Gerald Müller über die Lage des Thüringer Tourismus.

Ausgebucht. Dieses Wort wäre in Thüringer Unterkünften in den vergangenen Wochen häufig gefallen. Doch der Tourismus im Freistaat profitierte wegen Corona nirgendwo von der wunderbaren Winterlandschaft. Und selbst ganzjährige Publikumsmagneten – Städte wie Erfurt, Weimar oder Jena –
weisen für 2020 betrübliche Zahlen für Ankünfte und Übernachtungen aus. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie in Thüringen lesen Sie in unserem Blog

Wie anderswo auch wartet das Gastgewerbe des Freistaates sehnlich auf die Öffnung, knüpft die Hoffnung in der Verzweiflung nun an die Bereitstellung von Schnelltests und Fortschritte beim Impfen. Die Zeit drängt. Denn nicht wenige Unternehmen können trotz finanzieller Hilfe kaum durchhalten, die Rücklagen sind aufgebraucht. Die Betriebe, oftmals über mehrere Generationen geführt, brauchen dringend eine Perspektive.

Der Thüringer Tourismus ist dabei zweifellos abhängig von Entscheidungen des Bundes. Doch wissend, dass auch in diesem Jahr die Reisen im Inland besonders begehrt sind, muss er selbst aktiv sein. Der Freistaat hat 2021 erneut die Möglichkeit, Gäste aus nah und fern anzuziehen. Eine Chance, die in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichsten Gründen oft vertan wurde. Vor allem haperte es an einer guten Vermarktung. Für einen Aufschwung sind neue Ideen gefragt. Von diesen könnten nicht nur die Rennsteig-Region oder das Zeulenrodaer Meer profitieren, sondern auch Ziele wie die Schlosslandschaften in Altenburg und Greiz oder die Leuchtenburg.

Eine Veränderung der Strategie ist deshalb der Auftrag für den neuen Tourismuschef. Franz Hofmann – seit rund sieben Monaten im Amt – will Erfahrungen aus seiner Heimat Südtirol kopieren. Na, dann mal los: Thüringen hat genug umtriebige Menschen im Gastgewerbe, die Einheimische und Urlauber gern verwöhnen wollen.

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