Jena. Der Jenaer „Circus Momolo“ kann sich das Siegel ökologisch wertvoll anheften. Seine Kinder und Jugendlichen präsentieren vom 14. bis 16. Juni 2019 das Zirkus-Theaterstück „World Re-Cycle. Jeder Tag ist Freitag“. Für die Teilnehmer ist das zugleich der Abschluss der Zirkussaison.

Der Jenaer „Circus Momolo“ kann sich das Siegel ökologisch wertvoll anheften. Seine Kinder und Jugendlichen präsentieren vom 14. bis 16. Juni 2019 das Zirkus-Theaterstück „World Re-Cycle. Jeder Tag ist Freitag“. Für die Teilnehmer ist das zugleich der Abschluss der Zirkussaison.

Das Stück greift die kämpferische Energie des Zeitgeistes der „Fridays for Future“– Bewegung auf und will zum Handeln aufrufen. Im Spiel der Zirkusdisziplinen laden die jungen Artisten die Zuschauer auf eine kleine Reise zurück zur unberührten Natur bis hin zum müllüberlaufenen Heute ein. Gleichzeitig blicken sie in die Welt der Möglichkeiten der Wiederbenutzung von scheinbar wertlosen Dingen, dem Recyceln.

Seit einem Jahr proben etwa 90 Kinder und Jugendliche für das Programm. Unterstützt wird Momolo durch Theaterpädagogen vom Verein „Art der Stadt Gotha“, die sich um die Dramaturgie des Programmes kümmern. Die einzelnen Stückewerden nicht im Stile einer Turnübung dargeboten, sondern aus einem Guss und mit einem roten Faden. Das sei nicht ganz leicht, aber letztlich doch großartig, sagt Daniela Rockstuhl von den Gothaer Gästen. Dabei gehe es darum, den Blick zu schärfen. Bemerkenswert sei, wie ernst die Kinder und Jugendlichen das Thema Umweltschutz ohnehin nähmen und wie kritisch sie bei ihren Eltern nachhaken.

Wie spiegelt sich Nachhaltigkeit bei einem Zirkus-Programm wider? Indem zum Beispiel auf vorhandene Requisiten und Hilfsmittel zurückgegriffen wird. Statt Keulen fliegen da schon mal Flaschen durch die Luft. Und auch bei Design ist Wiederverwendung ein ganz großes Thema. Die freischaffende Textildesignerin Karin Felice Geyersbach (auch „Fee“ genannt) zeichnet bei Momolo für die Kostüme verantwortlich. In diesem Jahr prüfte sie den Inhalt der gelben Tonne auf die Weiterverwendungsmöglichkeiten. „Upcycling“ nennt sich das.

Natürlich sei die Versuchung groß, zur Ausstattung der Künstler einfach im Onlinehandel Teile zu bestellen. Dies sei zumeist billiger, als die Beschaffung von Stoff in Ballen und das anschließende Selberschneidern. Doch angesichts des Themas, geht das natürlich gar nicht. Und in „Räuberzivil“ macht Zirkus auch keinen Spaß. Dass die Kinder und Jugendliche in passenden Kostümen und geschminkt auf die Bühnen kommen, sei Teil des großen Ganzen. Erst so entstehe das besondere Leuchten in den Augen.

Die Vorstellungen im Momolo-Zirkuszelt am Bugauer Weg 9a an der Lichtenhainer Brücke beginnen: Freitag, 14. Juni, 18 Uhr; Samstag, 15. Juni, 18 Uhr; Sonntag, 16. Juni, 16 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse.