die ausgewerteten Abrechnungsdaten zeigten, dass es ein heterogenes Krankheitsbild gebe. Die überwiegende Mehrheit benötige keine spezielle Versorgung über längere Zeit, dies treffe nur auf einen kleineren Teil zu. Diese Gruppe müsse weiter beobachtet werden.

Impfquote: Immer noch 2,7 Millionen Deutsche über 60 nicht gegen Corona geimpft

7.23 Uhr: In Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung immer noch 2,7 Millionen der über 60-Jährigen, die ein besonderes Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung tragen, nicht geimpft. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor, wie die "Rheinische Post" und der "General-Anzeiger" (Freitagsausgaben) berichteten. Demnach sind auch in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen noch rund 7,2 Millionen Menschen nicht geimpft.

Die Entwicklung der Pandemie und das mögliche Auftreten neuer Varianten des Corona-Virus bleibe aber kaum vorhersehbar. Um auf neue Virusvarianten vorbereitet zu sein, müssten "schnell skalierbare Systeme" entwickelt werden. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums treibt die Bundesregierung den Aufbau eines Zentrums für Pandemie-Impfstoffe und -therapeutika beim Paul-Ehrlich-Institut voran. Das Ziel sei es, die Bevölkerung in Deutschland schnellstmöglich mit wirksamen und sicheren Impfstoffen und Therapeutika im Pandemiefall zu versorgen.

Verbrauchte Spritzen für die Impfung gegen Covid-19 in einer Impfstelle.
Verbrauchte Spritzen für die Impfung gegen Covid-19 in einer Impfstelle. © dpa

RKI meldet Zahlen – Sieben-Tage-Inzidenz sinkt deutlich

5.40 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 758,5 an (Vortag 826,0; Vorwoche: 733,4; Vormonat: 1703,3). Trends zu den Fallzahlen in der Woche nach Ostern lassen sich laut RKI wegen der Feiertage und der Ferien nur eingeschränkt bewerten. Der Gipfel der aktuellen Welle sei jedoch klar überschritten. Dennoch habe es noch sehr viele Infektionen gegeben.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 101.610 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, wie aus Zahlen von Freitagmorgen hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben (Vorwoche: 161.718 registrierte Ansteckungen). Zwischen den einzelnen Wochentagen schwanken die Werte deutlich, da insbesondere am Wochenende einige Bundesländer nicht ans RKI melden.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 214 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 289 Todesfälle. Auch diese Zahl schwankt sehr von Tag zu Tag, da dem RKI am Wochenende nur wenige Daten dazu gemeldet werden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.710.769 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-News von Donnerstag, 28. April: Empfehlung zu kürzerer Corona-Isolation erwartet

21.16 Uhr: Bei der vorgeschriebenen Isolation für Corona-Infizierte zeichnet sich eine empfohlene Verkürzung auf fünf Tage ab. Anfang kommender Woche wird dazu eine Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums erwartet, wie es am Donnerstagabend nach Beratungen der Ressortchefs von Bund und Ländern hieß.

Dabei sei ein breiter Konsens deutlich geworden, dass die Isolation auch weiterhin von den Gesundheitsämtern angeordnet werden solle. Eine Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll demnach wohl noch dringend empfohlen werden. Ein formeller Beschluss wurde den Informationen zufolge dazu noch nicht gefasst.

Biden fordert weitere Milliarden für Kampf gegen Corona

20.46 Uhr: Angesichts der Gefahr knapp werdender Corona-Impfdosen und Medizin hat US-Präsident Joe Biden vom Kongress zusätzliche Milliarden für den Kampf gegen das Virus gefordert. "Ohne zusätzliche Finanzierung können wir nicht die Menge an Impfstoffen vorbestellen, die wir benötigen. Wir riskieren, unseren Platz in der Warteschlange für Impfstoffe zu verlieren", sagte Biden am Donnerstag in Washington. Er verlangte 22,5 Milliarden Dollar (21,4 Milliarden Euro) zusätzlich. Auch lebensrettende Medizin wie antivirale Pillen würden sonst Mangelware.

Hintergrund ist, dass es in den USA zwischen Demokraten und Republikanern Uneinigkeit über geplante Corona-Hilfen gibt. Eigentlich waren im Haushaltsentwurf ursprünglich 15,6 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) eingeplant. Der Haushalt wurde schließlich im März ohne diese Hilfen verabschiedet.

US-Präsident Joe Biden.
US-Präsident Joe Biden. © Jim WATSON / AFP

RKI: Fallzahlen nach Ostern eingeschränkt zu bewerten

19.46 Uhr: Die jüngste Entwicklung der Pandemie in Deutschland lässt sich aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) wegen Ostern schwer einschätzen. In der vorigen Kalenderwoche sei die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zwar um sieben Prozent im Wochenvergleich gesunken, heißt es im Wochenbericht von Donnerstagabend. Beachten müsse man jedoch, dass sich Trends aufgrund der Osterfeiertage und -ferien in der Woche nur eingeschränkt bewerten lassen.

In den beiden Wochen vor und nach Ostern seien vermutlich mehr Fälle nicht erfasst worden, "mit zeitverzögerten Nachmeldungen und -übermittlungen". Das RKI hält aber fest, dass auch die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abnähmen. Insgesamt sprechen die Gesundheitsexperten weiter von einem hohen Infektionsdruck, mit mehr als 750.000 gemeldeten Fällen binnen einer Woche.

Reisen nach Griechenland: Ab 1. Mai kein Impfnachweis mehr nötig

19.04 Uhr: Ab dem 1. Mai müssen Reisende nach Griechenland keinen Impfnachweis mehr vorzeigen, um ins Land einzureisen. Das beschloss die Regierung in Athen am Donnerstag nach einem Vorschlag der zuständigen Gesundheitsbehörde EODY. Wie der staatliche Rundfunk weiter berichtete, werde auch die Vorzeigepflicht eines Impfnachweises für den Eintritt in Tavernen, Bars, Geschäften und Museen ab 1. Mai abgeschafft. Die Maskenpflicht in Innenräumen dagegen bleibt. Die Aufhebung der Maßnahmen soll im Herbst auf den Prüfstand kommen. Für Griechenland-Urlauber wurde bereits verfügt, dass sie sich vor der Einreise nicht mehr extra auf einer staatlichen Website anmelden müssen.

Lauterbach bedauert Rückzug von Drosten aus Sachverständigen-Gremium

18.01 Uhr: Nach dem Rückzug des Virologen Christian Drosten aus der Kommission, die die Corona-Maßnahmen während der Pandemie unabhängig bewerten soll, hat sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach enttäuscht gezeigt. "Wenn jemand wie Herr Drosten diese Arbeit nicht mehr macht, ist das ein großer Verlust. Niemand hätte das besser gekonnt als Drosten selbst. Ihn zu ersetzen, wird nicht leicht sein", sagte der SPD-Politiker im Fernsehsender phoenix.

Einige Medien hätten Drosten unterstellt, er habe die Bewertung der Maßnahmen nicht gewollt, um nicht über Maßnahmen urteilen zu müssen, an denen er selbst beteiligt gewesen sei. "Das war falsch und bösartig", kritisierte Lauterbach die Berichterstattung. Die Bewertung "wird es aber auf jeden Fall geben und wir müssen schauen, wie schnell wir das jetzt können", so der Gesundheitsminister weiter.

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit.
Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit. © dpa

Italien: Maskenpflicht bleibt in Zügen, Kinos, Theatern, Sporthallen

17.33 Uhr: Italien wird die Maskenpflicht in Zügen, U-Bahnen und Bussen sowie für Besucher von Events in geschlossenen Räumen bis mindestens 15. Juni verlängern. Gesundheitsminister Roberto Speranza kündigte am Donnerstag an, dass bis dahin in öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch in Kinos, Theatern oder Sporthallen Masken getragen werden müssen. Andernorts, etwa in Restaurants oder auf der Arbeitsstelle, dürfte die Maskenpflicht dagegen am 1. Mai wegfallen.

Dennoch mahnt die Regierung ihre Bürger auch dabei zu Sorgfalt und Vorsicht. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei", sagte Speranza. Italien registrierte am Donnerstag 69 204 Neuinfektionen mit dem Coronavirus.

Nachdem der Notstand Ende März ausgelaufen war, wird Ende April auch der sogenannte Greenpass - also der Nachweis von 2G oder 3G - komplett wegfallen. Besucher etwa von Restaurants, Bars, Kinos, Konzerten, Diskotheken oder Geschäften müssen dann kein Zertifikat mehr vorweisen. Einzig zum Betreten von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen wird bis Jahresende der Greenpass verlangt.

Blick in eine Fußgängerzone in Rom.
Blick in eine Fußgängerzone in Rom. © dpa

Drosten nicht mehr Teil von Sachverständigenausschuss

14.32 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat über den Nachrichtendienst Twitter bekannt gegeben, ist der Chefvirologe der Charité, Christian Drosten, nicht mehr Teil des Sachverständigenausschusses, der die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung in Deutschland bewertet. Drosten habe sich selbst dazu entschieden, teilte Lauterbach mit.

Der Minister gab an, diesen Schritt zu bedauern. Die Tätigkeit des Virologen für den Corona-Expertenrat – bei dem es sich um ein anderes Gremium handelt – scheint von dieser Entscheidung aber unberührt. Eine Sprecherin der Charité erklärte, dass aus Sicht Drostens Ausstattung und Zusammensetzung des Rats nicht ausreichten, um eine wissenschaftlich hochwertige Bewertung der Maßnahmen gewährleisten zu können. Auch dass in den letzten Wochen wiederholt Inhalte der Beratungen zum Gegenstand irreführender Berichterstattung geworden seien, habe den Virologen zu diesem Schritt bewogen.

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Moderna beantragt Zulassung für Kleinkind-Impfstoff in den USA

13.43 Uhr: Die US-Biotechnologiefirma Moderna hat in den USA die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder unter sechs Jahren beantragt. Das Unternehmen reichte seinen Antrag für eine Zulassung für Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren bei der US-Arzneimittelbehörde FDA ein, wie am Donnerstag aus einer Mitteilung hervorging.

Kinder bis fünf Jahre sind die einzige Altersgruppe in den USA und den meisten anderen Ländern weltweit, darunter Deutschland, für die noch kein Corona-Impfstoff zugelassen ist. Moderna sei überzeugt, dass sein Corona-Vakzin "in der Lage sein wird, diese Kinder sicher vor Sars-CoV-2 zu schützen", erklärte Moderna-Chef Stéphane Bancel. Dies sei sehr "wichtig in unserem anhaltenden Kampf gegen Covid-19 und wird besonders von Eltern und Betreuern begrüßt werden".

Im März hatte Moderna mitgeteilt, seine Tests hätten ergeben, dass die Verabreichung von zwei Dosen seines Impfstoffs für kleine Kinder sicher sei und eine starke Immunantwort erzeuge. Durch zwei Dosen à 25 Mikrogramm werde bei Babys, Kleinkindern und Vorschulkindern eine ähnlich hohe Zahl an Antikörpern gegen das Virus erzeugt wie bei 18- bis 25-Jährigen mit zwei Dosen à 100 Mikrogramm.

Eine medizinische Mitarbeiterin hält eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Moderna in der Hand.
Eine medizinische Mitarbeiterin hält eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Moderna in der Hand. © dpa

Taiwan meldet erstmals mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden

12.49 Uhr: Nach der Aufgabe ihrer Null-Covid-Strategie hat Taiwans Regierung erstmals mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages festgestellt. "Wir haben 11.353 örtliche Infektionen, zwei Todesfälle und 164 importierte Fälle", sagte Gesundheitsminister Chen Shih-chung am Donnerstag vor Journalisten in Taipeh. Taiwan hatte seine Grenzen während der Pandemie weitgehend geschlossen und strenge Quarantäne-Bestimmungen verhängt. Ein Corona-Ausbruch 2021 führte zur erneuten Verhängung von Regelungen zum Abstandhalten

Die politische Führung Taiwans nimmt nun aber steigende Infektionszahlen in Kauf. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren 99,7 Prozent der seit Jahresbeginn festgestellten Infektionen mild oder sogar symptomlos. In dieser Zeit wurden nur sieben Corona-Todesfälle registriert.

