Saale-Holzland. 130 000 Euro sollen in diesem Jahr ins Sportlerheim Hermsdorf investiert werden. Was dort gemacht wird und welche weiteren Investitionen in Hermsorf anstehen.

Auf der Stadtratssitzung in Hermsdorf ist am 5. Februar 2024 einstimmig beschlossen worden, dass die 1. Nachtragshaushaltssatzung und der 1. Nachtragshaushaltsplan 2024 mit Wirkung zum 1. Januar dieses Jahres in Kraft treten. Der Haushalt der Stadt musste nicht rechtsaufsichtlich gewürdigt werden, da keine genehmigungspflichtigen Bestandteile wie Kredite enthalten sind. Das Gesamtvolumen des Vermögenshaushaltes der Stadt Hermsdorf beläuft sich auf etwa 21,7 Millionen Euro. Einige der geplanten Investitionen für 2024 werden im Folgenden in einem ersten Teil vorgestellt:

Brandschutz

Angeschafft werden sollen im Bereich Brandschutz ein Maskentrocknerschrank für 5000 Euro sowie ein Hubwagen und Gitterboxpaletten für 6000 Euro. Zudem soll der Übungshof der Feuerwehr ein Tor bekommen. Die Baumaßnahme beläuft sich auf 5000 Euro. Zuweisung vom Land: 5000 Euro. Dazu kommt die Anschaffung eines TLF 9000, die im Finanzplan 2025 einkalkuliert ist.

„Wir haben die Atemschutzwerkstatt, auch des Landkreises bei uns in Hermsdorf, die durch Stadtpersonal betrieben wird“, sagt der Bürgermeister. Die Atemschutzgeräte sind Lebensversicherungen für Feuerwehrleute, und ein Maskentrocknerschrank sei Teil einer Kette von wichtigen Maßnahmen, um die Maske entsprechend pflegen und regelmäßig warten zu können. Die Gitterboxpaletten dienen der Feuerwehrlogistik und können je nach Einsatz mit Ausrüstungsgegenständen bestückt werden. Der Übungshof soll ein Tor erhalten, weil der hintere Bereich des Hofes, eine Freifläche, künftig zur Lagerung verschiedener Materialien genutzt werden soll. „Da muss das Gelände natürlich abgeschlossen sein“, sagt Bürgermeister Benny Hofmann (parteilos).

Rathaussaal

In der Haushaltsstelle „Rathaussaal“ sind 10.000 Euro für neue Heizkörper eingeplant.

Der Rathaussaal sei, genau wie das Rathaus, in den vergangenen 40 Jahren nicht saniert worden, sagt der Bürgermeister. Vor zwei Jahren habe man damit begonnen, in das Gebäude zu investieren. Unter anderem sind bereits neue Fenster eingebaut worden und die Lichttechnik sei auf Licht emittierende Dioden (LED) umgestellt worden, da diese im Vergleich zu Glühbirnen bis zu 80 Prozent weniger Energie benötigen, um die gleiche Helligkeit zu erzeugen. In diesem Jahr sollen nun alle Heizkörper im Saal gegen neuere, modernere Rippenheizkörper ausgetauscht werden.

Stadthaussaal

Für den Stadthaussaal sollen neue Möbel angeschafft (10.000 Euro) und soll die Saalbeleuchtung auf LED umgerüstet werden (30.000 Euro). Zuweisung vom Land: 30.000 Euro.

Der Saal des Hermsdorfer Stadthauses sei mit Abstand der schönste und deshalb werde er auch als erster neu möbliert, sagt der Bürgermeister. Gebraucht werden insgesamt 500 neue Stühle. Eine deutlich kleinere Anzahl an Sitzgelegenheiten soll jetzt erst einmal angeschafft werden, da das Budget sonst weit überschritten werden würde. Die Möbel, die jetzt im Stadthaussaal sind, werden zur zweiten Wahl und könnten die noch älteren Stühle im Vereinsheim und im Rathaussaal ersetzen.

Öffentliche Bücherei

In der öffentlichen Bücherei in Hermsdorf wird der Aufenthaltsbereich für Jugendliche komfortabler. 10.000 Euro stehen dafür zur Verfügung, die Zuweisung vom Land beläuft sich auf 5000 Euro.

