Altenburg. Bernhard Stengele moderiert Talkrunde mit Birgit Klaubert und Christian Repkewitz

Zwei Jahre nach dem vielbeachteten Theaterprojekt „Cohn Bucky Levy“ wird am Sonntag, um 14 Uhr, ins Paul-Gustavus-Haus Altenburg zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der Rosa Luxemburg und Marianne Bucky im Fokus stehen. Der Eintritt ist frei. Idee und Konzeption dazu entwickelten Bernhard Stengele, Christian Repkewitz und deren Team. Für diesen Zweck kooperieren die Rosa-Luxemburg-Stiftung, das Paul-Gustavus-Haus Altenburg und Theater & Philharmonie Thüringen miteinander.

Beide Frauen verbindet viel

Sie waren Jüdinnen, erfolg- und einflussreich, waren starke Frauen und wurden grausam ermordet: Rosa Luxemburg und Marianne Bucky trafen sich nie. Und doch verbindet diese beiden Frauen so manches. Die eine setzte sich als Frau in der Politik durch und beeinflusst das Denken in Deutschland bis heute, die andere baute in Altenburg ein bedeutendes Unternehmen auf, bevor es durch die NS-Diktatur zerstört wurde. Beide wurden Opfer des rechten Terrors.

Als Gesprächsreferenten zum Thema stehen Birgit Klaubert (Linke), die zu der sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Frauenbewegung promoviert hat, und Autor Christian Repkewitz, der sich seit über einem Jahrzehnt mit dem Schicksal der Juden des Altenburger Landes beschäftigt und bereits mehrere Publikationen zum Thema veröffentlicht hat („Verblasste Spuren...“, „Verblasste Spuren...II“, „Cohn-Bucky-Levy: Rastlos vorwärts!“ und „Schicksalstage“), zur Verfügung. Bernhard Stengele moderiert. Die Cellistin Milena Ivanova und Pianist Daniel Delgado begleiten die Veranstaltung musikalisch und stellen ihre Vertonung des Tucholsky-Gedichts „Die Erschlagenen“ vor.

Veranschaulicht wird die Talkrunde durch literarische Beiträge aus Briefen Rosa Luxemburgs und dem Theaterstück „Cohn Bucky Levy – Der Verlust“, das die Schauspielerinnen Mechthild Scrobanita und Nolundi Tschudi präsentieren.

Die bildende Künstlerin Marianne Hollenstein, die sich mit dem Schicksal jüdischer Frauen und Intellektueller nicht nur als Ausstatterin von „Cohn Bucky Levy – Der Verlust“, sondern auch in anderen Projekten, etwa zu Hannah Arendt, beschäftigt hat, wird während der Veranstaltung, von Musik und Texten inspiriert, ein Bild erschaffen. Dieses und auch die Komposition von Ivanova und Delgado, werden im Anschluss der Rosa-Luxemburg-Stiftung übergeben.

Doch auch das Publikum darf an diesem Nachmittag etwas mit nach Hause nehmen, denn im Anschluss an die literarisch-musikalische Gesprächsrunde erfolgt die Veröffentlichung der DVD „Cohn Bucky Levy – Der Verlust“. Die Dokumentation von Mike Langer zu dem gleichnamigen Theaterprojekt wurde bereits im Herbst 2017 der Öffentlichkeit präsentiert und ist ab dem 2. Juni dann auch auf DVD käuflich zu erwerben. Selbstverständlich werden auch die Publikationen von Autor Christian Repkewitz zum Thema erhältlich sein.