Jakob macht tolle Sachen aus Weggeworfenem. Reiche Damen kaufen sie. Aber er lebt mit seinem Vater Ed in einem Haus auf Rädern. Und das gibt Probleme.

Plunder oder Schätze? Käfig oder Schutz? Obdachlos oder frei? Je nach Blickwinkel können weggeworfene Dinge, der Gitterzaun ums Haus oder das Leben im Haus auf Rädern das eine oder das andere sein.

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Für Jakob und seinen Vater Ed ist die Sache klar: Sie haben ein herrliches Leben, auch wenn sie mit ihrem rollenden Heim überall weggescheucht werden, selbst wenn genug Platz ist.

Traumhaft wird es für beide, als sie einen Stellplatz bei einem riesigen Berg finden, den wir wohl als wilde Müllkippe bezeichnen würden. Keiner jagt sie weg und Jakob fühlt sich wie im Tüftlerparadies angesichts der vielen Dinge, mit denen er seine Erfindungen verwirklichen kann. Das kann ein Kerzenleuchter aus einem Regenschirm sein oder eine Goldfischfüttermaschine.

Als Sisi ihn entdeckt, das reiche Mädchen von nebenan, nimmt die Sache fahrt auf. Ohne mit der Wimper zu zucken, verkauft sie Jakobs Basteleien an die reichen Damen der Nachbarschaft, die sonst schon alles haben. „Plunderschön“ wird ein erfolgreicher Laden – bis Jakobs Vater verhaftet wird, weil er eine wertvolle Skulptur gestohlen haben soll.

Dann nimmt das Märchen, das Mirjam Oldenhave ersonnen hat, fast groteske Züge an. Ein Steinbock, ein Hundewelpe, ein Kanarienvogel, ein Sträfling und ein Putzmann spielen tragende Rollen. Kindgerecht und einfallsreich hat Oldenhave geschrieben, Rick de Haas hat hintergründig und witzig illustriert.

Wie ein erfülltes und glückliches Leben aussehen sollte, darauf gibt dieses Märchen eindeutige Antworten – über die sich trefflich streiten lässt.

Mirjam Oldenhave (Text), Rick de Haas (Illu.), Andrea Kluitmann (Übers.): Jakob und der Berg der vergessenen Dinge. Coppenrath, 208 Seiten, 16 Euro, ab 6