Auch Baden-Württemberg will Corona-Isolation auf fünf Tage verkürzen

12.40 Uhr: Mehrere Bundesländer gehen bei einer Verkürzung der vorgegebenen Isolationszeit für Corona-Infizierte voran. Auch in Baden-Württemberg soll sie künftig nur noch fünf Tage dauern. Darauf verständigten sich am Donnerstag das Sozialministerium und die Fraktionschefs von Grünen und CDU, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen in Stuttgart erfuhr. Bisher gilt für Infizierte eine verpflichtende Isolation von zehn Tagen - mit möglichem „Freitesten“ frühestens nach sieben Tagen. Ab Anfang Mai soll im Südwesten zudem ein abschließendes Freitesten nach fünf Tagen für die meisten Menschen entfallen, sofern sie zwei Tage keine Symptome mehr hatten. Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen.

Ende der besonderen Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern

12.27 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hat seine Sonderrolle bei der Bekämpfung der Corona-Krise abgelegt. Seit Donnerstag gelten nur noch die Corona-Basisschutzmaßnahmen - wie in den meisten anderen Bundesländern schon seit Anfang April. Das sind die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Krankenhäusern und Pflegeheimen, wenn vulnerable Gruppen betroffen sind. Alle darüber hinausgehenden Einschränkungen sind seit Donnerstag Geschichte. Zuletzt gab es zum Beispiel noch eine Testpflicht in Clubs und Diskotheken sowie die Maskenpflicht in Kinos, Theatern und Museen.

Ungeimpfte Urlauber müssen bei der Anreise seit Donnerstag keinen Test mehr vorlegen. In Pflegeheimen gilt künftig für Besucher 3G (geimpft, genesen oder getestet). Bisher hatten auch geimpfte und genesene Besucher einen tagesaktuellen Schnelltest vorlegen müssen.

Die besonderen Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern sind beendet.
Die besonderen Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern sind beendet. © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Gesundheitsminister wollen Corona-Quarantäneregeln ändern

10.30 Uhr: Wer sich mit Corona infiziert, muss für zehn Tage in Isolation, kann sich aber nach sieben Tagen freitesten. Das galt bislang. Mit Bayern und Sachsen haben bereits die ersten Länder die Frist von zehn auf fünf Tage reduziert. Vor dem Treffen der Gesundheitsminister an diesem Donnerstag fordern Ärztevertreter eine bundesweit einheitliche Regelung. Lesen Sie dazu: Corona: Bald nur noch fünf Tage Isolation für Infizierte?

Studie: Im zweiten Corona-Jahr wieder mehr Streiks in Deutschland

9.55 Uhr: Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland wieder mehr Streiks gegeben. An den Arbeitskämpfen beteiligten sich laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung 917.000 Menschen, die zusammen 590.000 Arbeitstage ausfallen ließen, um ihre tariflichen Ziele zu erreichen. Im ersten Corona-Jahr 2020 war die Zahl auf lediglich 276.000 Beteiligte abgesackt, die zusammen für 342.000 Tage die Arbeit niederlegten. Im zweiten Pandemiejahr habe sich das Arbeitskampfgeschehen nun wieder normalisiert, schreiben die Studienautoren zur Veröffentlichung am Donnerstag.

In der Masse drehten sich die Konflikte um Haus-, Firmen und Unternehmenstarifverträge. Darin spiegelt sich nach Ansicht der Autoren die Zersplitterung des Tarifsystems wider. Nach wie vor versuchten sich viele Unternehmen den übergreifenden Flächentarifverträgen zu entziehen oder lehnten es grundlegend ab, überhaupt Tarifverträge zu verhandeln. Dafür sei der Versandhändler Amazon das bekannteste Beispiel.

In Berlin streikten im September Pflegerinnen und Pflegern vor dem Glashaus im Charite Campus Virchow-Klinikum. Die Protestierenden forderten unter anderem mehr Personal.
In Berlin streikten im September Pflegerinnen und Pflegern vor dem Glashaus im Charite Campus Virchow-Klinikum. Die Protestierenden forderten unter anderem mehr Personal. © dpa | Annette Riedl

Medienbericht: Über 47.000 Impfpflicht-Verstöße im Gesundheitswesen

6.37 Uhr: Den Gesundheitsämtern der 20 größten Städte in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge bisher mehr als 47.000 Verstöße gegen die Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen gemeldet worden. Wie das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Donnerstag) als Ergebnis einer eigenen Umfrage meldet, hat das für die Betroffenen bislang keine Konsequenzen gehabt. Bußgelder oder Betretungsverbote habe es noch in keinem einzigen Fall gegeben.

Die meisten gemeldeten Verstöße zählen dem Bericht zufolge die Städte Berlin (6.541), München (5.330) und Dresden (4.821). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gebe es in Dresden mit deutlichem Abstand das meiste ungeimpfte Gesundheitspersonal. Dort seien es 867 gemeldete Fälle pro 100.000 Einwohner. Auf Dresden folgen demnach Bonn mit 531 und Hannover mit 498 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner. Bußgelder verhängen oder Betretungs- und Tätigkeitsverbote aussprechen wollen die Städte dem Medienbericht zufolge erst ab Mitte Mai.

Corona-News von Mittwoch 27. April – Ärztevertreter fordern bundesweit einheitliche Regeln für die Corona-Isolation

21.55 Uhr: Ärztevertreter fordern bundesweit einheitliche Regeln für die Isolation von Corona-Infizierten: "Die Isolation für akut Infizierte sollte beibehalten werden", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, dieser Redaktion. "Wir haben alle ein Interesse daran, dass Corona weiterhin eingedämmt wird." In jedem Fall brauche es dabei "klare Regelungen, die sich nicht von Land zu Land unterscheiden". An diesem Donnerstag wollen die die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über die Neuregelung der Isolationspflicht beraten. Bayern und Sachsen haben bereits die bisher geltende Frist von zehn Tagen auf fünf Tage reduziert.

Eine Aufhebung der Isolation nach fünf Tagen sei nur bei einem negativen Testergebnis und 48-stündiger Symptomfreiheit sinnvoll, so Johna. Der Nachweis sollte von einer Teststelle, beispielsweise einem Testzentrum oder einer Arztpraxis, stammen, forderte die Medizinerin.

EU-Kommission sieht Ende der "akuten" Phase der Pandemie gekommen

20.55 Uhr: Die EU-Kommission sieht Europa am Ende der "akuten" Phase der Corona-Pandemie angelangt. "Wir treten in eine neue Phase der Pandemie ein, indem wir aus dem Notfallmodus in ein tragfähigeres Management von Corona übergehen", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch. Ihre Behörde empfahl den EU-Mitgliedstaaten, das derzeit niedrigere Niveau der Corona-Infektionen zur Stärkung der Gesundheitssysteme und der Pandemievorsorge zu nutzen.

Es sei weiterhin Vorsicht geboten, erkärte von der Leyen. „Die Infektionszahlen in der EU sind weiterhin hoch, und weltweit sterben immer noch viele Menschen an Covid-19." Auch könnten neue Varianten auftreten und sich ausbreiten. "Wir müssen mehr impfen, boostern und gezielt testen." "Bei den neuen Varianten lautet die Frage nicht, ob sie kommen, sondern eher, wann", erklärte EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas.

UN: Masern breiten sich stark aus

18.29 Uhr: Die Zahl der erfassten Fälle der gefährlichen Masern ist weltweit laut den Vereinten Nationen in den ersten zwei Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent gestiegen. Im Januar und Februar seien 17.338 Masernfälle erfasst worden, erklärten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch in Genf. Im Januar und Februar 2021 hingegen seien es nur 9.665 gewesen.

Es drohe ein weiterer Anstieg. Als ein ungünstiger Faktor erweise sich die Corona-Pandemie. In vielen Ländern seien aufgrund der Pandemie Impfkampagnen gegen Masern abgesagt worden. Inzwischen führe das Abflauen der Pandemie wieder zu vermehrten sozialen Kontakten und damit zu einer höheren Infektionsgefahr mit Krankheiten wie Masern.

Finnischer Präsident Niinistö erholt sich nach Krankenhausaufenthalt

13.46 Uhr: Der finnische Präsident Sauli Niinistö befindet sich nach einem Krankenhausaufenthalt wegen anhaltender Corona-Symptome auf dem Weg der Besserung. Er habe eine Lungenentzündung von der Infektion mit dem Coronavirus davongetragen, aber die bestmögliche Behandlung erhalten, schrieb der 73-Jährige am Mittwoch auf Facebook. Die Entzündung und auch das Fieber gingen zurück. Der Genesungsprozess werde nun zu Hause weitergehen.

Niinistö war in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Präsidentenbüro hatte am Dienstag mitgeteilt, dass er wegen anhaltender Corona-Symptome im Krankenhaus untersucht werde. Sein Befinden wurde zu dem Zeitpunkt als relativ gut beschrieben, er hatte weiter aus der Distanz gearbeitet.

Corona-Regeln bei Einreisen werden bis Ende Mai verlängert

13.35 Uhr: Für Urlaubsrückkehrer gelten vorerst weiterhin Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch, die entsprechende Verordnung bis 31. Mai zu verlängern – sie wäre sonst an diesem Donnerstag ausgelaufen. Damit bleibt es dabei, dass alle ab zwölf Jahren bei Einreise über einen 3G-Nachweis als geimpft, genesen oder getestet verfügen müssen.

Auch wenn die aktuelle Omikron-Virusvariante weniger schwere Krankheitsverläufe zur Folge habe, sei bei einer weltweit weiterhin
dynamischen epidemischen Situation die Ausbreitung neuer Varianten mit stärker krankmachenden Eigenschaften nicht unwahrscheinlich, erläuterte das Gesundheitsministerium in der Verordnung.

Ab Freitag entfällt aber die Informations-SMS zu Corona-Bestimmungen in Deutschland, die Mobilfunkbetreiber Einreisenden auf das Handy schicken mussten. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit und ausreichend alternativen Informationsquellen sei dies entbehrlich. Das Versenden verursache bei den Netzbetreibern hohe monatliche Kosten bei geringer nachgewiesener Nutzung – alleine rund 400.000 Euro für SMS an Einreisende mit ausländischen Mobilfunkbetreibern.

Kabinett beschließt weitere Entlastungen für Geringverdiener

13.03 Uhr: Empfänger von Sozialleistungen sollen wegen der Belastungen durch die Corona-Pandemie im Juli eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro erhalten. Das geht aus einem Gesetzentwurf der Ampel-Koalition hervor, den das Bundeskabinett an diesem Mittwoch verabschiedet hat. Ursprünglich hatte die Koalition lediglich eine Corona-Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro vorgesehen. Der Betrag wurde Ende März im Zuge weiterer Entlastungen noch einmal um 100 Euro erhöht. Profitieren sollen all jene Erwachsenen, die Arbeitslosengeld II, Grundsicherung oder Sozialhilfe beziehen.

Neu beschlossen hat das Kabinett auch eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro für Menschen, die Arbeitslosengeld I beziehen. Anspruch darauf haben sollen laut Entwurf all jene, "die im Monat Juli 2022 für mindestens einen Tag Anspruch auf Arbeitslosengeld haben". Wann genau mit einer Überweisung zu rechnen ist, blieb zunächst offen.

Corona in Pflegeheimen: Britische Regierung verstieß gegen Gesetz

12.59 Uhr: Die britische Regierung hat bei ihrem Umgang mit Pflegeheimbewohnern in der Pandemie gegen das Gesetz verstoßen. Zu diesem Schluss kam der Londoner High Court am Mittwoch.

Während der Corona-Pandemie starben in England Zehntausende Menschen an Covid-19 in Pflegeheimen. Als Grund für die starke Ausbreitung des Virus in den Einrichtungen gilt, dass die Regierung massenhaft Patienten aus Krankenhäusern ohne vorherige Testung in Pflegeheime verlegen ließ. Mit der Maßnahme sollte die Zahl der verfügbaren Krankenhausbetten schnellstmöglich erhöht werden.

In ihrem Urteil warfen die Richter der Regierung nun vor, die Risiken für ältere und stark gefährdete Bewohner durch eine asymptomatische Verbreitung des Virus nicht ausreichend in Betracht gezogen zu haben – obwohl es bereits im März 2020 ein wachsendes Bewusstsein dafür gegeben habe.

