Bad Köstritz. Urgestein Mario Rönsch hat für die Highland Games sogar einen Trainingsparcours aufgebaut

Wenn der Köstritzer Werfertag am 23. und 24. August seine bereits 24. Auflage erlebt, dann dürfen auch die Highland Games nicht fehlen. „Vor zehn Jahren hat das begonnen. Damals waren noch Profis am Start, die 60-Kilo-Steine auf große Fässer gewuchtet haben“, erinnert sich Mario Rönsch, der schon bei den Anfängen aktiv dabei war. Der 41-Jährige, der beim Unternehmen rmw-Kabelsysteme – einem Hauptsponsor des Werfertags – angestellt ist, hat den Highland Games seitdem die Stange gehalten.

„Mittlerweile stellen wir seit vielen Jahren ein Team. Die Sechser-Mannschaft ändert sich immer einmal in ihrer Zusammensetzung. Uns macht das viel Spaß“, verrät Mario Rönsch. Mittlerweile gibt es auf dem Firmengelände in Crossen sogar einen Trainingsparcours für die Mitarbeiter. „Manchmal treffen wir uns dort nach Feierabend bei einem Kasten Bier und schleppen 30-Kilogramm-Baumstämme in Tragetaschen“, erklärt er. Ein Metallbauer und ein Tischler im Freundeskreis halfen, die Stationen zu errichten. Auch beim Strohsack-Hochwurf über den Kopf versucht man sich.

„Wir waren nie Letzter, aber auch nie Erster. Selbst ein Podestplatz fehlt uns noch“, weiß Mario Rönsch, dessen rmw-Team 2018 Sechster unter den elf an den Start gegangenen Clans wurde. Rang vier bedeutete die bisher beste Platzierung. Fünf Einzel- und drei Mannschaftsdisziplinen gibt es. Individuell versuchen sich die sechs Sportler pro Team beim Steinstoßen, Baumstammüberschlag, Baumstammtragen, Strohsackhochwurf und Hufeisenwerfen. Die besten Fünf pro Mannschaft kommen in die Wertung. Als Team geht es dann zum Fassrollen, Baumstammslalom und Tauziehen. „Meist bringt erst das abschließende Tauziehen die endgültige Entscheidung. Und da fehlt uns meist etwas die Masse“, sagt Mario Rönsch.

Vorjahressieger Little Dragons aus Landsberg bei Leipzig hatte einen 160-Kilo-Mann im Team, der das Tauziehen fast allein für sich entschieden hat. Die Landsberger haben sich auch für dieses Jahr bereits wieder angemeldet, ebenso wie der damals zweitplatzierte Clan der Mc Wechselburger. 700 Zuschauer sorgten vor Jahresfrist für einen angemessenen Rahmen im Köstritzer Leichtathletik-Stadion.

Weil über die Jahre die bewegten und geworfenen Stämme langsam morsch geworden sind, galt es vor den diesjährigen Highland Games neues Holz zu besorgen. Mit dem zuständigen Förster waren Hans Peter Bischoff und sein Organisationsteam in den Wäldern des Saale-Holzland-Kreises unterwegs.

Melanie Müller, die gemeinsam mit Angela Peters für die Highland Games zuständig ist, überließ nichts dem Zufall. Am Mittwoch im Stadion wurde nun gewogen, vermessen und zugesägt, damit jedes Team am 24. August seinen passenden Baumstamm erhält. Schwimmmeister Uwe Kühn, der extra sein Köstritzer Freibad nebenan für ein paar Minuten zugeschlossen hatte, und Stephan Tille von den LAV-Leichtathleten schwangen die Motorsäge. Mit der digitalen Personenwaage und unter den Augen der Vereinsvorsitzenden des LAV Elstertal Bad Köstritz, Helge Schlundt, dauerte es seine Zeit, bis alle Stämme einsatzbereit waren. Erste Versuche beim Baumstammüberschlag von Mario Rönsch endeten noch ohne das gewünschte Ergebnis. „Die heiße Phase der Vorbereitung steht aber auch erst noch an. Und das richtige Bier war im Supermarkt auch noch nicht im Angebot“, scherzte der 41-Jährige, der für das öffentliche Training in zwei Wochen deutlich bessere Resultate versprach. Schließlich soll ja irgendwann ein Platz auf dem Treppchen her.