Jörg Riebartsch zur Corona-Pandemie, die weiter sehr gefährlich bleibt.

Urlaubszeit ist Reisezeit. Da spielt Corona keine Rolle. Eine Woche Ferien in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Türkei mit Flug und Frühstück kostet für ein Pärchen 622 Euro. Fahren die beiden Ostthüringer stattdessen nach Usedom, sind mit Bahnfahrt 2216 Euro fällig. Dafür unterstützen sie den deutschen Tourismus und schonen die Umwelt, foltern ihren Geldbeutel. Sie werden sich aber fragen, ob sie Trottel sind, denn wenn Urlauber aus dem aktuellen Corona-Risikogebiet Türkei zurückkommen, zahlt ihnen der Staat einen Test auf das gemeingefährliche Virus. Das ist nicht einzusehen. Wer vorsätzlich in ein Risikogebiet reist, hat selbst für Sicherheit und Gesundheit zu sorgen. Da kann es doch keine Diskussionen geben.

Nicht nur manches Verhalten in der Pandemie verursacht runzlige Stirnen, sondern auch die eine oder andere Äußerung. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Karin Göring-Eckardt aus Thüringen hat beispielsweise der Bundesregierung vorgeworfen, dass es in Deutschland an einheitlichen Regeln gegen die Corona-Krise fehle. Da ist die Verstandesfrage angebracht. Denn die Länder waren es doch, die alles anders und besser und unterschiedlich machen wollten als die Bundesregierung. Also sollte Göring-Eckardt mal bei ihren Parteifreunden von der Minderheitsregierung in Thüringen nachfragen, warum sie gegen einheitliche Regeln sind.

Ob die befürchtete zweite Welle der Pandemie nun wirklich beginnt durch Deutschland zu rollen, weiß man nicht. Die Infektionszahlen steigen enorm, es wird aber auch viel mehr getestet. Neuen Wind muss man dazu nicht entfachen. Es würde schon helfen, die Abstandsregeln und Maskenpflichten zu beachten. Darin sind zu viele Menschen zu nachlässig geworden. Nach wie vor gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Virus. Die Infektionszahlen sind weltweit jeden Tag auf Rekordhöhen. Ein Rekord, den niemand braucht.