Malaysia lockert Einreiseregeln – keine Corona-Tests für Geimpfte

12.34 Uhr: Malaysia lockert ab dem 1. Mai die Einreiseregeln für zweifach Geimpfte: Touristen mit Impfnachweis müssen dann weder vor der Abreise noch nach der Ankunft in dem südostasiatischen Land einen Corona-Test machen. Das kündigte das Gesundheitsministerium in Kuala Lumpur am Mittwoch an. Die Behörden hoffen, dadurch wieder mehr Urlauber ins Land zu locken.

Erst vor vier Wochen hatte Malaysia nach mehr als zwei Jahren seine Grenzen wieder geöffnet – als eines der letzten Länder der Region. Jedoch sind bislang noch ein negativer PCR-Test vor der Abreise sowie ein negativer Antigen-Test innerhalb von 24 Stunden nach der Ankunft Voraussetzung für eine Einreise.

EU-Gericht bestätigt 3G-Regelung in Europaparlament

12.09 Uhr: Im Zuge der Corona-Pandemie hat auch das EU-Parlament eine 3G-Regelung einführen dürfen. Die Freiheit der Abgeordneten wurde dadurch nicht unverhältnismäßig beschränkt, wie am Mittwoch das erstinstanzliche Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg entschied. Es wies die Klagen mehrerer Abgeordneter ab. (Az. T-710/21 und weitere)

Im Oktober 2021 hatte das Präsidium des EU-Parlaments Zugangsbeschränkungen beschlossen. Die Gebäude an den Arbeitsorten in Brüssel, Straßburg und Luxemburg durften danach nur mit einem Impf-, Test- oder Genesenennachweis betreten werden. Dagegen klagten Abgeordnete aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Italien.

Gericht in Neuseeland rügt strenge Corona-Einreiseregeln für Einheimische

11.51 Uhr: Ein neuseeländisches Gericht hat die strikten Corona-Einreisemaßnahmen für Einheimische für rechtswidrig erklärt. Das von der Regierung eingeführte Isolierungs- und Quarantäneverfahren habe die persönlichen Umstände der Betroffenen nicht ausreichend berücksichtigt und damit gegen das verbriefte Recht der Staatsbürger auf eine Einreise nach Neuseeland verstoßen, urteilte Jillian Mallon vom High Court am Mittwoch in Wellington.

Zwar bezeichnete Mallon das System der Einreisebeschränkungen als wichtigen Bestandteil der neuseeländischen Regierung im Kampf gegen das Coronavirus. Dass dabei aber so gut wie keine Härtefälle berücksichtigt worden seien, verletzte die Grundrechte der Bürger.

"Meilenstein" für Tourismusbranche: Thailand lockert Einreiseregeln

6.39 Uhr: Thailand lockert die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter. Besucher mit Impfnachweis müssten ab dem 1. Mai weder einen Corona-Test vor der Abreise noch nach der Ankunft machen, teilten die Behörden in dem südostasiatischen Urlaubsland mit. Wenn die Visa-Formalitäten am Flughafen erledigt sind, können sich Feriengäste ab Sonntag sofort im ganzen Land frei bewegen. Die Zeitung "Bangkok Post" sprach am Mittwoch von einem "Meilenstein" für den Neustart der wichtigen Tourismusbranche.

Erforderlich bleiben lediglich die Registrierung im Internet für den so genannten "Thailand Pass" sowie eine Krankenversicherung über 10.000 US-Dollar (9400 Euro). Für Ungeimpfte gelten andere Regel. Es wird empfohlen, sich bei den Behörden genau über die nötigen Formalitäten zu informieren.

Biontech beantragt in USA Zulassung von Corona-Drittimpfung für Fünf- bis Elfjährige

6.22 Uhr: Der deutsche Impfstoffentwickler Biontech und sein US-Partner Pfizer haben in den USA eine Zulassung einer Corona-Auffrischungsimpfung für Fünf- bis Elfjährige beantragt. Die entsprechenden Dokumente wurden bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten.

Bei einer klinischen Studie habe eine dritte Dosis des Biontech-Pfizer-Vakzins etwa sechs Monate nach der zweiten Dosis bei Kindern zwischen fünf und einschließlich elf Jahren zu einer "starken Immunantwort" geführt, hieß es in einer Pressemitteilung. Es habe keine Sicherheitsprobleme gegeben.

Biontech und Pfizer kündigten zudem an, sie wollten entsprechende Anträge in den kommenden Wochen auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und bei anderen Aufsichtsbehörden einreichen. Der Biontech-Pfizer-Impfstoff ist in den USA für Kinder ab einem Alter von fünf Jahren zugelassen. Ein sogenannter Booster ist ab einem Alter von zwölf Jahren möglich. Im März wurde eine vierte Impfdosis für Menschen ab 50 Jahren genehmigt.

Corona-News von Dienstag 26. April: Knapp 60 Prozent der US-Bevölkerung bis Februar mit Corona infiziert

21.21 Uhr: In den USA haben sich einer Studie zufolge bis Februar knapp 60 Prozent der Gesamtbevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Antikörper-Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC steckten sich bis zu diesem Monat 58 Prozent der Bevölkerung – mehr als 190 Millionen Menschen – mit dem Virus an.

Die Zahl liegt deutlich über den 80 Millionen offiziell gemeldeten Ansteckungen in dem Land. Die meisten Infektionen wurden nicht registriert, etwa, weil sie ohne Symptome verliefen. Für die Untersuchung wurden zwischen September 2021 und Januar 2022 landesweit monatlich rund 75.000 Blutproben untersucht. Im Februar waren es nochmal 45.000 Blutproben. Gesucht wurde nach Antikörpern, die als Reaktion auf eine Infektion und nicht auf eine Impfung gebildet werden.

Passagiere in der New Yorker U-Bahn.
Passagiere in der New Yorker U-Bahn. © dpa

US-Vizepräsidentin Harris positiv auf Corona getestet

18.48 Uhr: Bei US-Vizepräsidentin Kamala Harris sind Schnell- und PCR-Tests zur Ermittlung des Coronavirus positiv ausgefallen. Sie habe keine Symptome, werde sich isolieren und ihre Amtsgeschäfte aus der Residenz der Vizepräsidentin in Washington weiterführen, erklärte ihre Sprecherin Kirsten Allen am Dienstag.

Harris (57) sei angesichts jüngster Reisen kein enger Kontakt für Präsident Joe Biden (79) oder First Lady Jill Biden (70), hieß es weiter. Harris werde sich an die Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC halten und erst ins Weiße Haus zurückkehren, wenn ihre Tests wieder negativ ausfielen, erklärte die Sprecherin. Sowohl Harris als auch Biden waren übers Wochenende in ihren jeweiligen Heimatstaat verreist gewesen, Harris nach Kalifornien und Biden nach Delaware.

Kamala Harris hat sich mit dem Coronavirus angesteckt.
Kamala Harris hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. © dpa

WHO besorgt über fallende Corona-Testzahlen

18.31 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über den starken Rückgang der Corona-Tests. Die Datenbanken der WHO erhielten immer weniger Informationen über Infektionen und Gen-Sequenzierungen von entdeckten Viren, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf.

"Das macht uns immer blinder und wir können die Muster der Übertragung und Evolution weniger sehen", sagte Tedros. "Das Virus wird nicht verschwinden, weil die Länder nicht mehr danach suchen. Es verbreitet sich weiter, es verändert sich weiter, und es tötet weiter", sagte Tedros. Die Gefahr, dass sich eine gefährliche neue Virusvariante entwickelt, sei weiter real.

Finnischer Präsident Niinistö nach Corona-Infektion im Krankenhaus

17.19 Uhr: Der finnische Präsident Sauli Niinistö wird wegen anhaltender Corona-Symptome im Krankenhaus untersucht. Sein Befinden sei relativ gut, er arbeite weiter aus der Distanz, teilte das Büro des 73-Jährigen am Dienstag mit. Niinistö, dessen Land im Zuge des Ukraine-Kriegs gerade intensiv über eine mögliche Nato-Mitgliedschaft debattiert, war am Dienstag vergangener Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden.

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Dänemark setzt Corona-Impfprogramm aus

14.53 Uhr: Dänemark setzt sein Corona-Impfprogramm aus. Die Gesundheitsbehörde SST kündigte am Dienstag an, die großangelegte Impfkampagne erst im Herbst wieder aufzunehmen. Für Ungeimpfte steht auf Wunsch aber auch im Sommer Impfstoff zur Verfügung.

"Wir sind in einer guten Lage", erklärte die Behördenvertreterin Bolette Söborg zur Begründung. Dänemark habe die Corona-Ausbreitung gut im Griff, das Infektionsgeschehen schwäche sich ab.

Dänemark hatte im Februar mitten in einer heftigen Omikron-Welle fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Die Regierung begründete das Ende der Beschränkungen vor allem mit der hohen Impfquote: Mittlerweile sind fast 81 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner zweifach gegen das Coronavirus geimpft, 61,1 Prozent haben auch eine Booster-Impfung bekommen. Die Zahl der Neuinfektionen ging zuletzt zurück, die Zahl der Krankenhauseinweisungen ist stabil.

Eine Frau zieht eine Spritze mit dem Corona-Impfstoff von Biontech auf.
Eine Frau zieht eine Spritze mit dem Corona-Impfstoff von Biontech auf. © Marijan Murat/dpa

Hamburg verzichtet auf weitere Verlängerung der Corona-Maßnahmen

13.17 Uhr: Hamburgs rot-grüner Senat verzichtet auf eine Verlängerung der sogenannten Hotspot-Regel und der damit verbundenen Corona-Maßnahmen. Aus Sicht des Senats gebe es keinen Anlass mehr, die Sondersituation nach dem Infektionsschutzgesetz zu verlängern, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag. Damit entfallen zum 1. Mai sowohl die Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel als auch die 2G-plus-Zugangsregel bei Tanzveranstaltungen.

Laut Tschentscher bleibe damit nur noch eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und bei vulnerablen Gruppen. Tschentscher begründete den Schritt mit der guten Entwicklung und dem Rückgang der Coronapatienten in den Kliniken. Auch an den Schulen falle die Maskenpflicht, die Zahl der verpflichtenden Corona-Tests werde von wöchentlich drei auf zwei reduziert, sagte Tschentscher.

Kanadier soll nach Nackttanz auf Berg auf Bali aus Indonesien abgeschoben werden

11.29 Uhr: Ein Kanadier soll aus Indonesien abgeschoben werden, weil er nackt auf einem heiligen Berg auf der Insel Bali getanzt hat. Der Schauspieler und selbsternannte Wellness-Guru Jeffrey Craigen hatte sich dabei gefilmt, wie er auf dem Vulkan Batur einen Haka, einen rituellen Tanz der Maori aus Neuseeland aufführte, und das Video im Internet veröffentlicht. Nach etlichen Beschwerden wurde er am Montag festgenommen und verhört.

Am Dienstag wartete Craigen noch auf seine Abschiebung. Nach Angaben der indonesischen Behörden will ihn keine Fluggesellschaft befördern, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Keine Airline habe sich bereiterklärt ihn mitzunehmen, sagte Tedy Riyandi von der Einwanderungsbehörde in Balis Hauptstadt Denpasar der Nachrichtenagentur AFP.

Craigen war nach Behördenangaben Ende 2019 als Tourist nach Indonesien eingereist, um alternative Heilmethoden für Osteoporose zu erlernen. Er wusste nach eigenen Angaben nicht, dass der Batur von vielen Menschen auf Bali als heiliger Berg verehrt wird. Der Leiter von Balis Einwanderungsbehörde, Jamaruli Manihuruk, appellierte daher an alle ausländischen Besucher, "die Gesetze und die Kultur Balis zu respektieren“.

