Berlin. Christian Sievers moderiert das „heute-journal“ im ZDF. Jetzt ist er Opfer eines Video-Fakes geworden – und zeigt sich fassungslos.

In der ZDF-Nachrichtensendung „heute-journal“ erklärt Christian Sievers die Welt. Er ordnet ordnet ein, kommentiert, präsentiert – und gilt bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern als journalistische Instanz. Nun aber hat der Nachfolger von Claus Kleber bei X (ehemals Twitter) ein Video veröffentlicht, das seinen Ruf beschädigen könnte. Das Problem: Der Clip wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt, er ist Fake, den Beitrag hat es so nie gegeben.

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Sievers schreibt dazu bei X: „Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich... Echt nicht. Vorsicht fiese Betrugsmasche mit KI in soz. Medien. Schlimme neue Welt. Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken."

ZDF-Fake: Der „falsche“ Sievers verspricht den Menschen, wie sie schnell an Geld kommen

Was ist der Inhalt des knapp zweiminütigen Beitrags? Der „falsche“ Sievers erklärt nach der Eröffnungssequenz des „heute-journal“ in täuschend echter Manier: „Wir schauen in eine Zukunft, die längst begonnen hat. Wir sprechen von einer neuen KI-gestützten Anlageplattform, die bereits Millionen von deutschen Bürgern zur Verfügung steht, und ihnen hilft, mit minimalen Investitionen große Geldsummen zu verdienen.“

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Weiter führt der gefälschte Beitrag aus, wie Menschen schnell an Geld kommen können sollen: „Dieses Projekt ist auf der Basis eines Supercomputers mit integrierter Künstlicher Intelligenz aufgebaut. (...) Die Kombination dieser einfachen Faktoren ermöglicht es deutschen Bürgern, ab 15.000 Euro pro Monat zu verdienen. Unabhängig davon, ob sie Hausfrau, Arbeiter oder Kellner, funktioniert diese Software auf jedem Gerät.“

Fake-Beitrag im ZDF-Stil – „Tagesthemen“-Kollegin entsetzt

Das Perfide: Das Video spielt ein Ehepaar ein, dessen Haus und Familienbetrieb angeblich im letzten Jahr abgebrannt sei. Jetzt behauptet es in dem Beitrag, in nur einem Monat 32.000 Euro verdient zu haben. Alles, was man dafür brauche, seien 250 Euro. Der User, der das Fake-Video veröffentlicht hat, schreibt dazu: „Die Plätze sind begrenzt! Jetzt anmelden!“

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„Tagesthemen“-Kollegin Aline Abboud fragt entsetzt bei X unter Sievers' Beitrag: „What?!? Wer macht sowas?“. Enrico Kunze ergänzt beim Kurznachrichtendienst: „Hier sollte es ein explizites Verbot geben (...). Es fehlt weder an der Technik (Gesichtserkennung + Content-ID) noch an der Grundrechtslage (Recht am eigenen Bild), um hier hart vorzugehen.“ An den Worten von Sievers' Beitrag („Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken.“) ist aber herauszulesen, dass offensichtlich genau das nicht so einfach ist. (dw)