Private und dienstliche Erlebnisse rund um das derzeit wichtigste Thema der Welt (18). Noch sind nicht alle deutschen Urlauber wieder zurückgeholt.

Donnerstag, 2. April 2020: Etwa 200 000 Deutsche waren zum Urlaub im Ausland, als die Begrenzungen der Kontakte wegen des Corona-Virus begannen. Viele, auch innerdeutsche Urlauber, wurden vor zwei Wochen ihrer Ferienregion verwiesen. Das Auswärtige Amt hat mittlerweile 187 000 Urlauber aus dem Ausland nach Hause geholt. Tausende warten also noch auf ihre Rückkehr. Allein in Neuseeland sitzen noch 12 000 deutsche Urlauber fest. Ist ja auch ganz schön weit weg. Etwa 14 Tage soll die Rückkehraktion mit gecharterten Flugzeugen noch dauern. Alle aktuellen Infos im kostenlosen Corona-Liveblog.

Passend dazu haben mir Freunde geschrieben, dass sie es geschafft haben, mit dem Wohnmobil aus Marokko zurückzukehren. Sie waren mit einer ganzen Gruppe von Wohnmobilsten im März zu einer geführten Tour mit den fahrbaren Urlaubsunterkünften unterwegs, als die Reise ein jähes Ende fand. Heimfahren lautete die Anweisungen der Behörden. Sie ergatterten privat noch eine Fähre nach Spanien und kamen von dort auf dem Landweg zurück nach Deutschland. Es seien allerdings auch noch etliche deutsche Wohnmobile in Marokko zurückgeblieben. Die werden ihr Wohnmobil ungern zurücklassen wollen, können deshalb also die vorübergehende Reiseabteilung des Auswärtigen Amtes per Flugzeug gar nicht nutzen.

OTZ-Chefredakteur Jörg Riebartsch
OTZ-Chefredakteur Jörg Riebartsch © Andreas Wetzel

Den Urlaub abbrechen zu müssen, frustriert viele Leute. Urlaub zu haben, aber ihn nicht zum Tapetenwechsel nutzen zu können, frustriert auch. Dabei waren die ersten Monate des Jahres 2020 sehr anstrengend, vor allem in Thüringen. Erst der wochenlange, politische Krampf um Wahl- oder Nichtwahl eines Ministerpräsidenten, dann Corona. Immer nur Homeoffice entspannt auch nicht gerade. Viele Menschen fühlen sich deshalb urlaubsreif. Aber außer Füße vertreten ist nichts. Die Ostthüringer Zeitung und ihre beiden Schwestertitel Thüringische Landeszeitung und Thüringer Allgemeine planen deshalb ein bisschen was für die Seele. Im Internet wollen wir auf unseren Nachrichtenportalen eine Rubrik „Thüringen macht Urlaub!“ einrichten. Jeder soll schildern können, wohin er beispielsweise über Ostern gereist wäre oder welche Urlaubsfahrt er plant, wenn die Corona-Krise vorüber ist. Zudem soll uns jeder Thüringer Bilder seiner zurückliegenden Urlaube schicken können. Erinnerungen sind ja zuweilen sehr schön. Sobald wir „Thüringen macht Urlaub!“ eingerichtet haben melden wir uns. Und dann kann es losgehen.

Zu unserer täglichen Rubrik „Helden des Alltags“ erreichte uns heute eine nette Zusendung aus Weimar:„Ihr Dankeschön an die ‚Helden des Alltags‘ mit dem schönen Blumenstrauß hat mich positiv stark beeindruckt. Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass auch die Redakteure Ihrer Zeitung ‚Helden des Alltags‘ sind. Sie begeben sich tagtäglich in Gefahrensituationen, um uns Lesern das Neueste aus Stadt, Land und Welt zu vermitteln. Auch ihnen gehört der Blumenstrauß als Anerkennung ihrer verantwortungsvollen Arbeit.“

Das ist sehr wohlwollend und motiviert die Redaktion natürlich weiter, unverdrossen und tapfer zu arbeiten.

Interessant ist auch diese Zuschrift aus Schleiz, ebenfalls von heute:

„Ich lese die OTZ zwar nur online, und zwar das, was man frei zu lesen bekommt. Ihre Statements sind in letzter Zeit sehr zeitnah. Über den Tellerrand hinaus. Ich hoffe es bleibt so. Am Nabel des Weltgeschehens aber auf die Region bezogen. In mir bleibt die Hoffnung, dass die OTZ den Fokus findet, neben dem Printmedium auch zukunftsgewandt zu sein. Wichtige Themen, wie jetzt Corona, sollten online frei lesbar sein. Da stört auch Werbung zur Finanzierung absolut nicht. Wer kleinere, regionale, wichtige Themen, wie zum Beispiel ‚Schleizer Dreieck‘ online lesen will, soll halt bezahlen. Ich bin ein Leser, der seit 1992 das Blatt nicht mehr gedruckt liest.“

Nun, da wir bereits seit Jahren ergänzend zur gedruckten Zeitung unsere Inhalte in verschiedener Form digital anbieten, ist die Zukunft bei der Ostthüringer Zeitung bereits angekommen.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Zusendungen erreichen mich unter: chefredaktion@otz.de

Alle Beiträge aus Jörg Riebartschs Tagebuch finden Sie hier.

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