Jeffrey Craigen wartet auf seine Abschiebung.
Jeffrey Craigen wartet auf seine Abschiebung. © Handout / BALI IMMIGRATION OFFICE / AFP

Kanadische Polizei untersagt Biker-Demo in der Hauptstadt

7.40 Uhr: Aus Furcht vor ähnlichen Szenen wie während der Trucker-Proteste im Februar hat die Polizei der kanadischen Hauptstadt eine Verbotszone für Fahrzeuge rund um das Parlament angekündigt. "Wir werden keine unsicheren oder ungesetzlichen Bedingungen zulassen, die zu einem weiteren ungesetzlichen Protest wie im Februar führen könnten", erklärte die Polizei von Ottawa am Montag. Die Gruppe "Rolling Thunder Ottawa" hatte zuvor eine Demonstration mit bis zu tausend Motorrädern für das Wochenende angekündigt.

In einigen Straßen um das Parlament sind bereits Sperren errichtet, sodass nur noch Fußgänger durchkommen. Die Polizei kündigte zudem eine starke Präsenz vor Ort und eine verstärkte Kontrolle von "bedrohlichem oder einschüchterndem Verhalten" im Netz an.

Im Februar hatten dutzende Lkw-Fahrer mit ihren Maschinen die Innenstadt von Ottawa wochenlang blockiert, um gegen Corona-Auflagen zu demonstrieren. Die Lkw-Fahrer wurden schließlich von der Polizei mit Hilfe von Notstandsbefugnissen vertrieben, die die Regierung erst zum zweiten Mal in Friedenszeiten in Anspruch nahm. Anwohner und Bürgerinitiativen hatten den Demonstranten "Terror" vorgeworfen, der sich nicht wiederholen dürfe.

Forderungen nach Aus der Impfpflicht für Klinikpersonal

4.01 Uhr: Die Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheime kann nach Ansicht des FDP-Gesundheitsexperten Andrew Ullmann bei einer sehr hohen Impfrate entfallen. Dann könne auf die Fortsetzung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht verzichtet werden, sagte der FDP-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Diese Impfpflicht sei noch während der Delta-Variante eingeführt worden. "Der Schutz vor einer Übertragung des Coronavirus war mit dieser Variante noch deutlich höher", argumentierte der FDP-Politiker. Die Impfempfehlung müsse natürlich aufrechterhalten werden.

Corona-News von Montag, 25. April – Verkehrsministerkonferenz: Bund darf Risiken beim 9-Euro-Ticket nicht an Länder übertragen

21.57 Uhr: Vor den finalen Beratungen im Bundeskabinett zum 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr hat die Verkehrsministerkonferenz (VMK) darauf gepocht, dass der Bund zu seiner Zusage steht und die Kosten für die Organisation und Umsetzung übernimmt. "Die Risiken dürfen dabei nicht auf die Länder übertragen werden", sagte die Bremer Mobilitätssenatorin und VMK-Vorsitzende Maike Schaefer (Grüne) dieser Redaktion. Die Länder seien bereit, gemeinsam mit den ÖPNV-Aufgabenträgern alles dafür zu tun, um das beschlossene 9-Euro-Ticket termingerecht bundesweit zum 1. Juni 2022 umzusetzen.

VMK-Vorsitzende Schaefer machte einen zusätzlichen Finanzbedarf von 1,5 Milliarden Euro geltend. Die Summe werde zur Kompensation der Ausfälle bei der Angebotsausweitung im ÖPNV, der Steigerung der Bau-, Energie- und Personalkosten sowie den enorm gestiegenen Energiekosten infolge des Ukraine-Konflikts benötigt. "Diese Summe muss durch den Bund bereitgestellt und im Regionalisierungsgesetz verankert werden", forderte Schaefer. Der Bund müsse seine Zusagen im Koalitionsvertrag zur Erhöhung der Regionalisierungsmittel in 2022 einhalten.

Astrazeneca eröffnet neue Zentrale in Hamburg

19.49 Uhr: Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat seine neue Deutschlandzentrale auf dem Gelände einer ehemaligen Marzipanfabrik in Hamburg-Bahrenfeld bezogen. Die ersten Mitarbeiter sind bereits in den neuen Büros, die übrigen ziehen in den kommenden Tagen und Wochen nach, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Montag sagte. Bisher hatte der Konzern seine Deutschlandzentrale im benachbarten Wedel. Astrazeneca gehört zu den Unternehmen, die einen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelten.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat seine neue Deutschlandzentrale in Hamburg-Bahrenfeld bezogen.
Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat seine neue Deutschlandzentrale in Hamburg-Bahrenfeld bezogen. © Marcus Brandt/dpa

Verfassungsschutz: Rechtsextreme beeinflussen Corona-Demos

18.49 Uhr: Rechtsextremisten und sogenannte Reichsbürger haben in Schleswig-Holstein nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes massiv versucht, Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen zu unterwandern. Insgesamt sei es Extremisten aber nicht gelungen, landesweit diese Veranstaltungen zu prägen, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Montag in Kiel. In Einzelfällen hätten sie es aber sehr wohl geschafft, maßgeblich Einfluss zu nehmen.

"Das muss jeder und jede wissen, der oder die sich daran beteiligen will", sagte die Ministerin. "Denn solchen Gruppierungen geht es nicht darum, bei Demonstrationen auf ihre Probleme und Sorgen aufmerksam zu machen. Ihnen geht es um einen Systemwechsel und damit um das Ende unserer demokratischen Regierungsform." Vom Verfassungsschutz entdeckte Posts bestätigen dies. "Das ganze korrupte System muss weg...dann ist auch Corina (so geschrieben) vorbei!", heißt es, oder: "Wenn das deutsche Volk diese Staatsform nicht bald überwindet, wird das unser Untergang werden".

Gericht: Corona-Prämie kann gepfändet werden

17.05 Uhr: Tarifliche Corona-Prämien können gepfändet werden, wenn die Auszahlung unabhängig von der tatsächlichen Belastung durch die Pandemie erfolgt. Das hat das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (LAG) entschieden, wie es am Montag mitteilte . Damit blieb die Klage eines Busfahrers ohne Erfolg. Dessen Arbeitgeber ließ nach Gerichtsangaben allen Beschäftigten für die Jahre 2020 und 2021 eine Prämie zukommen. Im Fall des Klägers hatte der Arbeitgeber jedoch nicht die komplette Summe gezahlt mit Verweis auf ein Insolvenzverfahren des Mannes und damit verbundenen Pfändungen, um die Schulden zu begleichen.

Dies war aus Sicht der Richter korrekt. Bei der Prämie habe es sich nicht um eine unpfändbare Zulage oder Aufwandsentschädigung etwa wegen einer besonderen Gefährdung oder besonderer Erschwernisse gehandelt. Vielmehr hätten im vorliegenden Fall alle Beschäftigten gleichermaßen von der Zahlung profitiert. Dies unterscheide sich von Prämien im Pflegebereich, bei denen es darum gehe, ob es sich um einen Ausgleich für eine besondere Belastung handele.

Mit der Frage zur Pfändbarkeit tariflicher Corona-Prämien haben sich bundesweit bereits mehrere Arbeitsgerichte befasst und sind zu unterschiedlichen Entscheidungen gekommen. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Frage haben die Berliner Richter die Revision zum Bundesarbeitsgericht zugelassen.

Massentests und Hamsterkäufe: Pekings Einwohner fürchten Corona-Lockdown

16.08 Uhr: Massentests und Hamsterkäufe: Nach einem für Peking ungewöhnlichen Corona-Ausbruch wächst in der chinesischen Hauptstadt die Angst vor einem harten Lockdown wie in Shanghai. Im Stadtteil Chaoyang mit seinen rund 3,5 Millionen Bewohnern bildeten sich am Montag lange Schlangen vor improvisierten Testzentren, die Supermärkte waren dem Andrang panischer Kunden kaum gewachsen. Shanghai meldete unterdessen mit 51 Corona-Toten einen neuen traurigen Rekord.

Angesichts von 70 Neuinfektionen seit vergangenem Freitag warnten Pekings Behörden vor "düsteren" Zeiten. Für den bevölkerungsreichsten Stadtteil Chaoyang mit seinen vielen Botschaften und Firmenzentralen multinationaler Konzerne ordneten sie PCR-Massentests an. Daraufhin bildeten sich dort am Montag lange Warteschlangen vor den Testzentren und den Supermärkten.

Corona-Regeln bei Einreisen sollen bis Ende Mai verlängert werden

15.00 Uhr: Für Urlaubsrückkehrer nach Deutschland sollen vorerst weiter Corona-Regeln gelten. Das Bundesgesundheitsministerium will die an diesem Donnerstag auslaufende Einreiseverordnung bis Ende Mai verlängern, wie ein Sprecher am Montag in Berlin sagte. Schutz vor einem zusätzlichen Virus-Eintrag durch Einreisende bleibe wichtig. Nähere Angaben machte er mit Verweis auf laufende Abstimmungen in der Regierung zunächst nicht. In der aktuellen Corona-Situation sei nun mit kürzeren Abständen zu schauen, was der Lage angepasst sei.

Damit soll es vorerst dabei bleiben, dass alle ab zwölf Jahren bei der Einreise nach Deutschland über einen 3G-Nachweis als geimpft, genesen oder negativ getestet verfügen müssen. Die Verordnung sieht für Rückkehrer aus Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet darüber hinaus auch Quarantänepflichten vor. Aktuell wird laut der entsprechenden Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) aber kein Land von der Bundesregierung als ein solches Gebiet eingestuft.

Studie zeigt: Covid-19 kann selbst bei Gesunden zu Herzproblemen führen

12.35 Uhr: Menschen mit Covid-19 haben mindestens ein Jahr lang erhöhtes Risiko für Herz-Kreislaufprobleme. Das ist das Hauptergebnis einer Studie der Johns-Hopkins-Universität. Dazu zählten Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern. "Wir haben auch Beweise für höhere Risiken für Schlaganfall, Blutgerinnsel in Beinen und der Lunge, Herzversagen und Herzinfarkt gefunden", schreiben die Forschenden.

Besonders daran ist, dass das Risiko nicht nur Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht oder Nierenkrankheiten erhöht ist. "Wir haben herausgefunden, dass Covid-19 sogar bei Menschen die überhaupt keine Herzprobleme hatten, die sportlich sind und keinen hohen BMI haben, die nicht fettleibig sind, die nicht rauchen, keine Nierenprobleme oder Diabetes haben (…) zu einem höheren Risiko für Herzprobleme führt als bei Menschen, die nicht an Covid-19 erkrankten", heißt es weiter. Auch bei milden Verläufen, die zuhause auskuriert werden, sei das Risiko für ein Jahr erhöht.

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Angst vor weiteren Corona-Lockdowns: Börsen in China fallen stark

10.30 Uhr: Angesichts neuer Sorgen um Chinas Wirtschaft und eine Ausweitung der Corona-Ausgangssperren auf die Hauptstadt Peking sind die Aktienmärkte in China stark gefallen. Der Shanghai Composite Index sackte am Montag zum Handelsschluss um 5,13 Prozent auf 2928 Punkte ab. Es war der niedrigste Stand seit zwei Jahren.

Der Shenzhen Component Index gab sogar um 6,08 Prozent auf 10 379 Punkte nach. Auch der Hang Seng Index in Hongkong geriet unter Druck und fiel um 3,69 Prozent auf 19 876 Punkte. "Es gibt Sorgen, dass sich die Covid-Lage in Peking in etwas entwickelt wie in Shanghai mit anhaltenden Lockdowns, die der Wirtschaft schaden", sagte Kevin Li von GF Asset Management (Hong Kong) Ltd. der Finanzagentur Bloomberg.

Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Corona-Fällen in Peking fürchten die Behörden, dass sich das Virus seit einer Woche unentdeckt in der chinesischen Hauptstadt verbreitet hat.

Menschen warten in Peking auf einen Corona-Test. Die Behörden haben Massentests angeordnet.
Menschen warten in Peking auf einen Corona-Test. Die Behörden haben Massentests angeordnet. © Noel Celis / AFP

Günther wegen positiven Corona-Tests zu Hause in Isolation

10.11 Uhr: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte, war zunächst ein routinemäßiger Selbsttests am späten Sonntagnachmittag positiv ausgefallen. Ein PCR-Test am Montagmorgen habe dann ebenfalls ein positives Ergebnis gehabt. Günther sei in häuslicher Isolation. Der 48-Jährige sei symptomfrei und führe die Amtsgeschäfte vorläufig von zu Hause weiter.

