Berlin. Das Kindergeld soll 2023 ansteigen, auch beim Antrag gibt es eine Änderung. Familienministerin Paus hält die Erhöhung für zu wenig.

  • Eltern müssen sich auf Änderungen einstellen, wenn sie Kindergeld beantragen wollen
  • Zudem steht nun die endgültige neue Erhöhung fest
  • Dennoch gibt es Kritik: Gibt es am Ende noch mehr Geld für Eltern?

Ab dem kommenden Jahr soll es mehr Kindergeld geben. Der Betrag soll vom 1. Januar 2023 an von 219 auf 227 Euro angehoben werden - eine Reaktion auf die steigenden Preise durch die Inflation. Zudem kann man der Kindergeld-Antrag nun per Internetportal stellen. Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus hält den Anstieg für zu wenig.

Kindergeld: Änderung im Antrag – Formular wird digital

Bisher mussten Familien den Antrag für ihr neugeborenes Kind über das Internetportal „Elster“ ausfüllen – allerdings auch ausdrucken und unterzeichnet einreichen. Jetzt wird der Vorgang digitaler und unbürokratischer.

Die Familienkasse und das bayerische Landesamt für Steuern machen es möglich, mittels Elster-Zertifikat den Antrag auf Kindergeld ohne Ausdruck und händische Unterschrift zu stellen. Das schreibt die Bundesagentur für Arbeit in einer Pressemitteilung. Für Kinder über 18 Jahren muss das Formular jedoch weiterhin ausgedruckt und unterschrieben an die Familienkasse geschickt werden. Lesen Sie auch: Kindergeld - Neues Urteil könnte drastische Folgen haben

Kindergeld: Kindergeld-Antrag online einreichen

Elster ist eine Software, die das Einreichen von Steuererklärungen und Steueranmeldungen unbürokratisch übers Internet möglich macht. Auch das Kindergeld kann in Zukunft ganz einfach hier beantragt werden.

Dazu kann man über die Seite der Bundesagentur für Arbeit auf „Kindergeld-Antrag bei Geburt“ das Formular ausgefüllen. Beim Portal muss dann eine Login-Methode ausgewählt werden, dazu stehen zur Option:

  • Zertifikations-Datei,
  • Sicherheitsstick,
  • Signaturkarte,
  • mobiles Login.

Die Anmeldung mit dem Personalausweis steht derzeit noch nicht zur Verfügung.

Nach der Auswahl wird man zum Antragsformular weitergeleitet in dem die bisher angegebenen Daten schon ausgefüllt wurden. Nach der Vervollständigung der Angaben, wird der Antrag dann an die zuständige Familienkasse übermittelt.

Durch die Elster-Authentifizierung wird der Antrag so etwas weniger bürokratisch und der Bearbeitungsvorgang schneller. Die Nutzung des Internetportals ist jedoch optional. Das Formular kann auch weiterhin in Papierform bei der Familienkasse eingereicht werden. Auch interessant: Inflation - Scholz kündigt weitere Entlastungen für Bürger an

Kindergeld-Höhe 2023: Erhöhung soll kommen

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) drängt auf einen dringenden Anstieg des Kindergeldes. Wegen der drastischen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln befürchtet Paus, dass mehr Kinder in Deutschland in Armut leben werden.

Das ist Bundesfamilienministerin Lisa Paus.
Das ist Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) pocht auf einen Anstieg. Er will das Kindergeld in zwei Stufen erhöhen und vereinheitlichen.

  • Im kommenden Jahr soll es dann für das erste, zweite und dritte Kind monatlich je 227 Euro geben,
  • ab dem vierten Kind 250 Euro.

Diese Forderungen von Lindner hält Familienministerin Paus für zu wenig, um die Inflation auszugleichen.

Aktuell gibt es je 219 Euro für das erste und zweite Kind, 225 Euro für das dritte und 250 Euro ab dem vierten Kind. Im September wird dann durch den neuen Existenzminimumbericht die Höhe des Kindergeldes festgelegt.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.