Städte-Nachbarn können neidisch werden. Das oft gescholtene Gera trumpft auf und das zum Bauhausjubiläum.

Die Stadt offeriert Programme, die aufhorchen lassen und einmalig sind im Veranstaltungsreigen 100 Jahre Bauhaus. Weder Erfurt, Weimar noch Dessau können da mithalten. Eine geniale Idee muss man eben haben.

Mutige Enthusiasten schafften mit viel Geduld und Liebe, was einst scheiterte, Bauhaus und Musik doch zusammenzubringen. Das Schöne daran, die Tonkünstler sprühen vor Begeisterung und bringen für die Konzerte auch extra komponierte Stücke zur Aufführung, die wohl den Geschmack vieler ansprechen werden und nicht nur den der Klassikliebhaber. Und so bekommen Einheimische und Gäste Ungewöhnliches an ungewöhnlichen Orten zu hören. In der Sparkassenhalle wird gejazzt, in der ehemaligen Frauenklinik gepfiffen, in einem Wohnhaus den Musikern hinterhergelaufen wie bei einer Polonaise. Wann bekommt das Publikum so etwas geboten?

Cellistin Claudia Stillmark ist bei der Vorbereitung der achteiligen Konzertreihe Bau-Haus- Musik tief eingetaucht in die Materie. Ihre Hingabe ist zu spüren. Ausverkaufte Konzerte wären für die Eigentümer der Gebäude, für die Künstler und für die Organisatoren der beste Dank.

Ungewöhnliches für die Ohren zum 100-jährigen Bauhausjubiläum der Stadt Gera