Frank Quilitzsch genießt die Vorzüge des Sofa-Surfens.

Wir sitzen bei Kürbissuppe und Knoblauchbrot auf der Couch, und nach jedem Löffel schielt das Auge zum Bildschirm.

Ist das nicht…? Ich beuge mich vor. Wie heißt der gleich, der Lange mit den Locken und der großen Nase?

Mike Krüger, sagt K.

Nein, den daneben meine ich, den Moderator, der sich gerne selber reden hört.

Kennst du den wirklich nicht?

Natürlich kenne ich ihn. Mir fällt bloß der Name gerade nicht ein.

Gottschalk, sagt K. Das ist Thomas Gottschalk.

Wetten was, sage ich.

Was?

Na, hatte der nicht diese Sendung, bei der man sich den Hals brechen konnte?

Du meinst: Wetten, dass...?

Ich antworte nicht, denn meine Aufmerksamkeit wird auf die hübsche Dame zwischen den beiden Männern gezogen.

Schau mal, da sitzt unsere Gold-Katie! Die Witt sieht immer noch so toll aus wie vor 40 Jahren! Dabei ist sie doch schon über 60…

Die ist höchstens so alt wie ich, sagt K.

Älter, sage ich.

Um was wetten wir?

Ich wette nicht. Ich lasse den Löffel fallen, greife zum I-Pad und gebe Katarina Witt ein.

Na, was habe ich gesagt, triumphiert K. Jahrgang 1965!

Inzwischen haben sich alle drei erhoben, um eine gealterte englische Pop-Sängerin zu begrüßen.

Guck mal, wie groß der Gottschalk wirkt, wenn er neben Katarina Witt steht, sage ich. Die ist doch auch ziemlich groß.

Ist sie nicht.

Mindestens 1,75!

Höchstens 1,65!

Gut, dass ich nicht wette. 1,65, bestätigt das I-Pad.

Inzwischen hat Kim Wild zu singen begonnen.

Hatte die nicht früher eine hohe Stimme?, frage ich.

Das war Kate Bush, sagt K.

Die ist doch tot, oder?

Das I-Pad sagt, sie singt noch.

So geht das fast jeden Abend. Wir streiten uns über dies und das, und das I-Pad muss schlichten.

Mein Gott, Walther. Wie haben wir das bloß früher geregelt, als es noch kein Internet gab?

Komm ins Bett, sagt K.