Gera. In der Kunstzone M1 in Gera ist vom 10. August bis 15. September eine neue Gruppenausstellung zu sehen.

Mit einer großen Gruppenausstellung wird ab Sonnabend in der Kunstzone M1 in Gera-Untermhaus des 50. Todestages von Otto Dix gedacht, einem der bedeutendsten deutschen Maler des 20. Jahrhunderts. Doch was verbinden zeitgenössische Künstler mit Otto Dix, der unter anderem die Schrecken des Krieges so massiv und erschütternd malte, wie kaum ein anderer, der sich auch nicht scheute, Krüppel und Prostituierte schonungslos und überzogen mit tiefen Falten, zombiehaften Augen und krallenartigen Händen darzustellen?

Der Verein Kunstzone hat Künstler aus mehreren Bundesländern eingeladen, ihre Beiträge mit Dix-Bezug für die Ausstellung „Was bleibt! Das bleibt!“ einzureichen. Entstanden ist eine vielfältige, themenreiche Schau, die Objekte, Grafiken, Malerei, Keramik, Fotografien und Lichtobjekte von 30 Künstlern zeigt – und das genau gegenüber von Dix‘ Geburtshaus. Mehrere Arbeiten offenbaren thematische Paralleln, andere stilistische zu Dix, und so gerät diese Gruppenausstellung zu einer kleinen Entdeckungsreise auf den Spuren des großen Meisters.

Holzschnitte, Bronze und Akt-Fotografie

Nikolaus Beilharz aus Mannheim beispielsweise zeigt vier Bleistiftzeichnungen „Freudenmädchen“, und Gabriele Just aus Hildburghausen wiederum steuert zehn Holzschnitte aus einem größeren Bukowski-Zyklus bei. In beiden Fällen lassen sich Parallelen zu Dix‘ klischeehaften Aquarelle mit Bordellszenen oder sadistischen Sex-Träumen ziehen. Uwe Klos aus Cossengrün wiederum stellte seine Akt-Fotografie in Schwarz-Weiß aus. Winfried Wunderlich liefert mit „Gedixt“ sogar ganz konkrete Dix-Zitate, bezieht sich mit seinem Anita Berber-Bildnis direkt auf eines der berühmtesten Dix-Porträts. Der Geraer Maler und Grafiker Sven Schmidt ist ebenfalls mit mehreren Arbeiten vertreten, zeigt zum einen Kinderbilder, denn auch Dix selbst liebte und zeichnete Kinder in großer Vielfalt. Mit seinen drei noch nie gezeigten Arbeiten, den düsteren „Entwürfen zum Militarismus in Deutschland“ von 1987 greift Schmidt das große Dix-Thema, das grausame Kriegsgemetzel, auf.

Auch Volkmar Kühn aus Wünschendorf ist mit drei großen Bronze-Arbeiten – Menschen und Pferd – in der Ausstellung vertreten. Eine weitere Bronzearbeit, den „Taschenspieler“, steuert Claudia Katrin Leyh bei.

Mit seiner altmeisterlichen Arbeit „Maler und Muse“ von 2018 fällt auch Andreas Hinkel aus Nauendorf ins Auge. Ebenso wie die großformatige, expressive Arbeit „Geschnittene Bäume“ von 2019 von Veit Goßler aus Erfurt. Insgesamt bietet die neue Ausstellung in der M1 also eine Vielfalt an Stilen, Motiven und Darstellungsformen – eben jene Breite, die auch das Œu­v­re Dix‘ auszeichnet

Die Vernissage in der M1 findet diesmal am Samstag, 10. August, um 16 Uhr statt. Ab 20 Uhr gastiert dann das Kabarett „Lachgeschäft“ mit seinem neuen Programm im Garten der Galerie.