Holger Zaumsegel über Jenas Basketball-Talente

Natürlich ist die Enttäuschung nach einem verpassten Titel groß. Die U 16-Basketballer von Science City Jena haben gestern an der historischen Meisterschaft geschnuppert und die Bayern zumindest ein Viertel lang so richtig geärgert. Dass der Konkurrent von der Isar dann davonzog, liegt sicherlich vor allem daran, dass die Münchner ganz andere Möglichkeiten in der Nachwuchsarbeit als die Thüringer haben.

Vor 25 Jahren, erzählte Coach Torsten Rothämel hinterher, sei er mit Tino Stumpf angetreten, um die Jenaer Talente irgendwann einmal zum Titel zu führen. In der Zwischenzeit habe er den Glauben daran aber verloren und gesagt: „Mit Jena wirst du nicht Meister!“ Doch nun, erzählt Rothämel, sei sein Glaube zurückgekehrt. Schon allein deshalb gibt es nichts zu betrauern. Die Spieler dürfen sich als Sieger fühlen, denn das sind sie ohne Zweifel.

Die Jenaer Talentschmiede hat trotz finanzieller Unterlegenheit den Abstand zu den Top-Teams in diesen Altersklassen verringert, was der Finaleinzug beweist. Auch das NBBL-Team der Thüringer machte lange eine gute Figur, scheiterte in den Playoffs erst am späteren Meister Bayern München.

Jetzt will Science City in andere Thüringer Städte expandieren, was mit der Verlegung der zweiten Mannschaft nach Weimar schon begonnen hat. Auch in Gera oder Rudolstadt wird nach Partnern gesucht, die Talente suchen und trainieren. Dass hilft nicht nur den Jenaern, sondern dem Thüringer Basketball in seiner Gesamtheit.