Sylvia Eigenrauch sieht im Warten keine Option.

Ein Oldtimer ist die Spatzbahn noch nicht. Und ob sie wirklich Sammlerwert erreicht, ist fraglich. Fakt ist aber, sie ist alt und damit störanfällig. Und sie ist nicht die einzige im Fuhrpark des Geraer Verkehrsbetriebes. Die Absage der Fördermittel für die Erneuerung der Straßenbahnflotte wirft das Unternehmen erneut zurück. Zwei Risiken offenbaren sich.

Neben der Strecke in der Wiesestraße, die seit sechs Jahren auf den Baustart wartet, sind es jetzt auch noch die Fahrzeuge. Dabei hatte Klaus Sühl (Linke), Staatssekretär im Infrastrukturministerium, bei der Übergabe des Fördermittelbescheides für die Strecke im Dezember auch Unterstützung für den Fahrzeugkauf zugesagt. Freilich.

Das Land gibt mit 6,7 Millionen Euro für die Wiesestraße schon eine beachtliche Summe. Doch ohne das Land wird Gera den Wagenpark nicht erneuern können. Die letzten neuen Straßenbahnen kamen im Zeitraum rund um die Bundesgartenschau. Sie liegt in diesem Jahr schon wieder zwölf Jahre zurück. Seit der Insolvenz, die die Existenz des alten Verkehrsbetriebes 2014 besiegelte, stand Gera wegen Fördermitteln für den öffentlichen Nahverkehr beim Land nicht auf der Matte. Jetzt aber. Weiter warten ist keine Option.

Die Spatzbahn ist in Gera wieder unterwegs