Im Laufe meiner Journalisten-Karriere habe ich schon einige Schaubergwerke, historische Keller und Stollen betreten.

Meine Größe ist in diesem speziellen Fall immer von Vorteil. Während die Experten meist wegen der niedrigen Deckenhöhe beinahe in die Knie gehen, während sie mich auf besondere Gesteinsformationen aufmerksam machen, stehe ich kerzengerade da und schreibe eifrig mit.

Solche Vorratskeller wie unterhalb des Schlosses in Harra finden sich oft in der Region. Einige werden auch heute noch genutzt, beispielsweise am Tivoli in Harra. Dort werden, umgeben von Schiefergestein, die Bierfässer und Getränkekästen für das Dorffest aufbewahrt. Ein weiteres Beispiel ist der Markthöhler in Bad Lobenstein. Früher wurde dort das Bier gelagert, nun werden Führungen dort angeboten.

Ein Blick in die Unterwelt der Region lohnt sich nicht nur für Hobby-Historiker oder Laien-Geologen. Auch für Tierfans gibt es einiges zu entdecken – beispielsweise im Harraer Schlosskeller einige beeindruckende Exemplare der Höhlen-Radnetzspinne.

Die Weibchen weben einen etwa zwei Zentimeter großen, ballonförmigen Kokon, in dem sich einige hundert Eier befinden. Dieser Kokon wird mit einem Fadenstrang an der Höhlenwand ­befestigt. Davon sind einige im Schlosskeller zu finden. Wie kleine Weihnachtskugeln hängen die Kokons von der Decke hinab.

Entdeckungen in Harras Unterwelt