Jörg Riebartsch  zu einer Pandemie, deren Auswirkung für eine verkehrte Welt sorgt.

Die FDP brüllt nach staatlichen Geldern für Betriebe wie ein Kalb nach der Muttermilch. Linke Politiker überbieten sich bei den Angeboten an Selbstständige und die Anhänger absoluter staatlicher Autorität geraten ins Grübeln. Sinneswandel aller Orten.

Bevor aber Bund und Länder für großzügige Förderer gehalten werden, die selbstlos und freigiebig Geld an Bedürftige verteilen, sei daran erinnert, dass das Geld der Bedürftigen von diesen selbst stammt. Von Arbeitnehmern und Unternehmern, die Steuern zahlen.

Der Staat ist also ohne die Beschäftigten und die Unternehmen, in denen sie arbeiten, eine leere Hülle. Sehr brutal und sehr schnell lernen die Anhänger staatlicher Lenkung nun auf einmal, was es heißt, wenn man Wirtschaft und Gesellschaft drosselt, abwürgt.

Für Thüringen soll kommende Woche vermeldet werden, dass etwa eine Milliarde Euro an Steuereinnahmen fehlen werden. Und das, weil das Leben für zwei bis drei Monate nahezu allein auf die Wohnung beschränkt werden musste. Auf Bundesebene sollen 81,5 Milliarden Euro Steuern fehlen.

Wie geht es raus aus dem Schlamassel? Wirtschaftsforscher aus München schlagen vor: Geringverdiener bei der Einkommensteuer entlasten, Unternehmen dürfen bei der Steuer heutige Verluste mit früheren Gewinnen verrechnen und Investitionen schneller abschreiben. Bedeutet: Gewinne aus den vergangenen Jahren werden mit dem Verlust von 2020 verrechnet. Das macht Betriebe zahlungsfähig.

In Österreich beispielsweise versucht man es mit einem sogenannten Wirtshauspaket. Die Umsatzsteuer für nicht-alkoholische Getränke aus Gastronomiebetrieben wird halbiert. Die Schaumweinsteuer abgeschafft. Cola und Sekt gegen den Untergang.

Neu denken hilft – hoffentlich!