Aufgrund zahlreicher Kontakte habe sich der Ministerpräsident in den vergangenen Wochen täglich teilweise mehrfach getestet, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, hieß es weiter. Ein Selbsttest am Sonntagmorgen sei noch negativ ausgefallen. In Schleswig-Holstein wird am 8. Mai der Landtag neu gewählt.

Massentests in Peking – Angst vor neuem Lockdown wächst

7.15 Uhr: Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Corona-Infektionen in Peking müssen sich seit Montag alle 3,5 Millionen Einwohner des größten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen. Die Angst vor strengen Ausgangssperren auch in der chinesischen Hauptstadt sorgte für Hamsterkäufe und leere Regale in Supermärkten. Die Behörden warnten, dass das Virus sich schon seit einer Woche unentdeckt in der 21-Millionen-Metropole verbreitet habe, so dass mehr Fälle entdeckt werden dürften.

Ob ein Lockdown über ganz Peking oder Teile verhängt werde, hänge von der Ausbreitung des Virus ab, sagte ein Experte des nationalen Gesundheitsamtes der parteinahen Zeitung "Global Times". "Wenn die Ergebnisse der Tests in Chaoyang und anderen Teilen herauskommen, wird es uns ein besseres Bild von der gesamten epidemischen Lage in Peking geben", sagte der hohe Funktionär. "Weitere Maßnahmen werden entsprechend folgen." Im Chaoyang-Distrikt liegen die ausländischen Botschaften und leben die meisten Ausländer in Peking.

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RKI meldet Zahlen – Inzidenz sinkt weiter

5.30 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut unter 800 gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Montagmorgen mit 790,8 an. Am Vortag hatte er bei 807,0 gelegen, vor einer Woche bei 808,8. Die Sieben-Tage-Inzidenz beziffert die Zahl der registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum.

Wie das RKI am Montag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 20.084, nach 39.179 am Vortag und 20.482 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der offiziell erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 24.200.596.

Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 134.185.

Corona-News von Sonntag, 24. April: BDI-Chef zum Sieg Macrons: "Deutsche Industrie ist erleichtert"

22.40 Uhr: BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat die Wiederwahl von Staatschef Emmanuel Macron als wichtiges Zeichen für Frankreich und ein geeintes Europa bezeichnet. "Die deutsche Industrie ist erleichtert, dass Frankreich ein starker Partner in einer Zeit internationaler Krisen bleibt", erklärte Russwurm am Sonntag in Berlin.

Die großen Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine, durch Corona, im Klimaschutz und bei der Digitalisierung erforderten einen intakten deutsch-französischen Motor im Herzen Europas. Eine enge Zusammenarbeit der Regierungen in Paris und Berlin bleibe unersetzlich, um die Abhängigkeit von russischen Energieträgern zu reduzieren und Europas Wachstum zu stärken.

Der deutsche Industrieverband BDI zeigt sich über die Wiederwahl von Präsident Emmanuel Macron angesichts der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs erleichtert.
Der deutsche Industrieverband BDI zeigt sich über die Wiederwahl von Präsident Emmanuel Macron angesichts der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs erleichtert. © Ludovic MARIN / AFP

Testpflicht an Schulen in NRW entfällt ab Montag

19.32 Uhr: 2,5 Millionen Schüler und Schülerinnen in Nordrhein-Westfalen (NRW) müssen sich ab Montag – dem ersten Schultag nach den Osterferien – für den Unterricht nicht mehr auf das Coronavirus testen. Die regelmäßigen Tests, die bis zu Ferienbeginn vorgeschrieben waren, werden nicht wieder aufgenommen. Das hatte die Landesregierung im März entschieden – und dabei bleibe es, wie das Schulministerium bekräftigte.

In Brandenburg dagegen müssen sich die rund 300.000 Schülerinnen und Schüler zumindest in der ersten Woche nach den Osterferien drei Mal testen. Für Lehrkräfte und andere Mitarbeitende der Schule gilt bis Ende der Woche eine tägliche Testpflicht vor dem Betreten des Gebäudes. Ab dem 2. Mai soll die Testpflicht allerdings auch in Brandenburg fallen.

Shanghai verzeichnet neuen Höchstwert bei Corona-Toten

16.37 Uhr: Allen strikten Maßnahmen zum Trotz steigt die Zahl der Corona-Toten in Shanghai rasant an: Am Sonntag meldeten die Behörden der Wirtschaftsmetropole 39 neue Todesfälle und damit deutlich mehr als die bisherige Rekordzahl von zwölf Toten am Vortag. Auch in Peking sind die dortigen Behörden inzwischen über wachsende Infektionszahlen alarmiert.

Ein sechsminütiges Video in den chinesischen Online-Netzwerken über die Auswirkungen des anhaltenden Corona-Lockdowns auf Shanghais Bewohner rief am Wochenende die chinesische Zensur auf den Plan. Allerdings hatten die Zensoren Mühe, das Video zu löschen, weil Internetnutzer es auf verschiedenen Cloud-Servern immer wieder neu hochluden.

Das Video enthält Tonaufnahmen von Klagen eines Mannes, dessen kranker Vater in keinem Krankenhaus behandelt wird, von einer Frau, die nach einer Chemotherapie im Krankenhaus nicht nach Hause zurückkehren darf oder von einer Mutter, die ihre Nachbarn mitten in der Nacht um fiebersenkende Mittel für ihr Baby anfleht.

Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden erreichen einen Wohnkomplex in Shanghai.
Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden erreichen einen Wohnkomplex in Shanghai. © Hector RETAMAL / AFP

Israel hebt Maskenpflicht fast vollständig auf

13.10 Uhr: Gut zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ist die Maskenpflicht in Israel fast komplett aufhoben worden. Seit Samstagabend müssen Masken nur noch an Orten mit hohem Infektionspotenzial getragen werden – wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Seniorenheimen und in Flugzeugen. Dies gilt auch für Infizierte auf dem Weg in die Quarantäne.

Viele Israelis äußerten sich erleichtert über die neue Freiheit, andere dagegen besorgt über eine mögliche erhöhte Ansteckungsgefahr.

"Wir empfehlen der gefährdeten Bevölkerung, weiter Masken zu tragen, auch wenn dies keine Pflicht ist, und rufen alle dazu auf, mit Blick auf ältere und durch das Coronavirus besonders gefährdete Menschen weiterhin Vorsicht walten zu lassen", hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

Cook-Inseln melden erstmals Corona-Todesfall

12.47 Uhr: Auf den Cook-Inseln im Südpazifik ist erstmals seit Pandemie-Beginn ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus festgestellt worden. Eine an Covid-19 erkrankte 63-Jährige sei auf der Insel Aitutaki des Archipels auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, teilte Premierminister Mark Brown am Sonntag mit.

"Mit großem Bedauern gebe ich bekannt, dass wir soeben den ersten inländischen Todesfall registriert haben, der Covid-19 zugeschrieben wird", erklärte Brown. Die gestorbene Frau sei dreifach gegen Covid-19 geimpft gewesen, habe aber auch "mehrere schwere Vorerkrankungen" gehabt.

Die nahe Neuseeland gelegenen Cook-Inseln hatten sich nach Pandemie-Beginn von der Außenwelt abgeschottet und gehörten lange zu den wenigen Weltregionen, in denen kein Corona-Fall festgestellt wurde. Den ersten Infektionsfall mit dem Virus meldeten die Behörden des Inselstaats im Dezember. Nach der Wiederöffnung der Grenzen für Reisende aus Neuseeland Anfang dieses Jahres meldeten die Cookinseln dann einen Omikron-Ausbruch.

FDP-Generalsekretär verteidigt Aufhebung der Corona-Beschränkungen

12.30 Uhr: Der neue FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat den Lockerungskurs der Liberalen bei den Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie verteidigt. Die Lage sei heute eine andere als im Jahr 2020, sagte Djir-Sarai am Sonntag beim FDP-Bundesparteitag in Berlin. "Wir haben deswegen dafür gesorgt, dass wir verantwortungsvoll und mit Augenmaß zur Normalität zurückgekehrt sind." Vulnerable Gruppen würden weiter geschützt, zugleich werde die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gestärkt.

Nicht mehr möglich seien "Einschränkungen der Grundrechte ohne konkreten Anlass und auf Vorrat", sagte Djir-Sarai. Nicht die Freiheit müsse begründet werden, sondern ihre Einschränkungen. "Das ist in keiner Weise ein pervertierter Freiheitsbegriff und erst recht kein Ausdruck eines maximalen Egoismus. Das ist Rechtsstaatlichkeit."

Die FDP war in der Ampel-Koalition die treibende Kraft für die Aufhebung fast aller Corona-Beschränkungen gewesen. Kritiker halten dies für verfrüht.

Medienbericht: Gesundheitsministerium blockiert Gelder für RKI-Reform

9.18 Uhr: Das Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) blockiert einem Medienbericht zufolge aus Finanzierungsgründen Reformen am Robert Koch-Institut (RKI). Nach Informationen der "Welt am Sonntag" teilte das Ministerium seiner nachgeordneten Behörde in den vergangenen Wochen informell mit, für die Umsetzung mehrerer bereits ausgearbeiteter Projektpläne zur Modernisierung der Behörde werde die Bundesregierung kein Geld oder nur einen Bruchteil der benötigten Summen zur Verfügung stellen. Entsprechende Zusagen hatte es demnach in der vergangenen Legislaturperiode gegeben.

Konkret gehe es um Projekte zur Digitalisierung und zur Überwachung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung. In der Corona-Pandemie war sichtbar geworden, dass das Institut in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf hat. Für Kritik sorgte immer wieder die Erfassung von Daten durch die Behörde, die teilweise nur lückenhaft Daten zur Gesundheitskrise liefern konnte.

Nach Masken-Aus kommt an Schulen allmählich auch Ende der Testpflicht

8.04 Uhr: Nach der Aufhebung der Maskenpflicht geht an den Schulen nun auch die Zeit der verpflichtenden Corona-Tests zu Ende. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den 16 Bundesländern ergab, ist die Testpflicht bereits in sechs Ländern abgeschafft oder endet mit Beginn der neuen Woche, in sechs Ländern läuft sie spätestens Ende der Woche mit dem Monatswechsel aus.

Lediglich in Berlin und Thüringen wird darüber hinaus noch weitergetestet: In Thüringen noch bis zum 6. Mai und in Berlin "bis auf Weiteres", wie es aus der Bildungsverwaltung hieß. Aus Hamburg und dem Saarland sind noch keine Entscheidungen über den Umgang mit Tests ab Mai bekannt. Bildungsgewerkschaften und der Deutsche Lehrerverband kritisierten das weitgehende Ende der Testpflicht.

Patienten nach schweren Corona-Verläufen häufig noch ein Jahr später beeinträchtigt

7.59 Uhr: Nur wenige Menschen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, erholen sich innerhalb eines Jahres vollständig von der Erkrankung. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, die am Sonntag in der Fachzeitschrift "Lancet Respiratory Medicine Journal" veröffentlicht wurde. Frauen erholen sich demnach weniger häufig als Männer. Auch Übergewichtige und Patienten, die beatmet werden mussten, haben bedeutend schlechtere Genesungschancen.

Die Studie untersuchte den Gesundheitszustand von Menschen, die zwischen März 2020 und April 2021 aus 39 britischen Krankenhäusern entlassen wurden, und bewertete anschließend deren Erholung fünf Monate sowie ein Jahr später.

Nur 26 Prozent der Patienten gaben an, nach fünf Monaten vollständig genesen zu sein. Ein Jahr nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stieg der Anteil demnach nur leicht auf 28,9 Prozent an. Die häufigsten beobachteten Langzeit-Covid-Symptome waren Müdigkeit, Muskelschmerzen, schlechter Schlaf und Kurzatmigkeit.

Ein Intensivbett mit Beatmungseinheit steht auf einer Corona-Station.
Ein Intensivbett mit Beatmungseinheit steht auf einer Corona-Station. © dpa

Studie offenbart: So schlecht geht es den Deutschen nach zwei Jahren Pandemie

7.40 Uhr: In Deutschland nehmen 65 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren eine Verschlechterung ihrer Gesundheit infolge der Corona-Pandemie bei sich wahr. Das geht aus einer Studie der pronova Betriebskrankenkassen hervor, die dieser Redaktion exklusiv vorab vorlag. Die meist genannten Probleme sind demnach Bewegungsmangel (35 Prozent), Rücken- und Nackenschmerzen (27 Prozent) sowie psychische Leiden (24 Prozent).

