Jörg Riebartsch zu einer entscheidenden Frage für das Jahr 2021.

Noch bis vor etwa 70 Jahren waren Infektionserkrankungen weltweit die Todesursache Nummer 1. Viele von ihnen sind aus dem Gedächtnis verschwunden, obwohl ihr Verlauf tödlich sein kann und selbst nach Jahrzehnten noch kein Impfstoff gefunden wurde. Ein Beispiel hierfür ist Scharlach.

Bei anderen Erkrankungen sieht es besser aus. Kinderlähmung, Polio, ist weltweit noch nicht wirklich ausgerottet. Aber die Erkrankungen sind sehr stark rückläufig. In der DDR 1960, und der BRD zwei Jahre später, war ein Impfstoff konsequent verabreicht worden. Heute dürfte Polio in Deutschland nahezu unbekannt sein.

Als tatsächlich ausgerottet gelten Pocken, je nach Verlauf auch eine tödliche Viruserkrankung, eine, für die es keine Heilmittel gibt. Auch hier hilft nur eine Schutzimpfung. In Deutschland gab es teilweise zur Bekämpfung der Infektionen Pflichten zur Impfung. Gesundheitsorganisationen halfen weltweit, um für ausreichenden Impfschutz zu sorgen.

Neben der Weiterentwicklung der medizinischen Fähigkeiten sind Impfungen der Garant dafür, dass die Lebenserwartung in den zurückliegenden 100 Jahren um mehr als 20 Jahre gestiegen ist. In Deutschland hat sich in den letzten 150 Jahren die Lebenserwartung sogar in etwa verdoppelt.

Wer nun überheblich vor Impfungen gegen das Coronavirus warnt, tut dies ohne Kenntnis dessen, was mit Impfungen in der Vergangenheit erreicht wurde. Impfen ist gut.

Natürlich wird man im Jahr 2021 niemand mehr zu einer Impfung zwingen wollen. Aber man muss nicht viel Phantasie haben um vorauszusagen, dass beispielsweise Fluggesellschaften, Kreuzfahrtunternehmen, Freizeitparks oder Konzertveranstalter nur Kunden werden haben wollen, die einen Impfnachweis mitbringen. Da wird sich zeigen, ob Impfgegner sich so selbst kasernieren wollen.

Tausende Termine vergeben - Dennoch ist Thüringen am langsamsten mit Impfungen