Jena. Anna Fuhlbrügge findet bei Jenakultur ihren Traumjob und arbeitet beim Festival diesmal als Produktionsassistentin.

Die Kulturarena befeuert nicht nur Künstler-Karrieren. Gut verfolgen lässt sich, wie auch Festival-Macher an ihren Aufgaben wachsen. Beispiel: Anna Fuhlbrügge. Sie gehört seit 2016 dem Eigenbetrieb Jenakultur an, hat ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau und zwei „Arenen“ hinter sich. Ihre dritte Auflage in diesem Jahr bestreitet sie bereits als Produktionsassistentin – als rechte Hand von Produktionsleiter Kristjan Schmitt.

Was genau dabei zu tun ist? „Ich bin so ‘ne Art Springer oder Joker“, sagt die 29-Jährige, die aus Finsterbergen bei Gotha stammt. Fest zugeordnet ist ihr die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Pflege der Social-Media-Kanäle. Außerdem managt sie Belange rund um das Arena-Personal, kümmert sich um Stunden-Abrechnungen der freien Mitarbeiter, schmiedet Einsatzpläne. Obendrein checkt sie die von Bands georderten Gästelistenplätze oder die Plätze für Besucher mit Sponsorenticket. „Je mehr Vertrauen mir geschenkt wird, desto mehr hab ich selbst was davon.“

Dabei ist Anna Fuhlbrügge quer eingestiegen in den Kultur-Beruf. Sie habe „gemerkt, dass es mich in diese Branche reinzieht“. Ihr fast beendetes Lehramtsstudium an der Jenaer Uni ließ sie sausen, als es endlich mit der Ausbildungsbewerbung bei Jenakultur geklappt hatte. „Da war ich sehr, sehr glücklich.“ Tourismus-Marketing, Veranstaltungsservice, Buchhaltung, Personalplanung – sie habe während der Ausbildung „tolle Erfahrungen“ gemacht.

Für sie unvergessliche „Arena“-Anekdoten? Sie erinnert sich an die Lockerheit des Schweizer Sängers Faber vor zwei Jahren (in diesem Jahr am 17. August neuerlich zu Gast), wie er das Grünzeug hinter der Bühne geschnappt und in sein Konzert eingebunden hatte, aber auch abends mit an der Bühnenkante saß. Bühnenkante? – Man kann‘s wörtlich nehmen. Nach jedem Konzert geht der Eiserne Vorhang des Theaterhauses nach unten. „Und dann sitzen wir das erste Mal am Tag alle ruhig zusammen, lassen den Abend gediegen ausklingen.“ Manchmal sei so ein Tag schon stressig. Beispiel „Freundeskreis“ im vorigen Jahr. Zum Tross der Hip-Hop-Band hätten 50, 60 statt der sonst üblichen zehn Leute gehört. „Die waren immer alle irgendwie überall da. Danach waren wir gut knülle.“

Mutmaßlich werden Anna Fuhlbrügge noch größere Aufgaben zuwachsen. Zumal: Sie will ihr Wissen noch via Industrie- und Handelskammer in einem BWL-Studium vertiefen.