Jena. Das Abschlusskonzert des Philharmonischen Freitagskonzert-Zyklus war ein besonderes Ereignis.

Das Abschlusskonzert des Philharmonischen Freitagskonzert-Zyklus gedieh unter Leitung von Simon Gaudenz zu einem besonderen Ereignis. Zugleich war es der Abschied von Veronika Eberle, „Artist in Residenz“ dieser Spielzeit. Man begann mit der Wiedergabe des Konzertes für Violine und Orchester h-Moll op. 62 von Edward Elgar.

Wer dessen Namen vernimmt, denkt unwillkürlich an seine umjubelten Märsche „Pomps and circum tanze“ , die alljährlich weltweit aus England übertragen in „Last Night of the Proms“ erklingen. Das Violinkonzert, von Fritz Kreisler unter Leitung des Komponisten 1910 in London uraufgeführt, offeriert eine ganz andere Welt auch mit Blick auf dieses Genre bisher im ausgehenden 19. Jahrhundert. Beinahe sinfonisch anhebend im 1. Satz, die Solistin die Themen klanglich wunderbar auf der Stradivari musizierend. Elgar ist selbst Geiger gewesen. Der 2. Satz feierlich gefühlsbetont und voller Spannung, ehe das Finale vorangegangene Themen aufgreifend nun der Solistin von Horn, Pauken und Streichertremolo begleitet in der Kadenz Gelegenheit geboten wird, höchste Virtuosität zu zelebrieren. Nicht enden wollender Applaus für Veronika Eberle, Simon Gaudenz und das Orchester. Derart eingestimmt gedieh die Wiedergabe der Sinfonie Nr. 4 Es-Dur, die „Romantische“ von Anton Bruckner zu einem kaum mit Worten zu beschreibendem Ereignis. Er hatte sie mehrfach überarbeitet. Eingangs Hornruf in Waldesdunkel, sich steigernd zu Lobgesang. Im folgenden Andante ein klagendes Motiv, eine choralartige Weise, Vogelruf und anschließend das Hauptthema. Das Scherzo erinnert an die Jagd mit einem Tänzchen im Trio, ehe im Finale alle Hautthemen kontrastreich erscheinen mit zuweilen gewaltigen Steigerungen nicht nur im Blech, sondern in allen Registern des Orchesters. Eine denkwürdige Wiedergabe und vom Publikum entsprechend gewürdigt.