Von Sibylle Göbel.

Die Zeckenforscher warnen und mahnen – aber sie schlagen keinen Alarm. Angesichts der geringen Zahl der Erkrankungen sowohl an FSME als auch an Lyme-Borreliose wäre das auch unredlich. „Doch wen es erwischt, den hat es erwischt“, sagt der Experte Jochen Süss mit Blick auf jene, bei denen es nach einer FSME-Infektion zu schweren Komplikationen kommt.

Deshalb ist die FSME-Schutzimpfung zumindest für alle sinnvoll, die sich – ob im Beruf oder in der Freizeit – viel im Freien aufhalten und/oder in einer Risikoregion leben. Doch auch ohne Impfung lässt sich Einiges tun, um sich vor den Quälgeistern zu schützen, die übrigens so genügsam sind, dass sie mit nur drei mehrtägigen Blutmahlzeiten bis zu sechs Jahre alt werden: statt durchs Unterholz auf lichten Waldwegen spazieren, geschlossene Kleidung tragen, insektenabweisende Mittel verwenden und nach dem Aufenthalt im Freien den Körper nach Zecken absuchen.

Zeckenforscher Olaf Kahl, der schon viele Male von Zecken gebissen wurde, rät aber auch zu einem entspannten Umgang mit den Spinnentieren, wenn sie sich denn festgesaugt haben: Statt sich erst am nächsten Tag beim Arzt vorzustellen, sei es besser, sie sofort zu entfernen – auch wenn das nicht exakt nach Lehrbuch geschieht.

Was indes wirklich für einen Anflug von Panik sorgt, ist die Tatsache, dass infolge des Klimawandels Zecken aus heißen Regionen auf dem Vormarsch sind: mit Erregern, die generell als sehr gefährlich gelten...

Zehn FSME-Risikogebiete in Thüringen – Zeckenforscher raten zur Schutzimpfung