Um weiterhin attraktiv zu bleiben und es ein bisschen gemütlicher zu machen, soll für Kinder zwischen dem Grundschul- und Jugendalter eine Couch in der Hermsdorfer Bibliothek Platz finden. „Wir haben die Mitmachwelt in der Bibo, das ist quasi wie ein Mitmach-Labor mit Robotik für die Kleinsten. Kürzlich haben wir erst eine großzügige Spende von neun Lern-Robotern von Jenawohnen für Kinder ab sechs Jahren erhalten. Jetzt wollen wir etwas für das mittlere Alter tun und eine Sitzgelegenheit für sie anschaffen.“

Spielplatz „In der Waldsiedlung“

Der Spielplatz an der Grundschule „In der Waldsiedlung“ soll für 57.000 Euro neugestaltet werden.

Die Stadt Hermsdorf hat per Beschluss geregelt, dass die Infrastrukturpauschale, welche die Stadt vom Land Thüringen pro Geburt erhält und die sich auf 57.000 Euro beläuft, ausschließlich für die Erneuerung von Spielplätzen und für Investitionen in Kindertagesstätten genutzt werden soll. „Wir haben uns als erstes den Spielplatz an der Grundschule ‚In der Waldsiedlung‘ ausgesucht und werden diesen komplett neugestalten“, sagt der Bürgermeister. So soll es in den kommenden Jahren weitergehen, bis alle Spielplätze in der Stadt schön hergerichtet sind. Auch aus den Kindergärten gebe es immer mal Anfragen nach bestimmten Investitionsmaßnahmen, welche die Stadt versuche zu ermöglichen.

Kindertagesstätte „Max und Moritz“

In der Kindertagesstätte „Max und Moritz“ in Hermsdorf muss das Dach gedämmt werden (10.000 Euro) und soll für 15.000 Euro eine neue Spielturmkombination angeschafft werden.

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Kindertagesstätte „Pfiffikus“

In der Kindertagesstätte soll das Mobiliar im Unter- und Obergeschoss für etwa 30.000 Euro erneuert werden. Zudem müssen für zirka 70.000 Euro die Waschräume und Gruppeneinheiten saniert und muss Schallschutz installiert werden.

Alle paar Jahre sei es notwendig, verschlissenes Mobiliar auszuwechseln. Jetzt sei die Kita „Pfiffikus“ dran, sagt der Bürgermeister. Was die Sanierung der Waschräume und Gruppeneinheiten angeht, handele es sich um eine fortschreitende Maßnahme. Bereits in den vergangenen Jahren habe man sich „von Waschraum zu Waschraum durchgearbeitet“, um die sanitären Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Das soll 2024 fortgesetzt werden. Der Schallschutz sei ab einer gewissen Raumgröße eine wichtige Arbeitsschutzmaßnahme, so dass in allen Räumen Schallschutzlösungen angebracht werden sollen.

Sportlerheim

Das Sportlerheim Hermsdorf in der Werner-Seelenbinder-Straße soll einen behindertengerechten Zugang bekommen. Zudem soll der Sanitärbereich saniert werden. Für beide Baumaßnahmen sind etwa 130.000 Euro eingeplant. Die Planungskosten belaufen sich auf 20.000 Euro, Zuweisung vom Land: 100.000 Euro.

Seit mehr als zwei Jahren sei die Stadt Hermsdorf auf der Suche nach einem Pächter für das Sportlerheim, bisher ohne Erfolg. „Auch in den Regionen Leipzig, Halle und Magdeburg haben wir nach einem Pächter gesucht, weil wir diesbezüglich mit dem Ratskeller gute Erfahrungen gemacht haben“, sagt der Bürgermeister. Er ist sich sicher, dass es gerade eine sehr ungünstige Zeit für die Gastronomie sei. Trotzdem sei die Stadt weiter dran, um möglicherweise doch noch einen Interessenten zu finden. Weil das Sportlerheim nun derzeit leersteht und es zudem noch einen größeren Wasserschaden gegeben habe, will die Stadt die Zeit jetzt nutzen, um das Gebäude behindertengerecht und barrierefrei als öffentliche Einrichtung herzurichten.