Wenn Tiere Weihnachten feiern, geht mitunter die Post ab. Auf jeden Fall ist es schräger als bei den Menschen – und witziger.

Flauschige Mäuse statt gläserner Kugeln am Weihnachtsbaum? Eine Ringelnatter als Girlande? Die außerdem hervorragend Weihnachtslieder zischen kann? Oder gleich ein riesiger, weicher Kopfsalat statt der stachligen Tanne mitten im Wohnzimmer? Der kann genauso schön garniert werden wie ein Baum und ist der Traum der Schildkröte.

Wie 23 andere Tiere verrät sie im Adventskalenderbuch „Tierisch wilde Weihnachten“, wie ihr Lieblingsweihnachten aussähe – da kann sich in puncto Einfallsreichtum noch jeder Mensch eine Scheibe abschneiden.

Gut, die Krabben fallen ein wenig aus der Reihe: Sie stellen den Baum zu Silvester an den Strand und tanzen die ganze Nacht bei Feuerwerk. Und die Fledermäuse hängen das gute Stück natürlich verkehrt herum an die Decke des Dachbodens.

Wohingegen die Blattläuse weniger der Baumschmuck interessiert. Sie bringen zur Weihnachtsfeier immer Kuchen mit, weil sie gut backen können.

Wer Bäume lieber im Wald sieht, bucht eine Krake: Die Ozeanbewohner sind die besten Weihnachtsbaumimitatoren, bekommen Form und Farbe perfekt hin und müssen nur ab und zu mit etwas Salzwasser besprengt werden.

Autor Michael Stavarič und Illustratorin Martina Stuhlberger präsentieren Weihnachten und die dazugehörigen Bräuche mit einer gehörigen Portion Witz und aus schrägen Perspektiven. 24 Kapitel lang lassen sie uns aus dem Lachen und Staunen nicht herauskommen: Wer weiß schon, dass unser Planet eigentlich ein uralter, versteinerter, zusammengerollter Igel ist?

Beim Wiesel lesen wir genauso atemlos mit, wie es erzählt, der Hund muss vor Freude zwischendurch ständig bellen und der Fuchs berichtet so abgeklärt und elegant, wie er vermutlich durch Wälder und Wiesen streift. Stavarič ändert den Stil für jedes Tier, so, wie es zu dessen Wesen passt: ein weiterer kleiner Schubs für Fantasie und Zwerchfell.

Spätestens bei der Krabbe wird klar, warum wir nicht jedes Wort im Buch sofort verstehen: Sie spricht tiefstes Österreichisch. Kein Wunder, im Nachbarland ist der Leykam-Verlag zuhause, der diesen fluffigen Adventsbegleiter herausgebracht hat.