Schon wieder ist es Sommer, ohne überhaupt den Frühling ausgekostet zu haben.

Kirschbäume, deren Blüten nicht vom Frost am zweiten Aprilwochenende heimgesucht und braun gefärbt wurden, sind jetzt schon am Verblühen. Der Flieder steht bereits in voller Blüte und gelbe Rapsfelder senden ihren markanten Duft aus. Den Blütenstaub sowieso. Mit zartem Mai­grün ist der neue Monat in der kommenden Woche wohl nicht mehr zu begrüßen. Die Birkenwipfel sind grün gefärbt von stattlichen Blättern. Nur ganz straff sind sie noch nicht. Ihnen fehlt Wasser, das nun zum Wochenende aus Regenwolken erwartet wird. Der Mangel an diesem Lebenselement ist sicher ein Grund, dass diese Woche ausgetrocknete Waldstücke brannten. Am Montag am Dr.-Semmelweis-Weg und am Dienstag an der Ecke Straße des Friedens/Hofer Straße, Donnerstag in Bieblach-Ost und Taubenpreskeln. Doch das ist nicht der einzige Grund. Zivilisationsmüll bringt unsere Wälder in Bedrängnis. Auch jenes unwegsame Stück am Heinrichstein im Saale-Orla-Kreis. Dort herrschte diese Woche Katastrophenalarm. Die ganz große Katastrophe abzuwenden, leisteten auch Geraer Amtshilfe. Am Montag waren sechs und am Mittwoch acht Einsätzkräfte der Höhenrettungsgruppe im felsigen Abschnitt mit dem Löschen beschäftigt.

Eine andere Dimension von heiß wird Wahlkämpfen nachgesagt. Dass diese in den Osterferien erreicht wurde, wage ich zu bezweifeln. Dafür herrscht seit Dienstag Klarheit, wer zu den Wahlen der Stadträte, des Kreistages, der Gemeinderäte, der Ortsteilräte und der Ortsteilbürgermeister antritt. Allerorten tagten die Wahlausschüsse, die prüften, welche Vorschläge zugelassen sind. Eine Überraschung gab es in Gera. Die Piraten, die 2014 einen Sitz gewannen, ihren Mann aber an die SPD verloren geben mussten, schafften es nicht, die nun noch einmal geforderten 168 Unterstützungsunterschriften für eine Wahlzulassung zusammenzubekommen. Das bedeutet, dass nun zwölf Listen mit ihren Kandidaten in vier Wochen zur Stadtratswahl in Gera antreten.

Schönes Wochenende!