Gera. Bis zum 17. Mai im dfb-Frauenkommunikationszentrum und bei GBG-Bestattungen

Ein Getränkemarkt wirbt auf dem Grabstein, was die Begräbniskosten deutlich senken dürfte. Statt der üblichen Krawatte schenkt die Ehefrau ihrem Gatten mal etwas Einfallsreicheres: den Strick. Und der Sensenmann erscheint mit Dreifach-Klinge – welch ein Streber.

Der Tod, an sich eine ernste Sache, kommt in diesem Fall höchst vergnüglich daher: „Ich lach mich tot“ heißt die Ausstellung zu besagtem Thema, die seit Kurzem an zwei Standorten in Geras Zentrum zu sehen ist: Im Frauenkommunikationszentrum des Demokratischen Frauenbundes sowie bei GBG Bestattungen in der Heinrichstraße 43. Dreizehn der besten Karikaturisten Deutschlands nehmen den Tod auf die Schippe. Zu ihnen gehören Beck, Uwe Krumbiegel, Karl-Heinz Brecheis, Denis Metz, Axel Bierwolf, George Riemann, Barbara Henniger und der Ostthüringer Cartoonist Christian Habicht. Sie zeichneten mit spitzer Feder, viel Augenzwinkern und liefern auf ihre jeweils typische Art originelle Gebrauchsanleitungen fürs Sterben, Wiederauferstehen, für Bestattungspraktiken und Wiedergeburt.

Karikaturenausstellung
Karikaturenausstellung "Ich lach mich tot" bei GBG Bestattungen in der Heinrichstraße und im Frauenkommunikationszentrum des Demokratischen Frauenbund. Foto: Christiane Kneisel © zgt

Ausgangspunkt für die Karikaturenschau „Ich lach mich tot“, die als Wanderausstellung konzipiert ist und bereits in Dresden, Leipzig, Bautzen und Aschersleben Station machte, bildet das gleichnamige Buch der zwei Autoren Peter Ufer und Mario Süßenguth.

Beide betreiben in Dresden, unweit der Frauenkirche, die Galerie „Komische Meister“. Bei der Vernissage in Gera war das Duo zu Gast. „In Deutschland lacht man sich krumm, schief, kaputt, man lacht sich einen Ast – und man lacht sich tot.

Und da der Tod zum Leben gehört, dachten wir uns, wir begeben uns auf eine vergnügliche Reise in Richtung Tod“, so Herausgeber Peter Ufer. Auf ihre Ausstellung haben er und Mario Süßenguth sehr unterschiedliche Reaktionen erlebt, „insbesondere dann, wenn ein Teil in einem Bestattungsinstitut zu sehen ist“, erzählt Ufer.

. Karikatur: Denis Metz Foto: Denis Metz
. Karikatur: Denis Metz Foto: Denis Metz © zgt

„Die meisten Besucher kamen mit einer gewissen Schwellenangst, ein Großteil von ihnen ist dann jedoch freudig und lachend wieder gegangen“, meint der Sachse. Man müsse sich jedoch früher oder später mit dem Thema beschäftigten. „Und es gibt eigentlich nichts Schöneres als über etwas zu lachen, das uns eigentlich Angst macht“, so Ufer zur Idee. Und Mario Süßenguth beruhigt schmunzelnd: Berührungsangst beim Thema sei angesichts dieser Karikaturen völlig fehl am Platz. Man kann auf jeden Fall lachen. Ohne gleich tot zu sein“.

„Ich lach mich tot“ – im Frauenkommunikationszentrum Gera , Heinrichstraße 38 und bei GBG Bestattungen, Heinrichstraße 43, zu sehen bis 17. Mai zu den jeweiligen Öffnungszeiten. Dort gibt‘s auch das Buch „Ich lach mich tot“, Herausgeber: Mario Süßenguth und Peter Ufer, Mehr zu dieser und weiteren thematischen Ausstellungen: www. komischemeister.de