Berlin. . Am 24. April wählt Frankreich ein neues Staatsoberhaupt. In den letzten Umfragen schneidet eine Person besser ab – auch in Deutschland.

  • Am Sonntag treten Macron und Le Pen in einer wegweisenden Stichwahl gegeneinander an
  • Wer liegt in aktuellen Umfragen vorn?
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Am 24. April wählt Frankreich bei der Stichwahl ein neues Staatsoberhaupt. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen hatte der liberale Emmanuel Macron gewonnen. Am Sonntag tritt der aktuelle Präsident nun direkt gegen seine Kontrahentin, die rechte Marine Le Pen, an. Doch wer liegt in aktuellen Umfragen vorne? Am Freitag wurden die letzten Ergebnisse vor der Wahl bekanntgegeben.

In den Umfragen der großen französischen Meinungsforschungsinstitute konnte sich Le Pen von Anfang an nicht richtig gegen ihren Gegenkandidaten durchsetzen: Macron hatte immer leicht die Nase vorne. Eine Garantie für seinen Sieg ist das aber nicht unbedingt. Lesen Sie hier, wie das französische Wahlsystem funktioniert.

Denn meist lagen die beiden Kandidaten bei den Wahl-Intentionen der Umfrage-Teilnehmenden nur wenige Prozentpunkte auseinander. Je näher die erste Runde der Präsidentschaftswahl rückte, desto kleiner wurde der Abstand. Laut Umfragen des Meinungsforschungsinstituts "Institut français d'opinion publique" (Ifop) landete Macron am 10. April mit 51 Prozent nur zwei Punkte vor Le Pen.

Frankreich: Macron in allen Umfragen vorne – Abstand klein

Seit der ersten Wahlrunde führten die Institute nun 32 weitere Umfragen durch. Dabei lag Macron erneut ausnahmslos vorne. Viel hat sich seit der Zeit vor dem 10. April aber nicht geändert: Zwar konnte der Präsident den Abstand in manchen Umfragen wieder verdeutlichen, besonders weit vor Le Pen liegt er aber nach wie vor nicht.

Demnach landet Macron den aktuellsten Umfragen zufolge bei 55 bis 56,5 Prozent. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Ipsos vom 21. April schaffte es der amtierende Präsident sogar auf 57,5 Prozent, während 47 Prozent Le Pen wählen würden.

2017 sah das noch anders aus: Beim letzten Duell der beiden im Zuge der Präsidentschaftswahl vor fünf Jahren hatte Le Pen schon vor ihrer Wahlniederlage schlechte Umfrageergebnisse eingeholt. Damals hatte sich Macron mit bis zu 30 Prozentpunkten Vorsprung in den Umfragen klar von seiner Konkurrentin abgegrenzt.

Le Pen und Macron beim TV-Duell 2017. Damals waren die Abstände in den Umfragen größer
Le Pen und Macron beim TV-Duell 2017. Damals waren die Abstände in den Umfragen größer © dpa

Die Umfrageergebnisse der diesjährigen Wahl verraten demnach auch etwas über Zufriedenheit der Wählenden mit ihrem Präsidenten. 2017 hatte Macron im Vergleich zu heute noch viel mehr Zustimmung bei den Franzosen und Französinnen. Lesen Sie auch: Was passiert, wenn Le Pen gewinnt?

Frankreich: Mit diesem Wahlausgang rechnet Deutschland

In Deutschland zeichnet sich dabei ein etwas deutlicherer Trend ab: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gehen 61 Prozent der Menschen in hierzulande davon aus, dass Emmanuel Macron bei der Stichwahl gewinnt. An einen Sieg seiner rechten Konkurrentin Marine Le Pen glauben 12 Prozent. 26 Prozent enthielten sich.

Entsprechend der Umfragen von 2017 war Le Pen ihrem Konkurrenten Macron nach dem Abschluss der letzten Präsidentschaftswahl klar unterlegen. Ob sich die Erkenntnisse aus den Befragungen auch 2022 in den Endresultaten wiederspiegeln, wird sich am Ende des Wochenendes zeigen.

Rund 48,7 Millionen Menschen sind 2022 in Frankreich und den Überseegebieten zur Wahl eingeschrieben. In den französischen Gebieten außerhalb Europas beginnt die Wahl entsprechend der Zeitverschiebung traditionell früher. (dpa/reba)

Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de.