Holger Zaumsegel hat Tipps für den Tabellenführer.

Die Zeiten, in denen die anderen Vereine den FC Bayern in der Bundesliga-Tabelle mit dem Fernglas suchen mussten, sind ebenso ein Stück Münchner Vereinshistorie wie der Mann, der den bekannten Ausspruch 2007 tätigte: Uli Hoeneß. Zwar hat sich der Rekordmeister eindrucksvoll mit einem 4:0-Erfolg gegen die von Jürgen Klinsmann trainierten und nun wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholten Herthaner durchgesetzt, aber der Platz an der Sonne gehört den Leipzigern mit einem ordentlichen Vorsprung von vier Punkten.

Dass der kein Ruhekissen für das ambitionierte RB-Team von Coach Julian Nagelsmann sein kann, weiß mit Borussia Dortmund ein weiterer Titelaspirant nur zu gut. Vor Jahresfrist führte der BVB vor den Bayern sogar mit sechs Zählern, musste sich im Saisonendspurt dann noch geschlagen geben.

Dennoch: Nach sieben Jahren Dominanz könnte die Mannschaft von der Isar in dieser Saison erstmals wieder bezwungen werden. Zumal auch noch Borussia Mönchengladbach, trotz des Rückschlags am Wochenende, und vielleicht auch Schalke 04 und die wiedererstarkten Leverkusener ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden können.

Für Leipzig gilt es, die durchwachsene erste Halbzeit gegen Union Berlin ganz schnell zu vergessen und so eine Leistung zu zeigen, wie in den zweiten 45 Minuten. Dann wird es selbst für das Münchner Starensemble schwer, die Sachsen noch abzufangen. Dass der erste offizielle gesamtdeutsche Meister 1903 auch aus Leipzig kam, ist vielleicht ein gutes Omen.