Tino Zippel zu den Intercity-Ausfällen in Ostthüringen.

Das Niederschreiben der Deutschen Bahn liegt im Trend und schießt bisweilen über das Ziel hinaus. Allerdings sammeln sich Stück für Stück Episoden wie jene des Geraer Intercity, die alle Vorurteile zu bestätigen scheinen: Züge fallen aus, weil eine Lok streikt. Das kann selbst bei den zuverlässigsten Modellen einmal passieren. Doch die Ersatzlok sollte nicht ebenfalls wegen eines Defektes in der Werkstatt stehen.

In diesem Fall fällt Pendlern die besondere Konstellation auf die Füße. Der Fernzug, der aus dem Ruhrgebiet kommt, gilt zwischen Erfurt und Gera als Nahverkehrszug. Das Land zahlt dafür, dass auch Hopper-Tickets und Co. im Intercity gelten und spart so Zuschüsse für einen Regionalzug. Allerdings haben die Fahrgäste ein Problem, wenn doppelte Havarien auftreten: Sie müssen auf den nächsten regulären Regionalzug warten, verpassen Termine oder kommen später nach Hause.

Sicherlich kann niemand erwarten, dass auch noch eine Ersatzlok für die Ersatzlok in Erfurt parat steht. Aber wenn sich ein längerer Defekt einer Lokomotive abzeichnet, sollte ein großes Unternehmen wie die Deutsche Bahn in der Lage sein, einen Ersatz in Bereitschaft zu holen. Oder zumindest einen Regionalzug, der gestrandete Passagiere nach Ostthüringen bringt.