Jörg Riebartsch wundert es, weshalb sich mehr Wähler nach den Grünen sehnen.

Natürlich kann niemand den Ausgang der Bundestagswahlen nach den Sommerferien voraussagen. Aber Umfragen als Trends sind ein guter Seismograph, in welche Richtung die Wähler momentan tendieren: Union und Grüne werden die beiden stärksten Parteien werden. Unklarer ist, ob rechnerisch ausschließlich eine Koalition aus CDU/CSU und den Grünen möglich wird. Oder wird es für eine Koalition unter der Kanzlerschaft der Grünen ohne die Parteien der beiden Herren Laschet und Söder reichen?

Unumstößlich wirkt momentan, dass die Grünen auf Bundesebene der große Wahlgewinner werden können. Das offenbart aber eine große Sehnsucht in Teilen der Bevölkerung nach Bevormundung und Gängelung.

Denn beim Blick in das Wahlprogramm der Partei verliert man leicht den Überblick, was nach dem Willen der beiden Spitzenleute Annalena Baerbock und Robert Habeck alles an neuen Gesetzen auf die Bundesbürger zukäme: Wertstoffgesetz, Qualitätsgesetz für Kindergärten, Gesetze für Lebensmittel, Förderung der Demokratie, Gleichheit der Entgelte, Gesetze gegen Diskriminierung, für Inklusion, für Barrierefreiheit, Schutz vor digitaler Gewalt. Wirtschaftliches Handeln soll von der Politik gesteuert und eingeteilt sein nach weltanschaulichen Gesichtspunkten. Der Staat als Verhinderer des Rechts auf freien Wettbewerb.

Offenbar traut man bei den Grünen den Menschen in Deutschland keine eigene Entscheidungen mehr zu und will das für diese in die Hand nehmen. Weniger Zucker, Salz und Fett – wenn es der Bürger nicht hinkriegt, regelt das für ihn dann halt der Staat.

Entweder sehnt sich eine steigende Zahl von Wählerinnen und Wählern danach, brav an die Hand genommen zu werden und ein geregeltes Leben zugewiesen zu bekommen. Oder niemand liest das Wahlprogramm.

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