Berlin. Ein seltener Schweifstern zieht in den kommenden Tagen am Himmel vorbei. Wer weiß, wo er hingucken muss, sieht den Kometen womöglich.

Sich den Sternenhimmel bei Nacht anzusehen, hat schon etwas Magisches. In den kommenden Tagen erstrahlt ein ganz besonderer Stern am Firmament. Es handelt sich um den seltenen Kometen C/2022 E3 (ZTF). Der Schweifstern kommt der Erde nur etwa alle 50.000 Jahre nahe.

Komet C/2022 E3: Wann und wo Sie den Schweifstern beobachten können

Laut der Vereinigung der Sternenfreunde erreiche der Komet C/2022 E3 bereits Mitte Januar 2023 seinen sonnennächsten Punkt, berichtet "Zeit". Für die Menschen in Deutschland ist der ideale Zeitpunkt für die Beobachtung des Schweifsterns Ende Januar bis in die erste Februarhälfte hinein, wobei der Komet der Erde am 1. Februar 2023 am Nächsten sein wird. Er werde dann laut Sternenfreunde rund 42 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein. Zum Vergleich: Die Sonne ist rund 149 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Der Komet ist der Vereinigung der Sternenfreunde zufolge "zunächst ein Objekt des Morgenhimmels, wird dann nahe des Polarsterns die gesamte Nacht über hoch am Himmel stehen und verabschiedet sich Anfang März am Abendhimmel", berichtet "Zeit". Die Helligkeit des Kometen C/2022 E3 (ZTF) sei bemerkenswert. Unter sehr dunklem Himmel könne man ihn möglicherweise erkennen.

Der seltene Komet C/2022 E3 kommt der Erde nur alle 50.000 Jahr nahe. In den kommenden Wochen wird der Schweifstern am Himmel erscheinen.
Der seltene Komet C/2022 E3 kommt der Erde nur alle 50.000 Jahr nahe. In den kommenden Wochen wird der Schweifstern am Himmel erscheinen. © Dan Bartlett/dpa

Allerdings müsse man dazu wissen, wo man hingucken muss. Kometen sind nur selten mit bloßem Augen erkennbar. Der Vorsitzende der Sternfreunde, Sven Melchert, geht davon aus, dass man ihn ohne Fernrohr oder Fernglas und ohne die nötige Erfahrung nicht am Himmel entdecken wird. Die europäische Raumfahrtbehörde (ESA) geht von einem unauffälligen Kometen aus, der mit einfachen Instrumenten beobachtet werden kann, berichtet "ZDF".

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    Der Himmelskörper selbst ist laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) rund einen Kilometer groß. Doch seine Koma, also die nebelige Hülle, die den Kern umgibt und den Schweif des Kometen bildet, misst derzeit 50.000 Kilometer, berichtete das "ZDF".

    Wie hell ein Komet erscheint, hängt mit seinem Schweif zusammen. Kometen bestehen aus Staub, Fels und verschiedenen gefrorenen Gasen. Kommen sie aber in die Nähe der Sonne, erwärmen sie sich. Dann fliegen Gase und Staubteilchen davon. Es entstehen Schweife, die Millionen Kilometer lang sein können.

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    Seltener Schweifstern zu sehen: Der Komet C/2020 F3 (NEOWISE) war 2020 mit bloßem Auge am Himmel zu erkennen. Er ist nur alle 5000 bis 7000 Jahre in der Nähe der Erde.
    Seltener Schweifstern zu sehen: Der Komet C/2020 F3 (NEOWISE) war 2020 mit bloßem Auge am Himmel zu erkennen. Er ist nur alle 5000 bis 7000 Jahre in der Nähe der Erde. © Patrick Pleul/dpa

    Das letzte Himmelsereignis gab es im Dezember 2021, als der Komet C/2021 A1 Leonard in Erdnähe war. Im Jahr 2020 kam der Komet C/2020 F3 Neowise in die Nähe der Erde. Auch hierbei handelte es sich um einen selten Schweifstern, der der Erde nur alle 5000 bis 7000 Jahre so nah kommt, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist.