Zahlreiche Vorstandsvorsitzende residieren in schmucken Gebäuden, Politiker stehen ihnen nicht nach.

Viele Bauwerke, in denen sie ihre Macht verwalten, sind von Glas ummantelt, stilvoll ausgestattet und mit modernster Technik ausgerüstet. In maroden Schulen müssen viele unserer Mädchen und Jungen gehen, dort lernen und Höchstleistungen vollbringen.

Ich frage mich, ist wirklich für die Kinder das Beste gerade gut genug, so wie es schon Johann Wolfgang von Goethe formulierte? Diese Frage sollten sich auch Verantwortliche stellen, wenn sie zum Beispiel die vierte Regelschule in Lusan besuchen: zugenagelte Fenster, Putz der nicht nur bröckelt, sondern auch reißt, veraltete Unterrichtsgeräte in den naturwissenschaftlichen Fächern.

Gäbe es nicht überall engagierte Lehrer, die trotz widriger Umstände alles tun, um ihren Schülern den Unterrichtsstoff bestens zu vermitteln. Gäbe es nicht die Fördervereine oder Eltern, die teilweise aus eigener Tasche Farbe kaufen, um die Klassenzimmer zu streichen. Es würde noch schlechter um unsere Schulen bestellt sein.

Gewiss können nicht alle Bildungseinrichtungen zu gleicher Zeit in Ordnung gebracht werden, wie es die Ostschule endlich erfährt, verkommen müssen die Einrichtungen deswegen nicht.

Die Thüringer Landeskasse ist gut gefüllt. Trotzdem muss auch die Stadt unbedingt ihren Pflichten als Schulträger nachkommen. Und wir, Eltern, Lehrer und Schüler, müssen immer wieder Druck machen, dass mehr Geld ins Sanieren und Unterhalten maroder Schulen fließt.

Ehemalige Berufsschule in der Eiselstraße wird Ausweichquartier für Geraer Ostschule