Axel Lukacsek über die Zugkraft der Deutschland-Tour.

Über Jahrzehnte produziert Thüringen im Radsport riesige Erfolge. Ob nun auf der Bahn durch Olympiasiege wie zum Beispiel von Kristina Vogel und Rene Wolff, oder eben auch auf der Straße. John Degenkolb und Marcel Kittel gehören nicht erst seit ihren Etappensiegen bei der Tour de France zu den Stars der Szene. In Erfurt ist die Bedeutung des Radsports sozusagen in Stein gemeißelt. Hier steht die älteste noch Betrieb befindliche Radrennbahn der Welt. Mehr Tradition geht nicht.

Zwischen Eisenach und Gera aber ist die Zukunft nicht aus dem Blickfeld verloren gegangen. Wenn Erfurt nach der Reform des Leistungssports nun als Bundesstützpunkt und wichtiges Leistungszentrum geführt wird, ist das ein wichtiges Signal an die Talente. Dass nun auch die Deutschland-Tour der Straßenrad-Profis von Eisenach nach Erfurt quer durch den Thüringer Wald rollt, ist eine perfekte Ergänzung dazu.

Der Nachwuchs braucht Vorbilder. In Zeiten, in denen notwendige Doping-Diskussionen und noch viel wichtigere Debatten um Werte im Sport gerade auch in Thüringen kein Ende nehmen, sind Radsportler wie John Degenkolb oder Marcel Kittel wichtig. Beide haben sich stets glaubhaft für einen sauberen Sport ausgesprochen. Dass sie nun bei der Deutschland-Tour – sofern in Form und von ihrer Mannschaft nominiert – hautnah zu erleben sein werden, ist die beste Werbung für den Radsport – auch in Thüringen.