Bad Lobenstein. Demnächst endet eine der verrücktesten Wahlperioden in der Geschichte des Kurortes - dazu ein Kommentar.

Wird er es machen oder nicht? Alle Welt schaut spannungsvoll nach Amerika und beschäftigt sich mit der Frage, ob Donald Trump tatsächlich in eine zweite Amtszeit als Präsident gewählt wird. Seine fanatischen Anhänger könnten sich nichts Schöneres vorstellen.

Es gibt diese Trump-Charaktere im großen wie im kleinen. Und so macht momentan auch in Bad Lobenstein eine Frage die Runde: Ob es sein kann, dass der im September 2022 suspendierte Bürgermeister erneut zur Wahl antritt. Spätestens am Freitagabend nächster Woche wird die Antwort hierzu vorliegen.

Erste Namen von möglichen Bewerbern um das Bürgermeisteramt hatten wir in dieser Woche veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um realistische mögliche Kandidaten, von denen bisher aber keiner seine Unterlagen bei der Gemeindewahlleiterin tatsächlich eingereicht hat. Zeit genug ist noch.

Fakt ist, dass der künftige Rathauschef, wer auch immer es werden mag, vor schwierigen Aufgaben stehen wird. Die übliche Floskel, wonach bei Amtsantritt eine hoch motivierte Mannschaft in der Stadtverwaltung bereitsteht, passt nicht mehr so ganz. In Bad Lobenstein endet jetzt eine der verrücktesten Wahlperioden, die diese Stadt je erlebt hat. Dabei war es seit der Wende Usus, dass keiner der Bürgermeister freiwillig oder aus Altersgründen aus dem Rathaus gegangen ist. Stets endete die Amtszeit durch Abwahl oder eben zuletzt mit der Suspendierung, deren juristische Bewertung noch nicht abgeschlossen ist.

Für Bad Lobenstein steht in den kommenden Jahren viel auf dem Spiel. Sollte beispielsweise der Status als Kurort nicht verteidigt werden können, wäre dies ein herber Rückschlag. Es braucht also einen Bürgermeister mit Wissen, Mut und Realitätssinn.