Tina Turner hatte schon ein Bühnenleben hinter sich, als sie mit ihrem fünften Solo-Album Weltruhm erlangte. Christian Werner über „Private Dancer“.

Jahrelang lag der Song herum, bevor er ein Hit wurde. Und was für einer: mehr als zwei Millionen Mal verkauft, Nummer eins in den USA, einen Grammy gab es obendrauf. Doch vorher wurde „What’s Love got to do with it“ – von den Songwritern Terry Britten und Graham Lyle – hin- und hergereicht.

Cliff Richard lehnte den Song ab, Phyllis Hyman auch (besser gesagt ihre Plattenfirma); Disco-Queen Donna Summer nahm den Song an, wagte sich aber nie an die Aufnahme.

Karriereknick nach der Trennung von Ike Turner

Wie es der Zufall will, standen Anfang der Achtziger zwei Künstler gleichzeitig im Studio, um das Lied aufzunehmen: Die britische Gruppe Bucks Fizz – und Tina Turner. Ihre Version erschien früher, die andere verschwand für lange Zeit im Archiv. Der Rest ist Geschichte.

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Eine recht erfolgreiche. Tina Turner hatte sich 1976 von ihrem Ehemann und musikalischen Partner Ike getrennt und vier manierlich erfolgreiche Solo-Alben veröffentlicht. Sie war noch nicht der globale Superstar, als der sie heute gilt. Das ändert sich 1984 mit dem Album „Private Dancer“, für das sie „What’s Love got to do with it“ aufnimmt.

Das Cover des Albums „Private Dancer“ von Tina Turner.
Das Cover des Albums „Private Dancer“ von Tina Turner. © Parlophone/Warner

Turner engagiert für die Platte eine Armada an gewieften Songwritern, Produzenten und Musikern. Etwa The Crusaders oder Martyn Ware (Human League, Heaven 17). Vier der zehn Stücke sind Coverversionen:

  • „I can’t stand the Rain” im Original von Ann Peebles aus dem Jahr 1973,
  • “Let’s stick together” im Original von Al Green aus dem Jahr 1972,
  • “Help” im Original von den Beatles aus dem Jahr 1964,
  • „1984“ im Original von David Bowie aus dem Jahr 1974.

Den Titelsong komponiert Mark Knopfler erst fürs „Love over Gold“-Album der Dire Straits, die stehen dann aber für Turner als Begleitband im Studio. Außer Knopfler: Das Gitarren-Solo des Songs spielt Jeff Beck.

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Das Album verkauft sich millionenfach, sieben Singles werden ausgekoppelt. Turner ist nicht länger nur eine R’n’B- und Soul-Sängerin, sondern mit 44 Jahren eine der gefragtesten Pop- und Rockmusikerinnen, manche nennen sie heroisierend „Queen of Rock’n’Roll“.

"Private Dancer" wird in vielen Haushalten gehört

Produzent Martyn Ware beschrieb „Private Dancer“ in einem Interview mal als Coffee-Table-Album, in Anlehnung an die Coffee-Table-Bücher: Es sei zu dem Zeitpunkt eines der drei, vier Alben gewesen, die jeder zuhause hatte.

Wie auch Elvis Presley, der „King of Rock’n’Roll“, schrieb Turner ihre Songs nicht selbst – sie performte Lieder, die andere für sie komponierten. Britten und Lyle etwa schrieben ihr nach „What’s Love…“ weitere maßgeschneiderte Hits wie:

  • „Typical Male“,
  • „Two People“,
  • „What you get is what sou see“ oder
  • „We don’t need another Hero“ vom Soundtracks des dritten Mad-Max-Films.

Tina Turner, die als Anna Mae Bullock geboren wurde, starb am 24. Mai 2023 mit 83 Jahren.

Wir stellen in #langenichtgehört vergessene, verkannte oder einst viel gehörte Alben vor.

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