Corona-News von Samstag, 23. April: Debatte über Corona-Infektion von Bundesfinanzminister Christian Lindner

19.18 Uhr: Der an Corona erkrankte FDP-Chef Christian Lindner hat durch seinen Auftritt beim Parteitag der Liberalen per Zuschaltung aus Washington eine Debatte über seinen Gesundheitszustand ausgelöst. Auf Twitter fragten sich viele Menschen am Samstag, wie fit oder krank er wirklich ist. Auch dass die rund 660 Delegierten in einer Halle in Berlin eng zusammensitzend und ohne Maske tagen, wurde vielfach kritisiert. Lindner selbst erklärte, er habe nur milde Symptome.

Ausgelöst wurde die Diskussion dadurch, dass Lindner während seiner rund 40-minütigen Parteitagsrede deutlich schwitzte. Ein Standbild seines Auftritts verbreitete sich rasch im Internet. Der 43-jährige war am Donnerstag nach einem Treffen der G7-Finanzminister in Washington positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich nun dort in Isolation.

Lindner erhielt auf Twitter auch Genesungswünsche, für die er sich bedankte. "Es besteht aber kein Grund zur Sorge – so sieht es aus, wenn man morgens um 0600 ohne Maske im Scheinwerfer steht…", schrieb er in dem Kurznachrichtendienst. Er freue sich auf den nächsten Parteitag zu normaler Zeit und vor Ort.

FDP-Chef Christian Lindner lässt es sich trotz Corona-Erkrankung nicht nehmen, beim Parteitag zu sprechen.
FDP-Chef Christian Lindner lässt es sich trotz Corona-Erkrankung nicht nehmen, beim Parteitag zu sprechen. © dpa

Justizminister Buschmann verteidigt Corona-Kurs der FDP

15.17 Uhr: Bundesjustizminister Marco Buschmann hat den Lockerungskurs der FDP in der Corona-Pandemie verteidigt. Die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes seien richtig gewesen, sagte der FDP-Politiker am Samstag beim Bundesparteitag der Liberalen in Berlin. Dies sei zwar heiß diskutiert worden. "Aber heute wissen wir: Es war verantwortbar, diese Schritte zu gehen."

Das zeige sich an den Infektionszahlen sowie an der Situation in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen. "Wenn es verantwortbar ist, den Bürgerinnen und Bürgern mehr Freiheit zu lassen, dann ist es schlicht notwendig", betonte Buschmann. Denn die Freiheit sei kein Privileg und kein Geschenk der Politik, sie gehöre den Bürgern.

FDP-Fraktionschef Dürr stellt Corona-"Zwangsisolation" infrage

11.43 Uhr: FDP-Fraktionschef Christian Dürr nimmt die Debatte über Lockerungen bei den Corona-Isolationsregeln wieder auf. "Viele andere europäische Länder gehen den Weg, dass sich positiv
Getestete nicht mehr in Zwangsisolation begeben müssen", sagte er dem "Spiegel". "Auch da sollten wir in Deutschland auf mehr Eigenverantwortung setzen, wie wir es auch bei anderen Infektionskrankheiten tun. Zum Beispiel könnte man nach einer Infektion mit Maske das Haus verlassen und Abstand halten."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Vorschläge für ein weitgehendes Ende der amtlich angeordneten Isolationspflicht für Infizierte erst Anfang April nach einer Welle der Kritik einkassiert. Dies würde "psychologisch das falsche Signal" senden und als Schritt der Lockerung verstanden.

Städte fordern "Notfallplan" gegen Corona-Herbstwelle

8.52 Uhr: Der Deutsche Städtetag hat die Bundesregierung aufgefordert, zügig Vorkehrungen gegen eine mögliche weitere Corona-Welle im Herbst zu treffen. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der "Rheinischen Post" (Samstag), man vermisse bisher Vorbereitungen der Bundesregierung. "Wir brauchen einen Notfallplan für neue Infektionswellen."

Virologen sagten klar, dass eine neue Corona-Welle im Herbst sicher sei, erklärte Dedy. "Sie wissen nur noch nicht, welche Virus-Variante es sein wird." Der Bund müsse daher etwas in der Schublade haben für den Fall, dass neue Virusvarianten bekämpft werden müssten. So könne es etwa notwendig sein, dass in ein paar Monaten die Maskenpflicht im Einzelhandel wieder eingeführt werden müsse, weil eine gefährliche Virusvariante auftrete. "Dann braucht man für eine bundesweite Regelung aber erst wieder eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes", sagte Dedy.

Corona-News von Freitag, 22. April: Corona-Patient in London war Rekord-Dauer von 505 Tagen positiv

19 Uhr: In Großbritannien ist ein Corona-Patient über einen Rekordzeitraum von 16 Monaten ununterbrochen mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Bei dem oder der Betroffenen seien 505 Tage lang bis zum Tod alle Tests positiv ausgefallen, berichtete ein britisches Forscherteam in einer neuen Studie, die am Samstag auf dem Europäischen Kongress für Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Lissabon vorgestellt werden soll. Der bisherige Rekord lag bei 335 Tagen.

Für ihre Studie untersuchten Forscher vom King's College London und des Londoner Krankenhauses Guy's and St Thomas' zwischen März 2020 und Dezember 2021 die Fälle von neun Patienten, deren Immunsystem aufgrund von Organtransplantationen, HIV, Krebs oder anderen medikamentösen Behandlungen geschwächt war. Alle waren mindestens acht Wochen lang positiv, zwei sogar über ein Jahr.

Das Team stellte fest, dass sich das Virus der neun Corona-Patienten in London im Laufe der Zeit veränderte. Fünf von ihnen entwickelten mindestens eine Mutante; bei einem Patienten entdeckten sie zehn Mutationen, wie sie getrennt bei den Alpha-, Delta- und Omikron-Varianten auftraten. Die Forscher vermuten nun, dass immungeschwächte Patienten im Laufe ihrer anhaltenden Infektion Mutationen akkumulierten und dadurch neue Varianten entstehen können.

Bericht: Bund hat bislang 5,8 Milliarden Euro für Corona-Impfungen ausgegeben

17 Uhr: Der Bund hat einem Bericht zufolge für Covid-19-Schutzimpfungen bislang rund 5,8 Milliarden Euro ausgegeben. Das geht aus der Regierungsantwort auf eine Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervor, wie die "Welt am Sonntag" am Freitag vorab berichtete. Stichtag war demnach der 13. April. Den Angaben zufolge hatten sich die Kosten für den Bund bis Mitte Dezember noch auf rund 3,2 Milliarden Euro belaufen. Im Dezember 2021 hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Impfstoffmangel diagnostiziert und massive Nachbestellungen in Auftrag gegeben.

Eine Frau lässt sich im Impfzentrum Berlin-Tegel impfen.
Eine Frau lässt sich im Impfzentrum Berlin-Tegel impfen. © Fabian Sommer/dpa

Keine Masken mehr – Malta lockert Corona-Regeln ab Mai

16.25 Uhr: Malta will sich ab dem kommenden Monat von einem Großteil seiner Corona-Beschränkungen verabschieden. Ab dem 2. Mai müssen die Menschen im kleinsten EU-Land in Geschäften, Büros oder öffentlichen Gebäuden keine Masken mehr tragen, wie Gesundheitsminister Chris Fearne am Freitag ankündigte. Wer nach Malta reist, braucht außerdem kein Einreiseformular mehr. Auf den Flügen gilt allerdings noch die Maskenpflicht, und bei der Einreise werden ein Corona-Impfnachweis, ein negativer Test oder ein Genesungsnachweis verlangt.

Das Leben in dem Land mit rund 500.000 Einwohnern kehrt damit fast wieder zum Vor-Pandemie-Zustand zurück. Auf Hochzeiten, Konzerten oder anderen Veranstaltungen brauchen die Gäste keinen Corona-Impfnachweis mehr. Auch die Beschränkung von Besucherzahlen entfällt. Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, muss sich eine Woche lang isolieren. Wer Kontakt mit einem Infizierten hatte, muss nicht mehr in Quarantäne.

Fearne begründete die Entscheidung damit, dass zuletzt die Zahl der Infizierten, die auf Intensivstationen behandelt werden mussten, konstant niedrig war. Mit Stand Freitag waren es nach offiziellen Angaben zwei Patienten. 97 Prozent der zu impfenden Bevölkerung in Malta haben sich gegen Covid-19 immunisieren lassen. Malta hat damit eine der höchsten Impfquoten im internationalen Vergleich.

SPD fordert von Verkehrsminister Wissing "Nachbesserungen" bei Neun-Euro-Ticket

14.50 Uhr: Der Vize-Fraktionschef der SPD im Bundestag, Detlef Müller, hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu "Nachbesserungen bei der Finanzierungskulisse" für das geplante Neun-Euro-Ticket aufgefordert. Das Ticket sei "eine Kraftanstrengung für die umsetzenden Unternehmen und die Länder", daher müsse der Bund seinen erforderlichen Anteil leisten, erklärte Müller am Freitag. Verkehrsminister Wissing setze hier seine Idee zu Lasten der Unternehmen durch.

Das Neun-Euro-Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr soll voraussichtlich am 1. Juni starten und drei Monate lang bundesweit gültig sein. Die Kosten von geschätzt 2,5 Milliarden Euro für die dreimonatige Vergünstigung will der Bund übernehmen. Das Ticket ist Teil des Entlastungspakets der Regierung wegen der hohen Energiepreise.

Klage gegen EU-Kommission wegen Intransparenz bei Impfstoff-Verträgen

13.16 Uhr: Wegen fehlender Transparenz bei den milliardenschweren Verträgen über den Kauf von Corona-Impfstoffen haben mehrere Europaabgeordnete der Grünen die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. "Die Klage folgt auf die wiederholte Weigerung der EU-Kommission, ungeschwärzte Fassungen der Verträge vorzulegen", teilte die Grünen-Fraktion am Freitag mit. Die fünf Klägerinnen, unter ihnen auch die Deutsche Jutta Paulus, forderten Zugang zu den vollständigen Verträgen.

"Geheimhaltung ist ein Nährboden für Misstrauen und Skepsis und hat in öffentlichen Vereinbarungen mit Pharmaunternehmen nichts zu suchen", sagte Paulus. "Käufe, die mit öffentlichen Geldern getätigt werden, sollten mit öffentlichen Informationen einhergehen, insbesondere in Gesundheitsfragen." Konkret fordern die Abgeordneten etwa die Offenlegung der Preise für die Impfdosen, der Vorauszahlungen sowie der Bedingungen für Impfstoffspenden.

Stiftung Patientenschutz wendet sich gegen Aus der Gratis-Bürgertests

12.32 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz wendet sich gegen eine Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests. "Nur Ignoranten können heute die Einstellung der Bürgertests fordern", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. "Denn der Blick für die Realität braucht Fakten." Dazu gehörten weiterhin hohe Inzidenzen, "eine exorbitante Positivquote bei den PCR-Tests und eine erschreckend hohe Anzahl von Toten".

"Bürgertests sind oft die Einflugschneise für eine faktenbasierte Pandemiebekämpfung", sagte Brysch weiter. "Beim Wegfall der kostenlosen Testmöglichkeiten wird die Vorfeldbeobachtung in der Pandemie abgeschaltet." Auch weil die aktuellen Impfstoffe nicht umfassend gegen die Omikron-Variante schützten, sei eine solche Forderung "absurd".

Ein Mann geht an einem Corona-Testzentrum vorbei.
Ein Mann geht an einem Corona-Testzentrum vorbei. © dpa

Hamburg stellt tägliche Veröffentlichung der Corona-Zahlen ab Mai ein

12.04 Uhr: Die Hamburger Gesundheitsbehörde wird künftig nur noch wöchentlich über den Verlauf der Corona-Pandemie berichten. Mit dem Auslaufen der von der Bürgerschaft festgestellten pandemischen Lage werde auch die tägliche Veröffentlichung der Zahlen eingestellt, sagte Behördensprecher Martin Helfrich am Freitag. Ab Mai würden dann immer dienstags im Internet die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der nachgewiesenen Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, die Zahl der Infizierten in den Hamburger Krankenhäusern und die der Corona-Intensivpatienten veröffentlicht.

