Wenn ich in einem Pressegespräch Problematiken für Senioren deutlich aufzeigen will, steht mir Oma Elfi bei.

Oma Elfi ist eine fiktive Figur, die zwar alt, dafür aber ebenso resolut ist. Und Oma Elfi wohnt immer genau dort, wo ich sie gerade brauche – beim Gespräch mit Sandra Beetz war das in Arlas und zwar fernab von Verwandtschaft und ohne fahrbaren Untersatz. Und im winzigen beschaulichen Arlas fühlt sich Oma Elfi dennoch wohl.

Allerdings will sie auch regelmäßig Ausflüge nach Schleiz machen. Nur ist das bei dem Nahverkehrsangebot eher schwierig. In ihrer Heimatzeitung hat Oma Elfi gelesen, dass nun eine Mobilitätsbefragung gemacht werden soll und dass die Fragebögen bei Ärzten ausliegen sollen. Dieses Internetz oder wie das heißt, hat Oma Elfi nämlich nicht. Aber dafür hat Oma Elfi immer mal wieder Wehwehchen und ruft deshalb ihren Arzt für einen Termin an. Den bekommt sie trotz der geringen Ärzteversorgung im ländlichen Raum wunschgemäß im Zeitraum der Mobilitätsbefragung. Doch dann stellt sie fest: Ihr Arzttermin liegt in der Sommerferienzeit, so wie ein großer Teil der Mobilitätsbefragung auch. Und das findet Oma Elfi dumm, denn in den Ferien fahren noch viel weniger Busse als sonst. Also sagt sie ihren Arzttermin enttäuscht wieder ab.

Generell sieht Oma Elfi die Mobilitätsbefragung kritisch. Denn aus einem Familienförderplan eine Mobilitätsbefragung zu machen, um die Ergebnisse daraus gegebenenfalls in ein Mobilitätsmanagment mit weiteren Bedarfserfassungen und Planungen einfließen zu lassen, klingt für sie nach zu viel Planerei.

„Planwirtschaft hat schon damals nicht funktioniert“, schimpft die Figur.

Familienförderplan des Saale-Orla-Kreises soll zusätzliche Mittel generieren