Die von der Bürgerschaft genutzte Hotspot-Regel zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen in Hamburg läuft zum 30. April aus. Über das weitere Vorgehen wird der Senat am kommenden Dienstag beraten. Es wird aber nicht erwartet, dass es eine weitere Verlängerung geben wird. Damit würden dann auch in Hamburg ab dem 1. Mai fast alle Corona-Maßnahmen wegfallen.

Der Eingang zu einem Gesundheitsamt.
Der Eingang zu einem Gesundheitsamt. © dpa

Thailand kippt ab Mai letzte Restriktionen für geimpfte Touristen

11.43 Uhr: Im Bemühen um eine Wiederbelebung des angeschlagenen Tourismussektors nach der Corona-Pandemie kippt Thailand auch die letzten Restriktionen für geimpfte Touristinnen und Touristen. Ab Anfang Mai benötigen alle vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Einreisenden keinen negativen PCR-Test mehr und müssen sich auch nicht mehr in Erwartung von Testergebnissen isolieren, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Nötig sind dann nur noch Nachweise einer vollständigen Impfung und einer Krankenversicherung.

Wer ungeimpft ist, hat die Wahl zwischen der Vorlage eines negativen PCR-Tests, der nicht älter als drei Tage sein darf, oder einer Quarantäne im Hotel für fünf Tage. Die Aufhebung der Restriktionen werde "die Wiederbelebung der Wirtschaft beschleunigen", erklärte Regierungschef Prayut Chan-O-Cha und verwies auf die große Abhängigkeit seines Landes vom Tourismus.

Wieder mehr Verkehrstote nach Corona-Tiefstand

10.26 Uhr: Nach dem Tiefstand bei schweren Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr steigen die Zahlen wieder an. Im Februar 2022 wurden mit 151 Verkehrstoten knapp 20 Prozent mehr Todesopfer registriert als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Die Zahl der Verletzten stieg demnach im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 20.600. Im Februar 2021 waren in Folge des damaligen Corona-Lockdowns so wenige Verkehrstote gezählt worden wie noch nie in einem Monat seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Zahl der Verletzten hatte bereits im Januar 2021 einen Tiefstand erreicht und lag dann im Februar 2021 weiter auf einem niedrigen Niveau, wie das Bundesamt mitteilte.

Ärzteverbände für Ende der kostenfreien Corona-Bürgertests

5.40 Uhr: Mehrere ärztliche Verbände haben sich für ein Ende der kostenfreien Corona-Bürgertests ausgesprochen. "Richtig wäre es, anlasslose Bürgertests zu stoppen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der "Ärzte Zeitung" (Freitagsausgabe). "Alternativ sollten die verlässlichen PCR-Tests vollumfänglich gefördert werden." Unterstützung kommt auch von den Amtsärzten und Labormedizinern.

Tests nur nach Anlass "würden die Zahl der zu übermittelnden Testergebnisse deutlich reduzieren", sagte Elke Bruns-Philipps vom Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) der Zeitung. Die Amtsärztin forderte zudem, die Ämter von Bürokratie zu entlasten. So sollten die nötigen Isolationsanordnungen für Infizierte entfallen. Auch sei das Übermitteln von Testergebnissen zum "Freitesten" entbehrlich, da jeder positive Test erneut aufwändig bearbeitet werden müsse.

Sinkende Nachfrage: DRK muss Zehntausende Corona-Impfdosen wegwerfen

5.06 Uhr: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen hat seit Anfang des Jahres etwa 94.000 Corona-Impfdosen wegwerfen müssen. Bisher sei es gut gelungen, die Entsorgung so gering wie möglich zu halten, teilte ein DRK-Sprecher auf Anfrage mit. Die stark sinkende Nachfrage nach Corona-Impfungen stelle das DRK jedoch vor Herausforderungen.

 Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen hat seit Anfang des Jahres etwa 94.000 Corona-Impfdosen wegwerfen müssen.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen hat seit Anfang des Jahres etwa 94.000 Corona-Impfdosen wegwerfen müssen. © dpa

Fachleute: Breiterer Einsatz von Viertimpfungen derzeit nicht nötig

4.08 Uhr: In der Debatte um eine Ausweitung der Empfehlung zu Corona-Viertimpfungen zeigen sich Fachleute weiter sehr skeptisch. Einen kompletten Schutz vor einer Infektion durch wiederholtes Boostern erreichen zu wollen sei vermutlich kein realistisches Ziel, sagte Christoph Neumann-Haefelin, Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Virusimmunologie am Universitätsklinikum Freiburg am Donnerstagnachmittag in einer Videoschalte. "Das Ziel der Booster-Impfung muss sein, die verschiedenen Personengruppen vor wirklich schweren Infektionsverläufen zu schützen."

Bei Gesunden ohne Immunproblem halte eine relativ robuste T-Zell-Antwort bereits nach der zweiten Impfstoffdosis fast ein Jahr an, schilderte Neumann-Haefelin. Die erste Auffrischimpfung erhöhe vorübergehend noch einmal den Schutz, auch durch gesteigerte Spiegel von Antikörpern, und trage zu dessen Dauer bei.

Corona-News von Donnerstag, 21. April: BGA-Präsident warnt vor Folgen des Containerschiff-Staus in Shanghai

22 Uhr: Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, hat angesichts des Staus von hunderten Frachtschiffen vor Shanghai vor ausbleibenden Lieferungen und weiter steigenden Transportkosten gewarnt, deren Folgen die Verbraucher zu spüren bekommen würden. "Von einer kurzfristigen Entspannung der Lage ist derzeit nicht auszugehen", sagte Jandura unserer Redaktion. China kämpfe aktuell mit der schwersten Corona-Welle.

"Sollte Chinas Eindämmungsstrategie an ihre Grenzen stoßen, wird sich die Lage für uns Groß- und Außenhändler weiter verschärfen." In diesem Fall würden sich Lieferungen verzögern oder ausbleiben und die Transportkosten weiter ansteigen. "Die Preissteigerung feuert die Inflation an und wird zudem natürlich auch entlang der Lieferkette weitergegeben – am Ende spürt das auch der Verbraucher", sagte der BGA-Präsident.

RKI: Rückläufige Trends bei Corona – Weniger Tests vor Ostern

21 Uhr: Trotz rückläufiger Trends bei mehreren Corona-Indikatoren sieht das Robert Koch-Institut (RKI) nach wie vor einen hohen Infektionsdruck in der Bevölkerung. Vergangene Kalenderwoche seien mehr als 750 000 Covid-19-Fälle gemeldet worden, geht aus dem RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend hervor. Demnach ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich um knapp ein Viertel gesunken. Auch Kennzahlen zu Krankenhausaufnahmen und zu Ausbrüchen in Einrichtungen nähmen ab, hieß es.

Der Bericht zeigt auch, dass in mehr als 200 Laboren bundesweit zuletzt immer weniger PCR-Tests durchgeführt wurden, auf denen die offiziellen Statistiken beruhen: Nachdem die Anzahl im März teils sehr deutlich mehr als 2 Millionen pro Woche betragen hatte, waren es in der Woche vor Ostern nur noch rund 1,1 Millionen. Der deutliche Rückgang sei auch mitbedingt durch den Feiertag Karfreitag, schreibt das RKI. Laut Bericht fiel mehr als jeder zweite Test (rund 55 Prozent) positiv aus, das ist ungefähr so viel wie im März. Es werden vorrangig Menschen mit Symptomen getestet.

Partygate-Affäre: Premier Johnson muss vor Untersuchungsausschuss

18 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson muss sich wegen mutmaßlicher Lügen im Zusammenhang mit der Partygate-Affäre einer Untersuchung durch den zuständigen Ausschuss im Unterhaus stellen. Ein entsprechender Antrag der Labour-Opposition wurde am Donnerstag nach mehrstündiger Debatte von den Abgeordneten ohne Abstimmung durchgewunken.

Für Johnson ist das eine schmerzhafte Niederlage. Er hatte noch am Morgen die Hoffnung geäußert, seine Fraktion werde die Entscheidung vertagen. Doch dabei machten ihm offenbar die eigenen Abgeordneten einen Strich durch die Rechnung. Einige seiner Parteikollegen forderten sogar seinen Rücktritt.

Das hatte der Premier, der am Donnerstag zu Besuch in Indien war, jedoch umgehend zurückgewiesen. "Ich glaube nicht, dass es das Richtige ist", sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtensender Sky News, in dem er jedoch deutliche Nervosität spüren ließ.

Boris Johnson besucht derzeit Indien.
Boris Johnson besucht derzeit Indien. © Stefan Rousseau - WPA Pool/Getty Images

Lauterbach rechnet mit Entspannung der Corona-Lage im Sommer

17.34 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer Entspannung der Corona-Lage im Sommer, sieht aber weiter keinen Anlass zur Entwarnung. "Saisonal wird die Pandemie zurückgehen", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag als zugeschalteter Redner bei der Konferenz "Ludwig-Erhard-Gipfel" in Gmund am Tegernsee. Man werde geringe Fallzahlen haben, aber keine Situation wie im vergangenen Jahr, dass der Sommer "fast coronafrei" sei. Dafür sei die aktuelle Omikron-Variante auch bei gutem Wetter zu ansteckend. Der Sommer müsse für Vorbereitungen für den Herbst genutzt werden. Lauterbach bekräftigte, dass die Zahl der Neuinfektionen derzeit unterschätzt werde. Tatsächlich gebe es wohl etwa zweimal so viele Fälle wie offiziell ausgewiesen werden.

Der Minister äußerte erneut die Erwartung, dass im Herbst mit neuen Infektionswellen zu rechnen sei. Neue Virusvarianten kämen zudem in immer knapperen Abständen. Er verwies auf eine in den USA kursierende Untervariante, die sich viel schneller ausbreite als die hierzulande vorherrschende Variante BA2. Man müsse auch mit Varianten rechnen, die so stark gegen Impfungen fit seien wie Omikron, aber so tief in das Lungengewebe eingehen wie die Delta-Variante.

"Ich hoffe, dass das nicht kommt", sagte Lauterbach. Er verteidigte es zugleich, solche "unbequemen Wahrheiten" auszusprechen, auch wenn dies auf Kritik stoße. "Ich werde dafür bezahlt, die Wahrheit so vorzutragen, dass sie weder übertrieben ist noch unrealistisch optimistisch." Wenn er so etwas beschreibe, tue er dies auch, "damit wir uns gut vorbereiten können". Neue Varianten könnten inzwischen sehr schnell erkannt und auf Mutationen hin ausgeleuchtet werden.

Lindner wegen Corona-Infektion in Washington in Quarantäne

15.31 Uhr: Finanzminister Christian Lindner bleibt wegen seiner Corona-Infektion in Washington vorerst in Quarantäne. Der Regierungsflieger fliegt am Donnerstag (Ortszeit) mit der Delegation, aber ohne den FDP-Chef nach Berlin zurück, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Lindners Umfeld erfuhr. Lindner war zur Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington gereist. Am zweiten Tag der Reise fiel Lindners Schnelltest nach einem Treffen der G7-Finanzminister positiv aus.

Bei Twitter schrieb der Minister: "Nach zwei Jahren ohne Covid19-Infektion, gestern einem negativen Ergebnis im Testzentrum und heute einem negativen Schnelltest: positiv." Er fügte hinzu, "Dank dreier Impfungen" habe er "nur leichte und wieder abklingende Erkältungssymptome."

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist mit dem Coronavirus infiziert.
Bundesfinanzminister Christian Lindner ist mit dem Coronavirus infiziert. © dpa

Im Bundestag wird 3G-Nachweis und Maskenpflicht aufgehoben

13.44 Uhr: Angesichts der gesunkenen Corona-Infektionszahlen fallen auch im Bundestag die Vorsichtsmaßnahmen gegen das Virus. Die Maskenpflicht und der 3G-Nachweis als Voraussetzung für die Teilnahme an Plenar- und Ausschusssitzungen werden zur nächsten Sitzungswoche abgeschafft. Das teilte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den Abgeordneten am Donnerstag mit. "Angesichts der derzeitigen Entwicklung der pandemischen Lage habe ich mich nunmehr dazu entschlossen, die Allgemeinverfügung mit Ablauf des 24. April 2022 aufzuheben", heißt es in dem Schreiben.

"Selbstverständlich bleibt es jeder und jedem unbenommen, dennoch weiterhin eine Maske zu tragen. Insbesondere dort, wo es nicht möglich ist, Abstand zu halten, erscheint dies auch weiterhin empfehlenswert", schrieb die SPD-Politikerin weiter. Die Abgeordneten könnten Masken und Selbsttests weiter selbst bestellen und über ihr Sachleistungskonto abrechnen. Bis zum 20. Mai 2022 bestehe zudem die Möglichkeit, sich an den von der Bundestagsverwaltung vorgehaltenen Teststrecken testen zu lassen.

Im Bundestag fällt die Maskenpflicht künftig weg.
Im Bundestag fällt die Maskenpflicht künftig weg. © dpa

Umfrage: Corona-Trend zum kontaktlosen Bezahlen hält an

12.45 Uhr: Der durch die Corona-Pandemie verstärkte Trend zum kontaktlosen Bezahlen an der Ladenkasse hält an: Von Januar bis März zahlten 93 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal mit Karte, Smartphone oder Smartwatch, wie eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergab. Vor einem Jahr lag der Anteil demnach bei 85 Prozent, Ende 2020 bei 79 Prozent. Zwei Drittel der Menschen stört es mittlerweile sogar, wenn sie im Geschäft nicht bargeldlos zahlen können.

Jede und jeder Zweite (49 Prozent) griff im ersten Quartal dieses Jahres an der Kasse zu Smartphone oder Smartwatch, wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage ergab. Vor einem Jahr lag dieser Anteil bei 38 Prozent. Bitkom-Experte Kevin Hackl erklärte, Smartwatch und Smartphone seien "ideale Begleiter beim Einkauf. Die meisten Menschen gehen ohnehin nur selten ohne diese Geräte aus dem Haus und dank biometrischer Schutzmechanismen wie Fingerabdruck sind sie beim Bezahlen besonders sicher."

Markus Söder spricht sich für Oktoberfest 2022 aus

10.02 Uhr: Anders als in den vergangenen Pandemie-Jahren rechnet sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gute Chancen für das Oktoberfest 2022 aus. Nach seiner Überzeugung müsse das Oktoberfest "zumindest nach rechtlichen Gesichtspunkten" stattfinden, sagte der CSU-Chef am Donnerstag zum Auftakt des Ludwig-Erhard-Gipfels in Gmund am Tegernsee.

Kommende Woche will die Stadt München entscheiden, ob das Oktoberfest nach zweijähriger Corona-Zwangspause dieses Jahr stattfinden kann. Ein genauer Termin für die Entscheidung stehe aber noch nicht fest, sagte eine Sprecherin von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Zwei Jahre ohne Oktoberfest sind genug - findet Markus Söder.
Zwei Jahre ohne Oktoberfest sind genug - findet Markus Söder. © dpa

Xi fordert "mühsame Anstrengungen" im Kampf gegen Corona-Pandemie ein

7.54 Uhr: Vor dem Hintergrund der angespannten Corona-Lage in China hat Präsident Xi Jinping die Weltgemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie aufgerufen. "Es wird mühsame Anstrengungen erfordern, damit die Menschheit die Corona-Pandemie vollständig besiegen kann", sagte der Staats- und Parteichef am Donnerstag in einer Rede anlässlich des asiatischen Wirtschaftsforums Bo'ao in Südchina.

Studie: Myokarditis nach Covid-Impfung trifft eher junge Männer

5.36 Uhr: Das Risiko für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach der Corona-Impfung ist laut einer großen Studie aus vier nordeuropäischen Ländern gering. Das höchste Risiko hätten im Vergleich aller Gruppen Jugendliche und Männer zwischen 16 und 24 Jahren nach der zweiten Impfung, schreiben die Forscher im Fachblatt "Jama Cardiology". Sie bezeichnen Herzmuskelentzündungen jedoch als selten in der Studienkohorte und auch unter jungen Männern. Das Autorenteam um Rickard Ljung vom Karolinska Institut in Stockholm hatte Daten von 23 Millionen Menschen analysiert.

Das Risiko hängt auch von dem verwendeten Impfstoff ab: Unter jungen Männern, die zwei Dosen des gleichen Präparats erhielten, gab es bei Moderna 9 bis 28 zusätzliche Fällen pro 100 000 Geimpften binnen 28 Tagen nach der zweiten Dosis. Beim Biontech/Pfizer-Impfstoff seien es 4 bis 7 Fälle mehr gewesen als ohnehin auch ohne Impfung zu erwarten sei. Als Fall definiert wurden für die Studie stationäre Krankenhausaufnahmen mit entsprechender Haupt- oder Nebendiagnose bei Entlassung.

Eine Ärztin impft eine Frau gegen Corona.
Eine Ärztin impft eine Frau gegen Corona. © dpa

Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Menschen unter 30 wegen des geringeren Risikos für Herzentzündungen bereits seit einiger Zeit Biontech statt Moderna.

Finanzminister Lindner in Washington positiv auf Corona getestet

4.35 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Coronatest fiel am Mittwochabend (Ortszeit) in der US-Hauptstadt Washington positiv aus, wie eine Ministeriumsvertreterin sagte. "Dem Minister geht es soweit gut. Er hat nur leichte Symptome." Lindner hielt sich anlässlich der Frühjahrestagungen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington auf. Demnach waren Tests vor dem Abflug und auch im Laufe des Mittwochs noch negativ ausgefallen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist mit dem Coronavirus infiziert.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist mit dem Coronavirus infiziert. © dpa

Lindner nahm am Mittwoch an einem Treffen der Finanzminister und Zentralbankchefs der G20-Staaten teil. Bei dem Termin kam es zu einer Boykott-Aktion aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine: Als der russische Vertreter das Wort ergriff, verließen US-Finanzministerin Janet Yellen und mehrere ihrer Kollegen etwa aus Kanada und Großbritannien den Sitzungssaal. Lindner blieb hingegen im Saal.

Corona-News von Mittwoch, 20. April – Studie: Myokarditis nach Covid-Impfung trifft eher junge Männer

19.50 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich besorgt über die Ausbreitung einer neuen Subvariante in den USA gezeigt. "Niemand hört das gerne, aber es ist so: Das Coronavirus bleibt unberechenbar", schrieb Lauterbach auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Laut Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC ist BA.2.12.1 bereits die Ursache für jede fünfte Corona-Infektion in den Vereinigten Staaten – Tendenz steigend. Die CDC schätzt, dass die Subvariante noch einmal 23 bis 27 Prozent ansteckender sein könnte, als die ohnehin schon ansteckendere Omikron-Variante BA.2. D. Laut CDC deuten bisherige Berichte jedoch nicht daraufhin, dass BA.2.12.1 einen schwereren Krankheitsverlauf verursachen.

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Schwedischer Epidemiologe Tegnell wechselt doch nicht zur WHO

17.53 Uhr: Anders als ursprünglich gedacht wechselt Schwedens international bekannt gewordener Ex-Staatsepidemiologe Anders Tegnell doch nicht zur Weltgesundheitsorganisation (WHO). Man habe den 66-Jährigen zwar Anfang März ausgewählt, sich als Experte an einem internationalen, mit der WHO zusammenhängenden Auftrag zu beteiligen, teilte die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten am Mittwoch mit. Für den besagten Auftrag habe man jedoch leider keine Einigung erzielen können. Tegnell werde nun stattdessen internationale Angelegenheiten bei der Gesundheitsbehörde bearbeiten.

Der promovierte Infektionsarzt war lange Zeit das öffentliche Gesicht des schwedischen Sonderwegs im Kampf gegen das Coronavirus gewesen. Schweden hatte dabei im Vergleich zu den meisten anderen Ländern Europas auf deutlich lockerere Maßnahmen und stärker auf Appelle an die Vernunft der Bürger gesetzt. Lockdowns gab es in dem skandinavischen EU-Land nie.

Anders Tegnell bei der Pressekonferenz.
Anders Tegnell bei der Pressekonferenz. © AFP | Jonas Ekstromer

Belgische Königin Mathilde positiv auf Coronavirus getestet

16.17 Uhr: Die belgische Königin Mathilde ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daher werde die Königin ihre öffentlichen Termine diese Woche absagen, teilte der Königspalast am Mittwoch mit. Die Königin fühle sich aber gut und halte sich an die Empfehlungen ihres Arztes.

Das belgische Königspaar König Philippe und Königin Mathilde 2019 in Wittenberg.
Das belgische Königspaar König Philippe und Königin Mathilde 2019 in Wittenberg. © dpa

Corona-Pandemie hat laut Verfassungsschutz Antisemitismus verstärkt

15.25 Uhr: In der Corona-Pandemie hat sich der Antisemitismus in Deutschland verstärkt. "Teils jahrhundertealte antisemitische Verschwörungsvorstellungen erfahren durch die Pandemie einen neuerlichen Verbreitungsschub, der bis in die Mitte der Gesellschaft reicht", heißt es in einem Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Verschwörungstheoretisches Denken sei während der Pandemie unter anderem über soziale Medien kontinuierlich verbreitet worden.

Jene Verbreitung antisemitischen Denkens sei unter anderem durch Lockdowns und Kontaktbeschränkungen forciert worden, heißt es in dem "Lagebild Antisemitismus 2020/2021". Die Pandemie werde dabei in erster Linie in "bereits bestehende antisemitische Verschwörungstheorien eingebettet".

Antisemitismus bei Corona-Protesten: Ungeimpfte stilisieren sich mit dem gelben Stern als Opfer.
Antisemitismus bei Corona-Protesten: Ungeimpfte stilisieren sich mit dem gelben Stern als Opfer.

41 Verfahren gegen Covid-Impfpflicht beim Verfassungsgericht anhängig

15.13 Uhr: Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sind 41 Verfahren zu Verfassungsbeschwerden gegen die Corona-Impfpflicht für das Personal in der Pflege und in Krankenhäusern anhängig. Insgesamt seien inzwischen 210 Verfassungsbeschwerden in Karlsruhe eingegangen, teilte der Sprecher des Gerichts dem Evangelischen Pressedienst am Mittwoch auf Anfrage mit. In 169 Fällen sei die Verfassungsbeschwerde aber nicht zur Entscheidung angenommen worden.

Die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt seit Mitte März. Seitdem müssen Beschäftigte ihrem Arbeitgeber eine Corona-Impfung oder -Genesung oder eine Kontra-Indikation nachweisen. Die kommunalen Gesundheitsämter können gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sozial- und Gesundheitsbranche ohne diesen Nachweis ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Nach dem Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht für Ältere vor knapp zwei Wochen im Bundestag hatten mehrere Verbände im Gesundheitswesen die Impfpflicht für das Personal infrage gestellt, darunter die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Caritas.

Corona-Maßnahmen haben nach Expertenmeinung nur begrenzten Einfluss

13.44 Uhr: Die zum größten Teil ausgelaufenen Corona-Maßnahmen hatten nach Überzeugung der Virologen Klaus Stöhr und Hendrik Streeck zuletzt nur noch nur begrenzten Einfluss auf das Pandemiegeschehen. Den größten Effekt auf "die Verbreitung des Virus hat die Saisonalität", sagte Streeck der "Bild"-Zeitung. "Das sind unter anderem wärmere Temperaturen, mehr UV-Strahlung und das Verhalten der Menschen, die es zu Beginn des Frühlings nach draußen zieht. Das sehen wir derzeit."

Stöhr sagte der Zeitung: "Die Wirkung von Corona-Maßnahmen wird drastisch überschätzt." Das Infektionsgeschehen gehe derzeit deutschlandweit stark zurück, "weil sich viele Menschen infiziert und so eine natürliche Immunität bekommen haben. Das Virus findet schlicht seltener empfängliche Wirte".

Hendrik Streeck steht in einem Labor.
Hendrik Streeck steht in einem Labor. © dpa

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(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.